TEST

Antec Signature Titanium 1000W

Ein Klassiker unter den High-End-Netzteilen neu aufgelegt - Antec Signature Titanium 1000W - Äußeres und Technik

Portrait des Authors


Werbung

Die erste Signature-Serie im Jahr 2008 hatte bereits etliche Features, die auch die neuen Signature-Modelle haben. So war bereits ein voll-modulares Kabelmanagement vorhanden und die Effizienzstufe "80 PLUS Bronze" war damals auch als sehr gut zu bezeichnen. Die von Delta gefertigten Signature-Netzteile hatten auch bereits DC-DC-Technik für die Nebenspannungen und waren mit Kondensatoren japanischer Marken bestückt. Das Kühlkonzept mit dem an der Außenseite anliegenden 80-mm-Lüfter, welcher die Kühlluft einmal längs durch das Netzteilgehäuse zieht, ist aus heutiger Sicht allerdings eher als speziell zu bezeichnen.

Die Entwicklung im Elektroniksektor wird meist als sehr schnell empfunden, aber bei genauerem Blick zeigt sich, dass sich dann meist doch nicht so viel Grundlegendes verändert hat. Zwischen z.B. dem alten Signature 850W und dem jetzt aktuellen Signature Titanium 1000W liegen zwar dreizehn Jahre, aber letztendlich ist der Umfang der "evolutionären" Weiterentwicklung überschaubar. Die Effizienz in der Spitze liegt jetzt bei fast 95% anstelle von 87%, und das neue Signature arbeitet dank 135-mm-Lüfter und hybrider Lüftersteuerung um Welten leiser. Plus eine angepasste, bessere Ausstattung und saubere Ausgangsspannungen, aber prinzipiell würde ein altes Signature auch in heutigen Rechnern noch funktionieren, ein paar Besonderheiten wie die Kompatibilität zu Energiesparfeatures ausgenommen.

Das neue Antec Signature Titanium 1000W entspricht in Sachen Lieferumfang und -zustand dem Üblichen in dieser Klasse. Der Umkarton um die eigentliche Box bewirbt ein paar wesentliche Features, wobei das Netzteil selbst dann gut und sicher verpackt in Schaumstoff untergebracht ist. Die modularen Anschlusskabel werden in einer Kabelaufbewahrungstasche geliefert. Weiterhin sind ein Netzkabel, ein OC-Link-Kabel, Einweg- und Klettkabelbinder sowie ein Satz Schrauben plus Kurz-Handbuch dabei, plus noch ein Molex-Floppy-Adapterkabel und Adapterkabel von Molex auf zwei SATA-Abgriffe.

Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die aktuellen Signature-Modelle von Seasonic gefertigt werden, ergeben sich beim Design des Signature hier und da doch einige Momente der Wiedererkennung. Das 170 mm lange Gehäuse ist mit einer "seidenmatten" Beschichtung in Anthrazit versehen, welches mit etlichen "Deko-Elementen" aufwarten kann. Das Lüftergitter ist zweiteilig mit einem eigenen Rand ausgeführt, welcher mit silbernen Schrauben am Netzteildeckel verschraubt ist. Speziell ist auch die Form der "Löcher" im Lüftergitter im Deckel, wobei im Luftauslass an der Außenseite eine Form von Wabengittern verwendet wird.

An beiden Seitenflächen ist ein poliertes Schild mit dem Signature-Schriftzug eingelassen, was den insgesamt hochwertigen Eindruck des Gehäuses des Antec Signature Titanium 1000W weiter verstärkt.

Auf der Innenseite sind die Anschlussbuchsen des voll-modularen Kabelmanagements untergebracht, welche aufgrund der Klasse des Netzteils in vergleichsweise hoher Anzahl vorhanden sind. 

Die Anordnung in Gruppen verteilt auf drei Ebenen entspricht der des Seasonic Prime TX-1000. Als Besonderheit beim Antec Signature Titanium 1000W ist allerdings neben den Buchsen für das 24-Pin-ATX-Kabel noch die OC-Link-Buchse vorhanden. Über diese Buchse und das beiliegende Kabel lässt sich bei Bedarf ein zweites Signature-Netzteil parallel in einem System betreiben. 

