Werbung
Bei Netzteilen mit Leistungen von über 1000 Watt ist ein leiser Betrieb zwar auch ein Thema, aber üblicherweise stehen Aspekte wie Leistungsfähigkeit und hochwertige Ausgangsspannungen in der Anforderungsliste sowohl bei Kunden als auch bei den Designern an höherer Stelle. Beim Corsair AX1500i wird ein 140-mm-Lüfter eingesetzt, der über ein "Fluid Dynamic Bearing" verfügt, also ein hydrodynamisches Gleitlager, welches in dem Ruf steht, eine hohe Laufruhe mit einer relativ hohen Lebensdauer zu verbinden.
Über den mit NR140P bezeichneten Lüfter mit Corsair-eigenem Label lässt sich nicht viel herausfinden, aber immerhin ist er TÜV-Rheinland-zertifiziert. Die Lüftersteuerung im AX1500i ist semi-passiv ausgelegt. Über die Corsair-LINK-Software lassen sich auch im Dauerbetrieb fixe Drehzahlen einstellen, aber der semi-passive Modus wird wohl am meisten zum Einsatz kommen. In diesem Modus beginnt das AX1500i beim Einschalten im Passiv-Modus. Bei unserem Test, wo das Netzteil mit guter Kühlung offen auf einer Tischplatte lag, blieb der Lüfter bis knapp 40% Last ausgeschaltet. Bei einer Last von ca. 50 Prozent schaltete die Lüftersteuerung den Lüfter ein und ließ in mit ca. 400 U/min rotieren. Bei dieser Geschwindigkeit ist der Lüfter des AX1500i sehr leise und auch in direkter Nähe kaum wahrzunehmen.
Bei zunehmender Last, bzw. präziser ausgedrückt bei höherer Temperatur, wird auch die Lüfterdrehzahl langsam hochgefahren. Bei 60% Last waren es bei uns im Test 500 U/min, bei 80% 850U/min und unter Volllast schließlich knapp 1100 U/min. Bei dem 500 U/min der Lüfter noch sehr leise, darüber ist in direkter Nähe zum Netzteil ein Luftrauschen wahrnehmbar. Im Volllast-Betrieb ist das AX1500i dann noch recht leise, der Lüfter ist nur in direkter Nähe durch ein Rauschen bzw. leichtes Brummen zu vernehmen.
In Corsairs LINK-Software, welche ja neben etwas allgemeinen System-Monitoring-Daten auch noch andere LINK-Hardware ansprechen kann, gibt es einen separaten Reiter zum Netzteil. Im oberen Bereich ist der Verlauf der Effizienz zu sehen, aber diese Werte sind leider bei niedrigen Leistungen nicht zu gebrauchen. Die der Effizienz zugrunde liegenden Daten - Eingangs- und Ausgangsleistung - werden einen Bereich tiefer eingeblendet. Die Bestimmung der Eingangsleistung bekommt das AX1500i insgesamt passabel hin, zumindest die Größenordnung stimmt, auch wenn die Abweichung zu unseren Messwerten der Chroma teils doch etliche Watt beträgt. Wie schon früher beim AX1200i funktioniert die Messung der Ausgangsleistung bei niedrigen Leistungswerten auch beim AX1500i nicht wirklich. Bei 5 und 10 Prozent Last ist die angezeigte Ausgangsleistung viel zu niedrig. Bei 20 Prozent Last liegt sie hingegen fast gleichauf mit der Eingangsleistung, was in angezeigten 99% Effizienz resultiert. Darüber hinaus pendelt sich die Sache ein, sodass ab ca. 50 Prozent Last die berechnete Effizienz bis auf ein Prozent genau passt, bzw. die angezeigten Leistungen bis auf 10-20 Watt an die von uns gemessenen Werten herankommen.
In einer weiteren Zeile wird die Innentemperatur sowie - sehr präzise - die Lüfterdrehzahl angezeigt. Daneben sind weitere Kennwerte wie Eingangsspannung, Eingangsstrom, Spannungen und Ströme auf der ATX-Leitung sowie - über alle sechs Ports zusammengefasst - die Daten der Peripherie-Versorgung dargestellt.
Im letzten Bereich unten werden je 8-Pin-Port individuell die aktuell anliegenden Ströme angezeigt, bzw. kann hier die OCP-Einstellung eingesetzt werden. Die Messgenauigkeit der Ströme ist hier im unteren Bereich ungenau, so wird unterhalb von 5 Ampere trotz anliegendem Strom kein Wert angezeigt. Jenseits der 10 Ampere stimmen die Werte dann ungefähr mit den tatsächlich anliegenden überein. Die Anzeige der Ströme je Kabel ist aber sehr interessant, wenn es darum geht, in einem voll-bestückten System ungleiche Lastverteilungen zu erkennen.
Das Corsair AX1500i bietet dank voll-modularem Kabelmanagement und der hohen Anzahl von Anschlussbuchsen auch dementsprechend umfangreiche Möglichkeiten. Bei Vollbestückung lassen sich neben dem ATX-Hauptkabel zehn PCI-Express-, zwei 8-Pin-EPS-, zwanzig SATA- und dann noch vier Molex-Stecker parallel nutzen. Alternativ sind 12 Molex- und dann noch acht SATA-Anschlüsse nutzbar. Die zehn PCI-Express-Anschlüsse teilen sich auf acht Kabel auf, d.h. zwei der sechs Anschluss-Kabel verfügen über einen Doppel-Abgriff mit je zwei 8(6+2)-Pin-Steckern. Praktisch ist auch, dass Corsair bei den sechs Kabeln mit Einzelabgriff vier mit 650 mm Länge und zwei mit 800 mm Länge ausgeführt hat.
Im voll bestückten Zustand wird es im Bereich der Anschlüsse naturgemäß etwas eng, aber das ist in dieser Leistungsklasse mit dieser Anzahl von Anschlussmöglichkeiten kaum anders zu realisieren. Die Verarbeitung von Kabel und Kabelmanagement-System macht jedenfalls auch beim Corsair AX1500i einen guten Eindruck.
Die Kabellängen sind beim Corsair AX1500i als gut zu bezeichnen. Beide 8-Pin-EPS-Kabel, die übrigens mit 650 und 800 mm unterschiedlich lang sind, sind wie auch die PCI-Express-Anschlusskabel recht lang ausgeführt, was aber bei einem Netzteil dieser Klasse, welches sicher nicht in einem Mini-Tower verbaut werden wird, selbstverständlich ist. Alle Anschlusskabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt.