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Das TS-451 ist ein klassisches 4-Bay-NAS, wobei es dafür vergleichsweise kompakt aufgebaut ist. Das Gehäuse ist bis auf einen Teilbereich der Front in Weiß gehalten, was im QNAP-Produktportfolio ein Produkt für den Heimbereich signalisiert. Zugegebenermaßen dürfte der für den Einsatz im Wohnzimmer nicht unerhebliche "WAF" bei einem weißen Gerät auch etwas höher liegen.
Die Front wie auch der Rest des Gehäuses bestehen dabei aus stabilem Kunststoff. Nur der innere Rahmen, welcher auch auf der Rückseite sichtbar ist und Platine und Laufwerkseinschübe fixiert, besteht aus Stahlblech. Das Gewicht des TS-451A liegt daher auf durchschnittlichem Niveau.
Den Großteil der Vorderseite nehmen die vier Laufwerkseinschübe ein, welche hier zwar nicht von einem Deckel oder einer Klappe verdeckt werden, aber durch die glatte Front die Optik dennoch nicht stören. Abgesetzt davon ist auf der linken Frontseite ein grau-türkis-farbener Gehäusestreifen, welcher Bedienelemente, LEDs und einige Schnittstellen beherbergt.
Auf der Rückseite sitzt ein mit 120 mm vergleichsweise großer Lüfter, der die Wärme der Laufwerke und auch der passiv gekühlten CPU aus dem NAS transportiert. Der gelbe Warnaufkleber informiert den User ausdrücklich, dass er wegen der Verletzungsgefahr besser nicht seine Finger durch das Lüftergitter stecken sollte, d.h. dieses Modell ist auch für den US-Markt geeignet. Neben dem Lüfter sind auf der Rückseite dann alle weiteren Schnittstelle bzw. Versorgungsanschlüsse des NAS zu finden.
Geliefert wird die TSS-451A in einem relativ kompakten braunen Karton, der auf der Vorderseite eine kleine Übersicht über die Daten des NAS sowie dessen Anschluss- bzw. Bedienmöglichkeiten gibt.
Der Lieferumfang besteht aus dem NAS, zwei Patch-Kabeln, dem externen Netzteil mit Kaltgeräte-Netzkabel, einer Fernbedienung, Montageschrauben und einem Quick-Start-Guide. Ein USB-3.0-Kabel mit Micro-B-Stecker zur Nutzung von QuickAccess legt QNAP nicht bei, informiert aber darüber bereits auf der Homepage.
Die Schnittstellen, LEDs und Bedienungsknöpfe sind an der TS-451A auf der farblich abgesetzten linken Frontseite zu finden. Ganz unten ist der Micro-USB-3.0-Buchse untergebracht, über welche sich QuickAccess nutzen lässt, mit der also von einem Rechner direkt auf die Inhalte des NAS zugegriffen werden kann.
Für die Nutzung von QuickAccess muss die Funktion im Betriebssystem QTS aktiviert sein und auf dem betreffenden Rechner muss das Softwaretool QFinder Pro von QNAP installiert sein. Die Verbindung zum NAS wird dabei nicht wie bei einem üblichen externen Laufwerk direkt über eine USB-Schnittstelle mit dem System hergestellt, sondern QNAP hat hier eine etwas andere Lösung gewählt, welche auch die für USB-3.0-Anbindungen recht geringe maximale Datenrate von 110 MB/s erklärt. Bei QuickAccess wird über das USB-Kabel ein Ethernetcontroller angesprochen, welcher in dem NAS verbaut ist und dort intern auf die Ethernetschnittstellen des NAS zugreifen kann. Auf dem Host-PC taucht nach Initialisierung ein weiterer, per USB angebundener Netzwerkcontroller auf und die Freigaben des NAS werden über Freigaben in der Netzwerkumgebung des Rechners angesprochen, genau wie bei der üblichen NAS-Anbindung per Netzwerk. Das NAS vergibt für diese Verbindung dann IPs aus einem separaten privaten Adressbereich. Da verwundert es dann auch nicht, dass trotz USB 3.0 "nur" voller Gigabitspeed von ~114 MB/s erreicht wird. Die Lösung über eine USB-Ethernet-Brücke war vermutlich recht einfach zu integrieren, wobei eine Verbindung als echter "USB-Massenspeicher" sicher flexibler und ggf. auch performanter gewesen wäre.
