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Der aktuelle Ausbau der XPS-Z-Reihe stellt das konsequente Umdenken des Anbieters bei seinem ehemaligen Gaming-Brand erneut unter Beweis. Seit der Akquise von Alienware sind XPS-Geräte klar dem gehobenen Multimedia-Segment zugeordnet. Dass darüber hinaus auch die Optik nie aus den Augen verloren wurde, zeigen diverse Design-Ausflüge, wie das ultraflache Adamo XPS, das bestens zum aktuellen Ultrabook-Hype passen würde, aber bereits vor einer ganzen Zeit wieder eingestellt wurde – gänzlich hat Dell den Flachstrechnern aber nicht den Rücken gekehrt, denn 2012 soll auch ein Gerät der Amerikaner unter den prophezeiten 50 Ultrabooks vertreten sein. Ein erstes Ultrabook in Form des ASUS UX21 konnten wir übrigens bereits unter unsere Fittiche nehmen.
Das XPS 14z repräsentiert darüber hinaus bestens eine Neuordnung, die aktuell in der Notebook-Größenverteilung stattfindet. Waren 14-Zöller über viele Jahre einzig im Business-Segment zu finden, sieht man Notebooks mit einem 14-Zoll-Display in der letzten Zeit immer häufiger im Consumer-Bereich. Wirtschaftlich ist das auf jeden Fall sinnvoll, denn in Asien sind entsprechende Notebooks schon lange beliebt. Auf den Praxisnutzen kommt es je nach verbautem Display an. Wird ein Panel mit 1600 x 900 Dots verbaut, gewinnt ein 14-Zöller erhebliche Vorteile im Windows- und Office-Einsatz. Leider hat sich Dell aber dafür entschieden, nur ein Panel mit 1366 x 768 Dots anzubieten. So wird gegenüber kleineren und meist noch leichteren 13-Zöllern kein signifikanter Vorteil geboten. Erfreulich ist da, dass Dell beim XPS 14z einen noch etwas anderen Weg geht. Wenn schon keine höhere Auflösung geboten wird, so gelingt es doch, das 14-Zoll-Panel in ein 13-Zoll-Gehäuse zu verfrachten.
Bei den Komponenten setzt Dell auf eine durchdachte Zusammenstellung, die Gamer zwar sicherlich nicht ansprechend wird, für den täglichen PC-Einsatz, mit Office-, Web und Multimedia-Inhalten aber genügend Leistung bereitstellt. So setzt Dell als CPU auf einen Intel Core i5-2430M und spart sich direkt die dedizierte GPU. Stattdessen wird Intels HD3000 genutzt, die in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt hat, dass sie für Mainstream-Aufgaben voll und ganz ausreichend ist. Im Webshop steht unsere Version aktuell aber leider nicht zur Verfügung, dort wird immer mindestens eine GT 520M verbaut – über Sinn und Zweck einer zusätzlichen GPU dieser Leistungsklasse kann nun aber vortrefflich gestritten werden, denn spielbare Frameraten erzeugt NVIDIAs kleinste dedizierte GPU nun sicherlich nicht. Preislich liegt das XPS 14z bei knapp 900 Euro und kommt dann mit der Standard-Ausstattung daher. Wie bei Dell üblich kann die Ausstattung aber im (sinnvollen) Rahmen verändert und der Preis damit kräftig in die Höhe getrieben werden.
Das Gehäuse
Das Dell XPS 14z ähnelt seinem großen Bruder wie ein Ei dem anderen – vom etwas kleineren Gehäuse natürlich mal abgesehen. Ein Nachteil ist das aber nicht, denn das XPS 14z ist extrem schlicht und zeitlos, erinnert im geschlossenen Zustand aber ohne Frage an eine Mischung aus den Unibody-MacBooks und deren Vorgängern. Wie so oft heißt es also auch beim XPS 14z: Die Innovationen gehen leider von den anderen aus. Allerdings mag Dell mit der Philosophie sicherlich nicht schlecht fahren, denn dass auf diese Weise der aktuelle Geschmack getroffen wird, ist unbestritten – und wird von den bislang guten Verkaufszahlen unterstrichen.
