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Seasonic PRIME Titanium Fanless 600 W im Test - Seasonic PRIME Titanium Fanless 600W - Technik

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Das Seasonic PRIME Titanium Fanless 600W wird wie die übrigen PRIME Titanium auch in einem teilweise auf Hochglanz bedruckten Karton geliefert, welcher auf Vorder- und Rückseite bereits die wesentlichen Informationen zum darin sicher in Schaumstoff-Formteilen verpackten Netzteil enthält.

Der Lieferumfang des Seasonic PRIME Titanium Fanless 600 W ist vergleichsweise umfangreich. Neben dem Netzkabel und den Anschlusskabeln des modularen Kabelmanagements liegen noch eine Reihe von weiteren Dingen bei: vier Montageschrauben, mehrere Einweg- und Klettkabelbinder, zwei Gehäusesticker, ein Stoffbeutel zur Aufbewahrung nicht benötigter Kabel, ein Quick-Start-Guide und ein Handbuch. Das mehrsprachige Handbuch gibt kurz eine Zusammenfassung zu Features, Einbau und Garantie sowie auf den letzten beiden Seiten Spezifikationen zum Netzteil und den Anschlusssteckern.

Von der Optk unterscheidet sich das Seasonic PRIME Titanium Fanless 600 W natürlich sehr stark von den übrigen PRIME-Modellen, was aber schlichtweg darin begründet liegt, dass Seasonic die Luftdurchlässigkeit des Gehäuses maximiert hat. Die Hochglanz-Zierelemente der Prime Titanium würden hier nur den Luftdurchsatz einschränken. Überhaupt hat Seagate die Wabengitterflächen an den Seiten und im Deckel durch vergleichsweise große "Löcher" stark optimiert, was bei einem rein passiv gekühlten Netzteil natürlich sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig ist, da es auf die Kühlung durch natürliche Konvektion der Luft angewiesen ist.

Das Seasonic PRIME Titanium Fanless 600W teilt aber die matt-anthrazitfarbene Gehäuselackierung und das Seasonic-Logo unterhalb der Netzbuchse mit den normalen PRIME-Modellen. Das Gehäuse ist ebenfalls 170 mm lang. Die Oberseite besteht fast ausschließlich aus einem Wabengitter mit einem kleinen Modell-Logo und ist daher eigentlich eher unspektalulär. Durch die Tatsache, dass man durch das Titanium Fanless sehr gut hindurchschauen kann, hat es dann doch einen speziellen Look, welcher es von anderen Netzteilen abhebt.

Zum Einbau der PRIME-Modelle in das Gehäuse hat Seasonic einen kleinen Guide beigelegt. Die Einbauempfehlung zum Fanless-Modell gibt an, dass es immer aufrecht, d.h. mit der "offenen" Deckelseite nach oben eingebaut werden soll. Nur in dem Fall, dass das Netzteil oben im Gehäuse eingebaut werden soll und oberhalb des Netzteils weniger als 5 cm Platz zum Gehäusedeckel übrig sind oder das Gehäuse dort kein entsprechend großflächiges Lüftungsgitter aufweist, darf es dort auch kopfüber eingebaut werden. Diese Empfehlung gilt im Übrigen auch für die semi-passiven PRIME, mit der Ausnahme, dass diese im "aktiven" Lüftermodus auch kopfüber am Gehäuseboden montiert werden können, sofern dort natürlich Lüftungsschlitze im Gehäuse vorhanden sind. Als Faustregel lässt sich wohl mitnehmen, dass bei passiven oder teil-passiven Betrieb die PRIME für bestmögliche Funktion immer aufrecht montiert werden sollen. Wer bei seinem semi-passiven normalen Prime also mit dem lüfterlosen Betrieb unzufrieden ist, sollte das vielleicht einmal überprüfen, ob er diese Empfehlung einhält.

Das Seasonic PRIME Titanium Fanless 600W ist mit einem voll-modularen Kabelmanagement ausgestattet, welches gute Anschlussmöglichkeiten bietet und auch übersichtlich und gut bedienbar umgesetzt ist. Die Anschlussbuchsen sind optisch gruppiert und beschriftet, mit 6-Pin-Buchsen für sämtliche Peripheriekabel und 8-Pin-Anschlüssen für PCI-Express- und CPU-Versorgung. Der 24-Pin-Stecker ist netzteilseitig wieder zweigeteilt.