Das zweite Signature-Netzteil wird dann entsprechend dem ersten Signature-Netzteil automatisch gestartet bzw. abgeschaltet. Ein Feature, was sicher bei fast allen Usern unter "nice to have" läuft, aber von den wenigsten wirklich gebraucht wird. Wenn man allerdings bedenkt, dass ein Corsair AX1600i aktuell knapp 600 Euro und ein EVGA SuperNOVA G+ 2000W auch bereits 450 Euro kostet, dann sind - einen entsprechenden Anwendungsfall vorausgesetzt - zwei Antec Signature Titanium 1000W jetzt auch keine schlechte Option.

Das Feld mit den Anschlussbuchsen ist wie häufig üblich in drei Bereiche unterteilt, die entsprechend beschriftet und deren Buchsen jeweils unterschiedliche Pin-Anzahlen haben. Das 24-Pin-Mainboard-Kabel wird netzteilseitig über zwei Buchsen angeschlossen. Der zweite Block mit sechs Buchsen dient zum Anschluss der SATA- und 4-Pin-Molex-Kabel. Für die 12-V-Versorgung, also die 8-Pin-EPS- und PCI-Express-Versorgungsstecker, stehen insgesamt acht Buchsen zu Verfügung, die in beliebiger Bestückung genutzt werden können.

Auf der Außenseite des Netzteils ist neben Netzschalter und -buchse ein Druckschalter zu finden, welcher den Hybrid-Modus der Lüftersteuerung aktiviert oder deaktiviert. Mit Hybrid-Modus ist hier die semi-passive Kennlinie der Lüftersteuerung bezeichnet.

Die Gesamtleistung des Antec Signature Titanium 1000W beträgt 1.000 W, wobei diese theoretisch komplett über 12 V abrufbar ist. Die einzelne 12V-Schiene wird von Antec mit 83 A angegeben. Die Nebenspannungen 3,3 V und 5 V sind mit je 25 A nominaler Leistungsfähigkeit angegeben, die kombiniert mit 125 W belastet werden können. Weiterhin ist das 80 PLUS Titanium Label auf dem Typenschild zu finden.

Wie bereits erwähnt, wird das Antec Signature Titanium 1000W von Seasonic für Antec auf Basis der Prime-Plattform gefertigt. Bei den verwendeten Bauteilen mag es hier und da kleine Abweichungen geben, aber die Plattform ist die Gleiche. In der Gesamtansicht oben des Antec Signature Titanium 1000W ist direkt links oberhalb des Haupttransformators auch das im Markenschriftzug vorhandene doppelte "S" auf einem Label zu sehen. Die Prime-Plattform mit LLC-Resonanzwandler-Topologie in Full-Bridge-Ausführung, Synchronous Rectification für 12 V und DC-DC-Wandlern für die Nebenspannungen hatten wir im Laufe der letzten Jahre mehrfach im Test, wobei dieses jedes Mal wieder mit sehr guter Performance überzeugen konnte. 

Entsprechend kommen auch beim Antec Signature Titanium 1000W ausschließlich Elektrolytkondensatoren der bekannten japanischen Marken zum Einsatz. Primärseitig sind es zwei Exemplare mit 820 uF und 470 uF von Nichicon, beide in Ausführung mit einer Spannungsfestigkeit vom 400 V und 105-°C-Rating. Sekundärseitig sind 105-°C-Kondensatoren von Nippon Chemicon verbaut.

Die OCP auf den Nebenspannungen greift jeweils bei ca. 36 A ein und schaltet das Netzteil ab. Auf 12 V führte eine Belastung von 100 A zur Abschaltung. Wird die Last auf alle drei Spannungsschienen verteilt, erfolgt die Abschaltung ebenfalls bei knapp über 1.200 W Gesamtleistung.