So besteht das gesamte Gerät aus Aluminium, was nicht nur optisch einiges hermacht, sondern sich auch auf die Haptik und die Materialgüte positiv auswirkt. Das XPS 14z könnte für die Ewigkeit gemacht sein. Auch fernab des genutzten Materials kann die Verarbeitung als sehr hochwertig eingestuft werden. Knarzende Bauteile, Spaltmaße oder scharfe Kanten konnten wir nirgends finden. Einziger Eyecatcher ist ein kleiner Chromrahmen, der das TopCase vom Gehäuse trennt – auf eine Unibody-Bauweise wie bei den MacBooks und HPs jüngster Envy-Inkarnation wird also verzichtet.
Das Case fällt logischerweise etwas kleiner aus als beim großen Bruder – da aber bereits das XPS 15z nicht allzu riesig war, kann nicht von einem erheblichen Mobilitätsschub gesprochen werden. Mit einem Gewicht von 1,9 kg ist das XPS 14z aber auf jeden Fall leicht genug, um auch beim häufigen mobilen Einsatz nicht allzu störend zu sein.
Auch wenn dem XPS 14z sicherlich der Innovationsfaktor fehlt, so kann uns das Case doch überzeugen … und neidische Blicke lassen sicherlich nicht allzu lange auf sich warten. Von der Konkurrenz kann man sich aber auf jeden Fall durch die Zwischengröße absetzen.
Eingabegeräte
Optisch stellen die Eingabegeräte einen großen Unterschied zu den aktuellen MacBooks dar – während Apple als Kontrast auf schwarze Elemente setzt, nutzt Dell klassisch silberne Tasten, führt diese aber auch als Chiclet-Lösung aus. Die Tasten besitzen allesamt einen angenehmen Druckpunkt und einen normalen Hub. Da das TopCase darüber hinaus kaum flext, wird der Druckpunkt nicht nachteilig beeinflusst. Angenehm ist darüber hinaus, dass Dell eine weiße Hintergrundbeleuchtung verbaut, was gerade in dämmerigen Lichtverhältnissen sehr angenehm ist.
Das Touchpad fällt recht groß aus und bietet rudimentären Multitouch-Support, kann aber mit Apples Touchpad nicht mithalten, das insbesondere im Bereich der Multitouch-Features noch immer das Maß der Dinge darstellt. Dennoch kann das XPS 14z auch hier mit einer soliden Vorstellung glänzen.
Connectivity
Man kann es ein wenig sarkastisch als „Faustregel“ im modernen Notebook-Markt ansehen: je schöner das Gehäuse, desto mehr Kompromisse müssen bei der Anschluss-Ausstattung akzeptiert werden. Das gilt auch für das XPS 14z. Um mit einer abgerundeten Formensprache ein subjektiv möglichst flaches Gehäuse zu erreichen, verzichtet Dell auf alle Anschlüsse an den Seitenteilen und verlagert die ohnehin nur im begrenzten Maße vorhandenen Buchsen auf die Rückseite des Gehäuses.
So findet man rückwärtig zwei USB-Anschlüsse, USB 3.0 beherrscht davon leider nur einer – insgesamt sind uns aber nur zwei USB-Ports bei einem 14-Zöller zu wenig. Jetzt würde sich schon einmal die Möglichkeit bieten, sich von Apple zu distanzieren, genutzt wird diese unverständlicherweise aber nicht. Zur Bildausgabe stehen HDMI und mini-DisplayPlayport zur Verfügung. Dell setzt also direkt auf zwei digitale Schnittstellen, was sich als zeitgemäß erweist. Gerade Nutzer von 30-Zoll-Displays werden sich über das Vorhandensein der Displayport-Variante freuen. Abgerundet wird das Anschluss-Panel vom RJ45-Port und dem Stromanschluss.
Auch wenn wir in der Regel stets zu wenige rückseitige Anschlüsse bemängeln, im Gegenzug ganz auf die seitlich zugänglichen Buchsen zu verzichten, ist sicherlich ein zu extremer Weg. Das schnelle Anstöpseln eines USB-Sticks erweist sich so als deutlich zu kompliziert und frickelig. Noch dazu erscheinen uns zwei USB-Ports doch ein wenig unterdimensioniert. Optimal wären zwei weitere USB-Anschlüsse, die auf die Seiten verteilt werden.
Kommunikativ muss sich das XPS 14z nicht verstecken. So bietet es neben Gigabit LAN drahtlos Support nach dem B, G und N-Standard.