Für die Messungen der WLAN-Geschwindigkeiten haben wir die PCI-Express-Karte ASUS PCE-AC88 verwendet. Diese erreicht Datenraten von 2.100 MBit/s im 5-GHz-Band und 1.000 MBit/s im 2,4-GHz-Band. Damit können wir die Mesh-Systeme an ihre Grenzen bringen. Neben den WLAN-Messungen haben wir für die Messung der Geschwindigkeit der Backhaul-Verbindungen auf beiden Seiten ein System per Ethernet angebunden.
Kommen wir nun zu den Messungen der Geschwindigkeiten:
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Zwar bauen alle Mesh-Systeme in unserem Test ihre Backhaul-Verbindung per WLAN auf, die maximale Leistung erreichen sie aber, wenn die Daten dann nicht per WLAN zu den Clients übertragen, sondern per Ethernet weitergegeben werden – alle Mesh-Systeme ermöglichen das Anschließen von Hardware per Ethernet. Demzufolge die schnellste Verbindung baut das Netgear-Orbi-System auf. Auf kurzem Abstand kann ein solches System fast schon ein verlegtes Ethernet-Kabel ersetzen. Mit zunehmenden Abstand, sinkt natürlich auch die Datenübertragungsrate.
Die übrigen Systeme platzieren sich teilweise mit deutlichem Abstand hinter dem Netgear Orbi. Solche Lösungen sollen und können aber auch nur eine Notfalllösung sein, wenn keine Verlegung eines Ethernet-Kabels möglich ist. Insofern sind wir mit den Ergebnissen ganz zufrieden und auch die Verbindung in ein Nachbarhaus lässt mal im Notfall aufbauen.
Soll ganz auf die WLAN-Verbindung der Endknoten vertraut werden, sehe wir hier höchst unterschiedliche Ergebnisse. Im 2,4-GHz-Band liegen die Systeme noch recht dicht beisammen, auch wenn es bereits hier kleinere Unterschiede gibt.
Erst unter Verwendung des 5-GHz-Netzes werden die Unterschiede größer. Mit am schnellsten ist wieder das Netgear Orbi. Offenbar hat der Hersteller eine gute Kombination aus Hardware (Antennenkonfiguration etc.) und Software geschaffen, die eine optimale Leistung abrufen kann. Die Datenraten nehmen natürlich bei größerem Abstand auch hier ab. Hindernisse wie Mauern und Decken verschlechtern das Signal ebenfalls. Je nach Bausubstanz ist dieser Effekt aber unterschiedlich groß und lässt sich kaum abschätzen.
Wir haben die Mesh-Systeme auch einmal in Extrembedingungen getestet, wie sie in der Praxis aber sicherlich immer wieder vorkommen. Dazu haben wir jeweils einen der Endpunkte auf drei Etagen verteilt und damit diesen immer wieder schwierigen Etagenwechsel für das Netzwerk bzw. WLAN dargestellt.
Die Ergebnisse fallen hier in etwa vergleichbar mit den bisherigen Tests aus. Allerdings mussten wir bei den Tests deutlich mehr Durchläufe machen um den Durchschnittswert ermitteln, denn die Ergebnisse der Messungen schwankten stärker als bei den Tests mit geringerem Abstand. Zudem steigt die Übertragungsrate bei mehreren IP-Streams nicht mehr so stark an. Da zwei Systeme eine komplette Etage komplett ohne Zwischenendpunkt überbrücken mussten, brechen die Werte für Google Wifi und das Devolo Gigagate stark ein.
Wir haben uns auch angeschaut, wie große Strecke die Strecke ist, die wir in der Freiluft mit den einzelnen Systemen überbrücken können. Einsatzzweck ist hier vielleicht die Versorgung der Gartenlaube oder eines Nachbarn, wenn das Internet dort einmal ausgefallen ist. Als Schwelle haben wir dazu eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s gewählt und uns angeschaut, wie weit wir zwei Endpunkte voneinander entfernen können.