Tenda Nova MW12 im Test

Mesh-System zum attraktiven Preis - Fazit

Von Andreas Schilling
Samstag, 19.12.2020 um 14:00 Uhr

Seite 3: Fazit

Um das Tenda Nova MW12 beurteilen zu können, muss man den gebotenen Funktionsumfang und die Leistung in Relation zum Preis und vielen weiteren Faktoren setzen. Mesh-Systeme sollen eine einfache Möglichkeit der Erweiterung oder des Aufbaues eines schnellen internen Netzwerks sein. Wer bereits einen Router eines Herstellers verwendet, der sein Ökosystem um Mesh-Hardware erweitert hat, braucht für zusätzliche Knoten einfach nur zu entsprechenden Produkten greifen. Dies ist einer der Vorteile von AVM, denn häufig arbeiten schon FRITZ!Boxen in den Haushalten, die somit schnell und günstig erweitert werden können.

Fängt man aber bei Null an, stattet sich mit einem zentralen Router aus oder greift zu einem Mesh-Kit, bestehend aus 2-3 Knotenpunkten, der landet schnell bei Anschaffungspreisen von 400 Euro und mehr. Die preisliche Hürde ist hier relativ hoch gesetzt, denn auch wenn Mesh-Netzwerke mit unfassbar hohen Abdeckungen und Durchsatzraten werben, dies garantiert nicht, dass sie das auch in der Praxis so umsetzen können.

An dieser Stelle kommt Tenda mit dem Nova MW12 daher. Der Preis von 220 Euro ist bereits einer der Pluspunkte dieses Systems, denn günstiger wird man an eine entsprechende Mesh-Infrastruktur, bestehend aus drei Knoten nur schwerlich kommen. Bereits ein guter WLAN-Router ohne Außenstellen kostet oftmals so viel. Neben dem Preis kann auch die Inbetriebnahme überzeugen. Wir haben den primären Knoten aufgestellt, mit dem Netzwerk verbunden und über die App die ersten Einstellungen gemacht. Danach konnten wir die beiden weiteren Knoten aufstellen und ohne etwas zu tun, wurden diese auch eingebunden. Viel einfacher kann man es dem Nutzer eigentlich nicht mehr machen. Nach der ersten Einrichtung können die Mesh-Knoten an den gewünschten Positionen aufgestellt werden und die LED zeigt dem Nutzer auch gleich an, wie gut der Empfang innerhalb des Meshs ist.

Aber natürlich kann das Tenda Nova MW12 nicht ganz das bieten, was ein doppelt so teures Mesh-System anzubieten hat. Hier wären vor allem die Übertragungsraten zu nennen, die eher durchschnittlich ausfallen. Tenda gibt allerdings auch "nur" 300 und 867 MBit/s an und im Rahmen dieser Erwartungen liegen auch unsere Messwerte. So in dieser Form ist uns dies lieber, als das 4.800 MBit/s als theoretische Angabe und Addition aller Funkkanäle genannt werden und am Ende kommt vielleicht ein Zehntel dessen als praktische Übertragungsgeschwindigkeit heraus.

Einer der Gründe sind sicherlich auch die kompakten Abmessungen der 100-mm-Würfel, die zwar eine gewisse Ausrichtung in X-, Y- und Z-Achse in der Gestaltung der Antennen vorsehen, die aber alleine schon aufgrund der Größe und Länge auf eine längere Distanz im Nachteil sein dürften. Aber wir sehen die Abmessungen auch als Vorteil, denn die kleinen weißen Würfel lassen sich quasi überall dort aufstellen, wo sich eine Steckdose in der Nähe befindet. Das weiße Gehäuse stellt auch designtechnisch sicherlich kein Hindernis dar – dies hat bei anderen Mesh-Gehäusedesigns schon ganz anders ausgesehen.

Am Ende bleibt zusammenfassend zu sagen: Das Tenda Nova MW12 ist bei einem Preis von 220 Euro eine echte Empfehlung für denjenigen, der nicht gleich einen hohen dreistelligen Eurobetrag in sein Mesh-System investieren möchte. Über eine gute Verteilung der Knoten kann darüber eine beachtliche Abdeckung erreicht werden und die Übertragungsraten spielen sicherlich nur dann eine Rolle, wenn entweder der Internetanschluss deutlich über dem Durchschnitt liegt (und diese Bandbreite auch benötigt wird) oder häufig Gigabyte an Daten über das WLAN transportiert werden sollen. Im Alltag (Surfen, E-Mail, Streaming, ...) reichen echte 100 MBit/s am Client sicherlich meist aus.

Aufgrund der gebotenen Leitung zum aufgerufenen Preis vergeben wir dem Nova MW12 Mesh-System von Tenda den Hardwareluxx Preis-Leistungs-Award.