An der Außenseite sind nur der Netzschalter und die Netzbuchse zu finden, da Seasonic hier ja den Schalter für Lüftersteuerung "einsparen" konnte und somit noch etwas mehr Platz für Gitterflächen realisieren konnte.

Von den Leistungswerten gibt es beim Seasonic PRIME Titanium Fanless 600 W keine Besonderheiten. Die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt sind mit bis zu je 20 Ampere belastbar, wobei die kombinierte Belastbarkeit bei 100 Watt liegt. Auf 12-V-Seite vertraut Seasonic nach wie vor auf das Konzept mit einer einzelnen 12-Volt-Schiene, auch Single Rail genannt. Diese ist nominal mit bis zu 50 Ampere belastbar, was einer Ausgangsleistung von 600 Watt entspricht, was der kompletten Ausgangsleistung entspricht. Seasonic gibt das Fanless auch für den Betrieb unter einer erhöhten Umgebungstemperatur für den Bereich von 40 °C bis einschließlich von 50 °C frei, allerdings mit einer auf 80 % heruntergeschraubten Ausgangsleistung (~ 480 Watt).

In dem PRIME Titanium Fanless 600 W kommt eine leicht modifizierte Version der Plattform zum Einsatz, welchen wir auch schon in den PRIME Titanium 750 und 850 W gesehen haben. Kennzeichen der PRIME-Plattform, welche auf einer LLC-Resonanzwandler-Topologie mit SR und DC-DC basiert, ist die im Vergleich zu früheren Modellen überarbeitete Spannungsregulierung auf 0,5 % - Stichwort MTLR (Micro Tolerance Load Regulation) - und nochmal reduzierte Ripple-/Noise-Spannungen.

Ein auffälliger Unterschied zu den normalen PRIME Titanium ist, dass die DC-DC-Wandler zur Erzeugung der Nebenspannungen bei dem PRIME Titanium Fanless wieder zurück auf die Tochterplatine verlegt wurden, welche die Anschlussbuchsen des Kabelmanagments trägt. Bei den normalen PRIME waren diese auf einer separaten Tochterplatine davor untergebracht worden. Des weiteren sind beim Fanless die Kühlkörper der aktiven Bauteile etwas größer als bei den normalen PRIME ausgeführt, wobei diese aber im Vergleich zu den wenig effizienten Passivnetzteilen früherer Jahre immer noch relativ klein sind.

Seasonic gibt als Feature der PRIME eine deutlich erhöhte Stützzeit bei Stromausfall an und diese wird - aller hochentwickelten Halbleitertechnik zum Trotz - maßgeblich durch die Kapazität der Primärkondensatoren bestimmt. Die beiden verwendeten Nippon-Chemicon-Kondensatoren erreichen zusammen 840 uF, was für ein 600W-Modell ein recht hoher Wert an. Von daher sollte auch das RIME Titanium Fanless 600 W eine gute Stützzeit ermöglichen. Auch sekundärseitig kommen, bis auf eine Ausnahme mit einzelnen Modellen von Nichicon bzw. Rubycon, neben Feststoffkondensatoren sonst nur Elektrolytkondensatoren von Nippon Chemicon zum Einsatz.

Wie bei Seasonic üblich, verfügt auch das PRIME Titanium Fanless 600 W über ein gutes Schutzschaltungskonzept. So sollen Schutzschaltungen gegen Überlast (OPP), Unter- und Überspannung (UVP/OVP), Überlastung einzelner Rails (OCP), Kurzschlüsse (SCP) und Überhitzung (OTP) mit an Bord, also insgesamt ein vollständiges und optimales Paket. Als Überwachungs-IC kommt ein Weltrend WT7527V zum Einsatz, welcher eine entsprechende Überwachung ermöglicht, und der auch bei den PRIME Titanium zu finden ist. Im Test erfolgte eine Abschaltung des Fanless 600 W bei jeweils 29 bzw. 28 A auf den Nebenspannungen. Die OPP löste bei einer Gesamtleistung von ca. 860 W aus, wobei wir allerdings nicht getestet haben, nach welcher Zeit bei dieser Last dann die OTP eingreift bzw. eingreifen sollte.

Das PRIME Titanium Fanless 600 W steht seinen (semi)aktiv gekühlten PRIME-Titanium-Brüdern in nichts nach und hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.