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Was wir in der zweiten Beta von DiskStation Manager 6.0 gesehen haben, hat uns gut gefallen. Synology hat einige interessante neue Features zusammengestellt, bzw. vorhandene Funktionen weiter verbessert. Wer ein kompatibles NAS hat, kann es einfach upgraden - CeBIT-Besucher können es auch Mitte März bereits am Synology-Stand einmal vortesten.
Der Bereich rund um die "Cloud Station" wurde weiter ausgebaut und ist flexibler nutzbar. Cloud Station für die Zwei-Wege-Synchronisation zwischen mehreren Geräten und dem NAS hat eine intelligentere und platzsparende Versionierung bekommen und als Synchronisationsziel können nun auch einzelne Verzeichnisse ausgewählt werden. Cloud Sync zum Synchronisieren der NAS-Inhalte mit Cloud-Anbierten wie Dropbox oder Onedrive kann nun auch zu mehreren Dienstleistern gleichzeitig synchronisieren. Mit Cloud Station Backup ist es nun möglich, quasi kontinuierlich ein Backup vom eigenen Rechner auf das NAS zu fahren. Im Bereich der klassischen Backups auf andere NAS oder rSync-Server hat Synology die Pakete etwas umgebaut, welche nun unter HyperBackup und HyperVault zu finden sind. Die Versionierung ist effizienter, ebenso wie es neue Optionen für den Datentransfer gibt, die Zugriffsmöglichkeiten auf Daten innerhalb von Backups via File Station verbessert wurden und kleine Optimierungen im Bereich Verschlüsselung oder das Mitsichern von Permissions eingebaut wurden.
Der Bereich Datensicherung hat weiterhin die Einführung des btrfs-Dateisystems als großes Thema. btrfs bietet potentiell Vorteile bei der Datensicherheit und ermöglicht sehr ressourcenschonend und schnell das Anlegen von "Schnappschüssen" der Daten auf dem NAS, aus welchen sich flexibel und einfach wieder Daten wiederherstellen lassen. Snapshots sind insgesamt natürlich als sinnvolle Ergänzung von klassischen Backups zu sehen. Hier gilt es allerdings anzumerken, dass nicht alle DiskStations, die auch DSM 6.0 bekommen, die neue Technik auf btrfs-Basis werden nutzen können. Momentan scheint Synology btrfs ausschließlich den neueren DiskStations der Plus-Serie mit Intel-Technik vorzubehalten.
Deutlich umgekrempelt hat Synology den Bereich der auf dem NAS laufenden Applikationen, die über das Thema Datensicherung/-Speicherung hinausgehen. Synology hat nun einige Anwendungen eingeführt, die Aufgaben vom Endgerät auf das NAS selbst verlagern. Bei einem reinen Datenspeicher wird man z.B. Daten suchen, indem man mit dem Explorer nach Dateinamen sucht und bei Treffern diese dann auf dem PC öffnet, um den Erfolg der Suche zu bestätigen. Mit DSM 6.0 kann über den Browser - also auch besser per "remote" - per File Station nach den Daten gesucht werden, welche dann dank Indizierung und Inhaltssuche schneller und treffsicherer gefunden werden. Ist die Datei gefunden, dann kann sie gleich mit dem in DSM integrierten Dokumentenbetrachter, welcher mit den wichtigsten Dateitypen umgehen kann, geöffnet werden. Der Download der Datei auf den PC ist dann häufig schon optional. Auch bietet DSM 6.0 einige andere Features, die z.B. Dropbox so attraktiv machen. So können Dateien flexibel und auch "optisch ansprechend" per Freigabelink mit anderen geteilt werden. Aber auch andere Funktionen bzw. Tools möchte Synology direkt auf dem NAS laufen sehen, was in vielen Fällen auch Sinn macht, denn das NAS hat eine zentrale Position inne und ist flexibel erreichbar. So läuft auf DSM die Note Station, welche zur Aggregation und Verwaltung von Informationen bzw. Notizen dient, und auch SpreadSheet als Tabellenkalkulation/Kollaborations-Tool, bei dem mehrere User gleichzeitig an "Daten in Tabellenform arbeiten können, profitiert davon.
Mit MailPlus und MailPlus Server steht in DSM 6.0 eine Mailserver-Umgebung zur Verfügung, die sicher primär kleine und mittelständische Unternehmen ansprechen wird. Synology bietet hier die Möglichkeit, auf einem eigenen NAS bzw. einem ausfallsicheren Verbund aus NAS-Systemen einen Mailserver zu hosten, welcher einen guten Umfang bzgl. Datensicherheitsoptionen bietet. Vorteilhaft an MailPlus ist ebenso, dass der Clientzugriff über ein Webinterface erfolgt, welches einen recht vollständigen Umfang an Managementfunktionen mitbringt.
Für Heimanwender wird an DSM 6.0 wahrscheinlich die verbesserte Cloud Station am interessantesten sein. Besitzer von HighEnd-Diskstations haben zukünftig mit btrfs ein alternatives Dateisystem, welches mit seiner Snapshot-Funktion klassische Backup-Strategien erweitern kann.