TEST

be quiet! Dark Power 13 850W

Mehr als nur ein Update auf ATX 3.0? - be quiet! Dark Power 13 850W - Lautstärke und Ausstattung

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Die besondere Kühllösung, die be quiet! bei seinen letzten Modellen der Dark-Power-Serie einsetzt, haben wir im vorherigen Kapitel bereits skizziert. Durch diese trichterförmigen Luftleitelemente kann die Lufteinlassfläche deutlich größer als bei einem normalen Lüfter sein, was auch erklärt, warum be quiet! die komplette Deckelfläche mit einem feinmaschigem Lüftergitter versehen hat. Weiterhin wird durch die Luftleitelemente eine gute Trennung zum Innenraum erreichen, was ungewünschte Rückströmungen am Lüfter vorbei reduziert.

Der verwendete Lüfter der "135-mm-Klasse", hier ja nur bestehend aus Rotor und Motor, ist laut Label ein Silent-Wings-Modell, was anhand der charakteristischen Rillen auf den Rotorblättern gut zu erkennen ist. Er trägt die Modellnummer BQ SIW3-13525-HF ist mit einer Nenndrehzahl von 1.800 U/min angegeben, welcher mit einer Fluid-Dynamic-Lagerung (FDB) ausgestattet ist. Das gleiche Modell wurde schon beim Dark Power 12 850E eingesetzt und dort hat be quiet! angegeben, dass dieser Lüfter ähnliche Eigenschaften zu denen im Handel erhältlichen Silent-Wings-3-Lüftern haben soll.

In unserem Test konnte das be quiet! Dark Power 13 850W mit einem wirklich außergewöhnlich leisen Betrieb punkten. Bei niedrigen Lasten beträgt die Grunddrehzahl nur knapp über 300 U/min, wodurch der Lüfter auch in direkter Nähe nicht wahrnehmbar ist. Die niedrige Basisdrehzahl konnte unser Sample im Verlauf des Tests bis über eine Last von 60 % beibehalten. Beim Lastpunkt von 80 % war die Drehzahl mit 440 U/min geringfügig erhöht, was aber am akustischen Eindruck nichts wesentlich verändert hat. Bei Volllast erreichten wir mit dem offen neben der Teststation liegenden Netzteil nach einiger Zeit eine Drehzahl von 650 U/min, wo der Lüfter zumindest in direkter Nähe schwach wahrnehmbar war. Laut be quiet! sollen unter Volllast bis zu 840 U/min erreicht werden, was sich sicher auf dem eingebauten Fall und durchschnittliche Raumtemperaturen bezieht.  

Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
320 320 320
325
325 330425650

Wie schon sein Vorgänger, kann das Dark Power 13 850W mit einem wirklich ausgesprochen leisen Betrieb punkten. In den allermeisten Anwendungsfällen dürfte es als "unhörbar" durchgehen. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger können wir keinen Unterschied mehr feststellen.

Wie erwähnt, kommt beim Dark Power 13 850W voll-modulares Kabelmanagement zum Einsatz, welches der "Klasse" angemessene bzw. gute Anschlussmöglichkeiten bietet.

Oberhalb des Netzteil-seitig zweiteilig ausgeführten 24-Pin-ATX-Kabel ist die kleine Buchse zu finden, wo entweder der kleine Kabeljumper oder das "OC-Key"-Slotblech eingesteckt werden kann. 

Im Bereich 8-Pin-EPS-Anschlüsse stehen zwei Stecker zur Verfügung, einmal als feste 8-Pin- und dann noch als variable 4+4-Pin-Variante. Beide Stecker verfügen über einen eigenen Kabelstrang und netzteilseitig eine eigene Buchse. 

Für Peripheriegeräte stehen insgesamt vier entsprechende Buchsen zur Verfügung. Beim Vorgänger waren es noch fünf Stück gewesen. Beim Dark Power 13 850W lassen sich über die vier Kabelstränge insgesamt zwölf SATA- und zwei 4-Pin-Molex-Stecker anschließen. Zwei Kabelstränge tragen je drei SATA-Abgriffe, ein weiterer vier und der letzte Kabelstrang bietet eine Mischbestückung aus zwei SATA- und zwei 4-Pin-Molex-Steckern.

Für PCI-Express-Geräte stehen zwei Kabelstränge bereit, welche jeweils zwei 8(6+2)-Pin-Stecker mitbringen. Die Abgriffe sind je nach Kabelstrang beschriftet, d.h. der erste trägt den Aufdruck VGA1 und der zweite VGA2. Die entsprechenden netzteilseitigen Buchsen sind  so beschaltet, dass eine der versorgenden 12-Pin-Buchsen  nur 12V3 und die andere nur 12V4 führt. Anhand der Kabelbeschriftungen - VGA1 und VGA2 - lassen sich damit dann die an den Steckern ankommenden 12V-Rails unterscheiden. Rein theoretisch lässt sich so eine Grafikkarte gezielt mit zwei unterschiedlichen 12-V-Rails versorgen, aber in der Praxis ist das angesichts der hohen Leistungswerte von 12V3 und 12V4 beim Dark Power 13 850W wohl selten nötig.

Zusätzlich zu diesen vier Anschlüssen kann noch eine moderne Grafikkarte über einen 12VHPWR-Anschluss versorgt werden. Dieser kann eine entsprechende Grafikkarte bis zu 600 W versorgen. Dieser neue Stecker verfügt über insgesamt zwölf Leitungen zur Leistungsübertragung, je zur Hälfte 12 V und Masse. Zusätzlich sind vier noch kleinere Leitungen quasi huckepack auf dem Stecker untergebracht, welche zur Kommunikation zwischen Netzteil und Grafikkarte dienen sollen. Die ersten beiden - SENSE0 und SENSE1 - teilen dem PCIe-Gerät mit, wie viel Leistung das Netzteil bereitstellen kann, wobei die möglichen Abstufungen hier 150, 300, 450 und 600 W sind. Diese sind aktuell wichtig und müssen vom Netzteil entsprechend vorgehalten werden. Die anderen beiden Leitungen sind aktuell optional: CARD_PWR_STABLE wäre eine Art "Power-Good"-Signal, mit dem das PCIe-Gerät dem Netzteil Rückmeldung geben kann, ähnlich der Funktion am 24-Pin-Stecker zwischen Mainboard und Netzteil. CARD_CBL_PRES# soll in der Zukunft weitere Abstimmung und Koordination des Powermanagements zwischen PSU und PCIe-Gerät ermöglichen. Jetzt zu Beginn der Einführung diesen neuen Standards scheinen diese beiden aber noch keine Rolle zu spielen. 

Bei dem beiliegenden 12VHPWR-Kabel sind alle vier Sense-Leitungen durchgeschaltet, aber be quiet! selbst spricht nur von den ersten beiden Leitungen, also die Festsetzung von 600-W-Leistungsfähigkeit via SENSE0 und SENSE1.

be quiet! verwendet bei den Anschlussleitungen wie üblich keine Flachbandkabel, sondern allesamt sorgfältig mit Netzsleeve versehene schwarze Einzellitzen. Mit 70 cm bei den 8-Pin-EPS- und 60 cm bei den 8(6+2)-Pin-Leitungen liegen die Längen im üblichen Bereich. Das 12VHPWR-Kabel ist ebenfalls 60 cm lang.