TEST

be quiet! Pure Power 11 FM 850W im Test

Die kleine Einstiegsserie ist groß geworden - Lautstärke und Ausstattung

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Abgesehen von den größeren Kühlkörpern im Inneren des Netzteils ist bei der Kühlung wenig Neues im Vergleich zu früheren Pure-Power-Modellen zu berichten. Wie bislang auch, kommt ein hauseigener Lüfter zum Einsatz, der von einer Lüftersteuerung mit rein aktiver Kennlinie angesteuert wird. 

Der 120-mm-Lüfter mit der Bezeichnung BQ QF2-12025-HS wird von be quiet! im Marketingmaterial nur als "geräuschoptimierter be quiet! Lüfter". Anders als z.B. bei den höherwertigen Straight-Power-Modellen ist hier kein direkter Verweis auf be quiet!s Lüftertechnik "Silent Wings" vorhanden, auch wenn die Lüfterblätter beim Pure Power ähnliche charakteristische Rillen tragen. Eine weitere Abgrenzung zu den Straight Power ist auch die Tatsache, dass hier trotz ausreichend großem Gehäuse "nur" ein 120-mm-Lüfter Verwendung findet. Aber immerhin scheinen auch diese Modelle über eine solide Rifle-Lagerung zu verfügen.

In unserem Test konnte das be quiet! Pure Power 11 FM 850W mit einer insgesamt sehr leisen Performance überzeugen. Zu dem guten Gesamteindruck trägt auch bei, dass die Lüfterdrehzahl über fast den gesamten Lastbereich im Bereich der Basisdrehzahl bleibt.

Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
670 670 670
670
680 6907501200

Die Basisdrehzahl bei niedriger Last beträgt knapp unter 700 U/min und mit dieser Lüftergeschwindigkeit ist das Pure Power 11 FM 850W als sehr leise zu bezeichnen. Man kann es allenfalls in wirklich direkter Nähe zum Netzteil schwach wahrnehmen. Erst mit dem Wechsel auf den Volllast-Betriebspunkt erhöht sich die Lüfterdrehzahl signifikant. Die 1.200 U/min waren im Test bei uns das Maximum und bei dieser Drehzahl blieb das Pure Power 11 FM 850W insgesamt tatsächlich noch leise bzw. sehr unauffällig. Bei 850 W dürften bei fast allen PC-Systemen andere Komponenten lauter als das schwache Laufgeräusch des Lüfters ausfallen.

Mussten sich die Pure Power bislang mit teil-modularem Kabelmanagement begnügen, so hat das Update in Form der Pure Power 11 FM nun auch voll-modulares Kabelmanagement mitgebracht, was natürlich gerade bei den zuletzt vorgestellten High-Power-Varianten Sinn macht. Wie eingangs erwähnt, ist die maximal mögliche Bestückung mit zwei 8-PIN-EPS- und vier PCI-Expresssteckern für ein Gaming-System auf Basis eines 850-W-Netzteil sicher angemessen.

Über das Vorhandensein von nur zwei 4-Pin-Molex-Steckern kann man sicher geteilter Meinung sein. Natürlich gibt es heutzutage nur noch wenige Komponenten die diesen Stecker benötigen, aber nur zwei Abgriffe noch dazu nebeneinander an einem Kabel schränken die Flexibilität bei der Systemkonfiguration ein. Abgesehen davon sind Adapter von 4-Pin-Molex auf SATA deutlich besser und in mehr Varianten auf dem Markt verfügbar als die entgegensetzte Variante.

Positiv hingegen ist, dass sich die zehn SATA-Stecker auf drei Kabelstränge verteilen, d.h. auch bei größeren Gehäusen mit verteilten Komponenten mit SATA-Stromanschluss ist Flexibilität gegeben. Auch die Abstände zwischen den Abgriffen sind mit 150 mm vergleichsweise groß und erlauben eine effiziente Nutzung vieler Stecker.

Die senkrecht angeordneten Buchsen des Kabelmanagements sind aus unserer Sicht eher weniger praktisch als die (in dieser mittleren Leistungsklasse) übliche horizontale Anordnung in zwei Reihen. Die Anordnung mag Vorteile beim Airflow haben, wenn im Gehäuseboden ein Lüfter nah vor dem Netzteil verbaut ist, da so die Kabel nicht quer zum Luftstrom liegen wie bei den horizontal angeordneten Varianten. Andererseits ist es weniger einfach, im verbauten Zustand Kabel nachzurüsten oder zu entfernen.

Bis auf das 24-Pin-ATX-Kabel sind alle Kabelstränge mit schwarzen Flachband-Kabeln ausgeführt. Deren Länge ist insgesamt gut, mit 600 mm bei den 8-Pin-EPS- und 500 mm bis zum ersten PCI-Express-Stecker-Abgriff.