Das TS-451A verfügt an der Vorderseite auch über einen USB-3.0-Port und einen SD-Card-Reader sowie eine Copy-Taste. Über den Sicherungsmanager im QTS lässt sich konfigurieren, was bei Druck dieser Taste mit einem angeschlossenen USB-Laufwerk passieren soll, ob also beispielsweise bei Tastendruck alle Daten vom USB-Laufwerk auf das NAS kopiert werden sollen.
Darüber sind LEDs für den Status des Systems bzw. die Zugriffe auf die vier Laufwerke bzw. die Schnittstellen untergebracht. Die Helligkeit dieser LEDs lässt sich in QTS einstellen, wahlweise auch zeitabhängig z.B. für einen "Nachtmodus".
Auf der Rückseite befindet sich ein HDMI-Ausgang, welcher 4K (2160p) unterstützt. Aufgrund des verwendeten HDMI-Version 1.4b sind bei 4K allerdings nur 30 Hz möglich. Weiterhin sind 3,5-mm-Klinkensteckerbuchsen für Audio Out und Mic In vorhanden, denn schließlich ist das TS-451A dank OceanKTV-Paket auch für den Karaoke-Einsatz geeignet.
Für den Datenaustausch stehen zwei Gigabit-Ethernetports zur Verfügung, welche die üblichen Link-Aggregation-Features von Active Backup über Adaptive Load Balancing bis hin zu IEEE 802.3ad bieten. Weiterhin stehen auf der Rückseite noch zwei weitere USB-3.0-Anschlüsse zum Anschluss von externen Laufwerken zur Verfügung. Ein Slot für ein Kensington-Schloss darf auch nicht fehlen.
Die Laufwerke werden über vier einzelne Einschübe in dem NAS montiert. Zum Entfernen der Einschübe reicht es, über die "Griffmulde" unten an der als Hebel fungierende Frontseite zu ziehen. Eine Sicherungsmöglichkeit gegen unerlaubtes bzw. unbeabsichtigtes Entfernen von Laufwerken ist nicht vorhanden, bei einem Heim-NAS i.d.R. aber auch nicht notwendig.
Die Laufwerke werden mit Schrauben auf den vier Einschubkäfigen montiert, eine werkzeuglose Montage z.B. mit Clips ist nicht vorgesehen. Die Montage der Schrauben erfolgt dabei von unten und auch 2,5"-Laufwerke lassen sich direkt montieren.
Nach dem Lösen einiger Schrauben kann der U-förmige weiße Gehäuseteil abgezogen bzw. abgenommen werden, was einen besseren Blick auf den inneren Aufbau ermöglicht. Die Hauptplatine ist dabei in dem seitlichen Teil untergebracht, welcher auch die Frontschnittstellen und -bedienungselemente enthält. Um Zugriff auf die Hauptplatine zu erhalten, lässt sich dann noch der innere Käfig zur Fixierung der Laufwerkseinschübe sowie die darin integrierte Riser-Platine mit den SATA-Schnittstellen entfernen.
Auf der Hauptplatine ist unter dem Passivkühlkörper das "Herz" des NAS untergebracht, ein Intel Celeron N3060. Dieser im 14-nm-Verfahren gefertigte SoC bietet zwei CPU-Kerne, welche mit 1,6 GHz Standardtakt arbeiten und im Turboboost einzeln auch auf 2,48 GHz beschleunigt werden. Dem integrierten SATA-Controller steht dann ein ASMedia ASM1182 für weitere SATA-Ports bei. Weiterhin sind insgesamt drei Netzwerkchips von Realtek zu finden, wovon der Dritte die QuickAccess-Anbindung über die frontseitige USB-Buchse übernimmt.
Der Speicher besteht aus zwei Modulen normalen DDR3L-1600-RAMs und kann bis auf 8 GB insgesamt, also 2 x 4 Gigabyte aufgerüstet werden. Eine Einbauanleitung für die ähnlich aufgebaute Vorgängerserie TS-451 ist auf QNAPs Homepage zu finden.