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Das Enermax Platimax D.F. 600W hat wie die meisten Premium-Netzteile den Anspruch, sehr leise zu sein. Die älteren Platimax-Modellen waren zwar keine Ultra-Silent-Modelle, aber schon angenehm leise im Betrieb. Enermax setzt auch im D.F. wieder einen "139"-mm-Lüfter mit der hauseigenen Twister-Lagerung ein, welche bislang in Sachen Lebensdauer und Lautstärke einen guten Eindruck hinterlassen hat.
Die DFR-Technologie ist das Feature, wodurch sich das Platimax D.F. von anderen Modellen abheben soll, bzw. steht es in Sachen Marketing im Fokus. Dahinter verbirgt sich im Wesentlichen eine modifizierte Lüftersteuerung, die den Lüfter in den ersten Sekunden entgegen seiner normalen Drehrichtung rotieren lässt, bevor er wieder gestoppt wird und seinen normalen Betrieb aufnimmt. Dadurch verspricht sich Enermax eine "Selbstreinigungsfunktion" des Lüfters, damit sich weniger Staub absetzen kann. Ob das wirklich funktioniert, können wir leider aufgrund eines fehlenden Langzeittests nicht sagen. Mit der Zeit setzt sich ja gerne Staub auf der Vorderseite der Rotorblätter ab, bzw. "anbacken" ist eher die treffende Beschreibung und da ist die Frage, ob "DFR" das verhindern kann.
Der hauseigene Lüfter trägt die Bezeichnung ED142512W-CA und war bereits in früheren Modellen von Enermax zu finden. Auch ein Zeichen, dass "DFR" allein durch die Lüftersteuerung realisiert wird. Seine Startdrehzahl beträgt moderate 550 U/min, bei welcher der Lüfter insgesamt sehr leise arbeitet und in der Praxis nicht wahrzunehmen ist. Enermax hat bei den Platimax D.F. wohl die Lüftersteuerung optimiert, sodass bis einschließlich 80 Prozent Last die niedrige Startdrehzahl beibehalten werden soll. Das können wir aufgrund unseres Tests ohne Zweifel bestätigen, denn auch bei 80 Prozent Last konnten wir "nur" 560 U/min messen. Dementsprechend war das Platimax D.F. 600W auch immer noch sehr leise. Hin zu Volllast hat sich die Drehzahl dann vergleichsweise wenig erhöht und unter unseren zugebenermaßen guten Testbedingungen bei ungefähr 800 U/min stabilisiert. Auch hier war der Lüfter noch vergleichsweise leise, allenfalls mit einem schwachen Brummem im Hintergrund.
Das zweite von Enermax herausgestellte neue Feature an den Platimax D.F. wird "SLEEMAX" genannt. Dieses sogar markenrechtlich geschützte Kunstwort bezeichnet die Tatsache, dass sämtliche Anschlusskabel des voll-modularen Kabelmanagements einzeln gesleevet sind. Jede einzelne Ader eines Kabels ist also mit einem eigenen Geflecht umgeben. Solche Kabel waren bislang dem Moddingbereich vorbehalten bzw. Anbietern von speziellen Kabelsets wie der Firma Cablemod, die solche Sets für eine Reihe von Premium-Netzteilen produziert. Dort liegen sie preislich meist im Rahmen von 50 bis 100 Euro, von daher ist es erstaunlich, dass Enermax diese serienmäßig so gestalten kann.
Die Verarbeitung der einzeln gesleevten Kabel ist sehr gut, alles sitzt sauber und ist so in die Stecker integriert, dass auf die sonst üblichen Schrumpfschlauch-Enden am Stecker verzichtet werden kann. Enermax verspricht sich von diesen Kabeln mehr Komfort und flexiblere Verlegemöglichkeiten, sowie auch zusätzlichen Schutz für die Kabel.
Das Kabelmanagement ist ebenfalls sauber und hochwertig umgesetzt. Die guten Anschlussmöglichkeiten mit u.a. vier PCI-Express-Anschlüssen hatten wir bereits erwähnt. Enermax spricht ebenfalls davon, die Länge der 8-Pin-CPU-Stromversorgung auf 70 cm verlängert zu haben.
Aber auch die Kabellängen insgesamt sind vergleichsweise großzügig und sollten auch in größeren Gehäusen noch gute Verlegemöglichkeiten bieten.
Insgesamt kann das Enermax sowohl beim Thema (fehlende) Lautstärke als auch der guten Ausstattung überzeugen. Die einzeln gesleeveten Kabel sind für den Regelfall, nämlich dass das Rechnerinnere wochenlang hinter der Seitentür verschwindet, fast schon zu schade.