Werbung
Mesh-Systeme sind keine neue Erscheinung. Genau genommen verwenden einige Hersteller eine solche Netzwerk-Topologie schon seit geraumer Zeit. Allerdings scheint der Bedarf nach guter und schneller WLAN-Abdeckung der Problematik etwas mehr Aufmerksamkeit zu geben, sodass über die letzten Monate immer mehr solcher Systeme erschienen sind.
Das Versprechen von Mesh-Systemen ist vor allem die einfache Installation und Inbetriebnahme. Dies können wir für alle von uns getesteten Systeme bestätigen. Natürlich sollte man die Endpunkte eines Mesh-Systems zunächst nicht an den komplett gegenüberliegenden Bereichen der Wohnung oder des Hauses aufstellen und dann davon ausgehen, dass die Verbindung sich problemlos aufbauen lässt. Stattdessen empfehlen wir ein Anlernen in direkter Nähe und dann können die Endpunkte dort verteilt werden, wo man dies für sinnvoll hält. Bricht die Verbindung ab, muss das Mesh wieder etwas dichter zusammengezogen werden.
Weiterhin versprechen Mesh-Systeme eine einfache Erweiterbarkeit. Die Hersteller nennen dazu folgende Zahlen:
- ASUS Lyra: 5 Geräte
- AVM Mesh: keine Einschränkung laut AVM
- Devolo Gigagate: 8 Geräte
- Google Wifi: 6 Geräte
- Netgear Orbi: 4 Geräte
Selbst ein großes Haus mit 200 Quadratmetern soll sich laut Empfehlung der meisten Anbieter mit drei Endpunkten abdecken lassen. Dennoch stellt sich die Frage wie flexibel das jeweilige Mesh ist. ASUS ermöglicht den Ausbau des Lyra-Systems auf fünf Endpunkte, drei befinden sich bereits im Starterpaket. AVM sagt, es gäbe keinerlei Einschränkung für die Anzahl der Mesh-Geräte.
Devolo nennt für das Gigagate bis zu acht Endpunkte, die zusammengefasst werden können. Ist die Reichweite ausreichend, sollte die Anzahl der Endpunkte auch ausreichend sein. Gleiches gilt für Google Wifi mit der maximalen Anzahl von sechs. Netgear bietet mit einem Router und drei Satelliten ebenfalls ausreichend Spielraum, auch wenn die theoretische Anzahl der Mesh-Punkte am geringsten ist - dafür wird reichlich Leistung geboten. Ausbaufähig sind also alle Systeme.
Die Leistung entscheidet
Letztendlich wird es also darauf ankommen, welches System die beste WLAN-Leistung bei möglichst hoher Reichweite bietet. Hier sehen wir einen klaren Sieger. Das Netgear-Orbi-System bietet die beste WLAN-Leistung und zeigt auch in der Backhaul-Verbindung die beste Leistung. Beides hat in gewisser Weise auch miteinander zu tun. Ein Orbi-System lässt sich auch als Ethernet-Ersatz verwenden – wenn denn das Verlegen eines Kabels einfach nicht möglich ist.
Aber nicht nur die Backhaul-Verbindung ist bei Netgear schnell, auch die WLAN-Leistung an den Endpunkten kann überzeugen. Im 2,4-GHz-Band liegen die Systeme allesamt noch recht dicht beisammen. Im 5-GHz-Band werden die Unterschiede dann schon deutlicher und das vor allem, wenn mehrere Datenstreams gleichzeitig durch das Mesh wandern. Direkt hinter Netgear zeigt das AVM-System eine sehr gute Leistung.
Dies soll aber nicht bedeuten, dass die übrigen Systeme langsam oder gar unbrauchbar sind. Googles Wifi bietet ebenfalls gute Übertragungsraten, gleiches gilt für ASUS und Devolo, auch wenn man hier etwas hinterherhinkt. Wir sprechen aber noch immer von guten Übertragungsraten, die in den meisten Fällen mehr als ausreichend sind.
Einfacher Aufbau
Für alle Systeme gilt: Der Aufbau ist sehr einfach und bot in unseren Tests keinerlei Hürden. Wer Angst vor einer Konfigurationsorgie hat, muss sich nicht fürchten – es ist noch nicht einmal eine Software notwenig, wohl aber empfehlenswert, denn SSID und Kennwort sollten geändert werden. Zusätzlich bieten einige Hersteller per Software oder App (die dann auf Einstellungen des Mesh zurückgreift) die Möglichkeit, Gastzugänge einzurichten, den Datentraffic bis zu einem bestimmten Level zu überwachen oder bestimmte Geräte auszusperren.
Fazit
Testsieger ist in unseren Augen des Netgear Orbi, auch weil es die notwendige Flexibilität im Zusammenspiel mit einer üppigen Leistung bietet - dafür verleihen wir unseren Excellent-Hardware-Award. Das AVM-Mesh hat den Vorteil, dass sich ein WLAN- und Powerline-Mesh zusammenführen lassen, was ein Mesh-System noch engmaschiger aufbauen lässt.
Noch einmal: Google, ASUS und Devolo bieten keine schlechten Lösungen, aus verschiedenen Gründen stellt sich aber kein vollends überzeugendes Gesamtbild ein. Dafür aber bietet Google kompakte und schicke Zugangspunkte, während sich diese von ASUS auch an Wand und Decke befestigen lassen.