TEST

be quiet! Straight Power 11 Platinum 650W im Test

effizienter und noch leiser? - be quiet! Straight Power 11 Platinum 650W - Lautstärke und Ausstattung

Portrait des Authors


Werbung

Ein wesentliches Feature der Straight Power 11 Platinum ist natürlich auch der sehr leise Betrieb, über den sich im wahrsten Sinne des Wortes die gesamte Marke definiert. Die Straight Power 11 Platinum sollen laut be quiet! gegenüber den normalen Straight Power 11 noch etwas leiser arbeiten, was u.a. aufgrund der gesteigerten Effizienz möglich war, da dies die abzuführende Verlustwärme reduziert hat. 

Rein vereinfacht nur auf Basis der Spitzeneffizienz betrachtet: Der reine Effizienzvorteil von 93 % zu jetzt 94,1 % mag jetzt nicht allzu groß erscheinen, aber andersherum ergeben sich dadurch 7 % vs. 5,9 % an Verlusten, was dann - theoretisch - schon knapp über 15 % weniger Abwärme bei der Platinum-Version bei gleicher Leistungsabgabe bedeutet.

be quiet! setzt bei dem Straight Power 11 Platinum 650W einen hauseigenen Silent-Wings-Lüfter der 135-mm-Kategorie mit der Modellnummer BQ SIW3-13525-MF ein, der bei diesem Modell maximal 1.500 U/min erreicht. Dieser Lüfter kommt beispielsweise auch bereits im Straight Power 11 "Gold" 650W zum Einsatz. Ein Vergleich der von be quiet! angegebenen Kennlinien zeigt allerdings, dass die Platinum-Version insgesamt etwas niedrige Lüfterdrehzahlen verwendet. So liegen bei niedriger Last ca. 15 % weniger U/min an, der Anstieg über die Basisdrehzahl erfolgt bei etwas höherer Last und unter Volllast wird mit knapp 800 statt 900 U/min ebenfalls ein etwas niedrigeres Niveau ermöglicht.

In unserem Test konnte das be quiet! Straight Power 11 Platinum 650W die vom Hersteller angegebene Lüfterkennlinie auch gut erreichen. Bei Niedriglast bis einschließlich des 50-%-Lastpunktes lag die Lüfterdrehzahl mit 205 bis 215 U/min auf einem wirklich sehr niedrigen Niveau. Die Lautstärkebeurteilung ist bei uns zugegebenermaßen aufgrund der direkt danebenstehenden Chroma-Testplattform nicht ganz einfach, aber auch mit schon fast aufgelegtem Ohr konnten wir kein nennenswertes Lüftergeräusch wahrnehmen. 

 Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
205
205
210
210
215
275
575
850

Beim Wechsel auf die 60-%-Lasteinstellung begann das Straight Power 11 Platinum 650W dann mit der obligatorischen Drehzahlerhöhung. Bei knapp 275 U/min war der Lüfter auch noch nicht wahrzunehmen. Bei 80 % und 575 U/min war der Lüfter dann sehr schwach und bei Volllast und 850 U/min dann etwas wahrnehmbar, aber jeweils nur in direkter Nähe des Ohres zum Netzteil. Insgesamt kann das be quiet! Straight Power 11 Platinum 650W aber eine beeindruckende Performance in Sachen Betriebslautstärke zeigen.

Beim be quiet! Straight Power 11 Platinum 650W kommt das gleiche voll-modulare Kabelmanagement wie bei den entsprechenden Modellen der Straight Power 11 zum Einsatz. Die Anschlussmöglichkeiten sind für diese Netzteilklasse insgesamt recht gut.

Wobei unser 650W-Modell dabei deutlich besser als das 550W-Einsteigermodell ausgestattet ist. Das 650W-Modell verfügt über vier statt zwei PCI-Express-Anschlüsse. Wie bei anderen Netzteilen auch bietet ein "Anschlusskabel" beim Straight Power 11 insgesamt zwei PCI-Express-Abgriffe. Diese befinden sich allerdings jeweils an einem eigenen Kabelstrang, sind also nicht nur zwei benachbarte Stecker am selben Kabelstrang. 

Bei den 8-Pin-EPS-Anschlüssen bietet das 650W-Modell ebenfalls einen kleinen Vorteil. Beim be quiet! Straight Power 11 Platinum 550W liegt ein Anschlusskabel mit zwei Kabelsträngen bei, die jeweils einen 8-Pin-EPS-Stecker tragen. Diesen Kabeltyp hat das 650W-Modell ebenso im Lieferumfang, allerdings liegt alternativ noch ein Anschlusskabel mit nur einem Abgriff bei. Bei Boards ohne zweiten 8-Pin-Header entfällt also das "Verstecken" des zweiten Strangs, da auf das Einzelkabel anstelle des Doppelkabels zurückgegriffen werden kann.

Auf Peripherieseite stehen drei 4-Pin-Molex- und neun SATA-Stecker zur Verfügung, womit die 550W- und 650W-Modelle exakt gleich aufgestellt sind. Zu beachten beim Systemaufbau ist hier, dass sich diese Stecker auf insgesamt drei Anschlusskabel verteilen, wobei die Verteilung aber nicht wie sonst gleichmäßig ist. So gibt es ein reines SATA-Kabel mit vier SATA-Steckern. Das zweite Kabel trägt dann drei SATA- und ein 4-Pin-Molex-Stecker und das dritte je zwei SATA- und Molex-Stecker. Vor dem Beginn der Verkabelung lohnt es sich also, einmal zu überlegen, wo welche Stecker benötigt werden, denn dann lässt sich die volle Flexibilität dieser Aufteilung auch nutzen.

Wie bei be quiet! eigentlich üblich, kommen keine Flachbandkabel zum Einsatz. Die Kabel bestehen allesamt aus schwarzen Einzellitzen, welche dann von einem ebenfalls schwarzen Netzsleeve ummantelt sind. Vermutlich ist dieses System sogar mit mehr Herstellungsaufwand verbunden, denn jeweils vor- und hinter einem Stecker muss ja der Netzsleeve mit Kabelbinder und Schrumpfschlauch fixiert werden.

Bezüglich der Kabellängen gibt es nichts auszusetzen. Die Längen sind insgesamt als leicht überdurchschnittlich einzustufen und betragen bei den 8-Pin-EPS-Kabeln ca. 70 cm.