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Bei Medion ging es im letzten Jahr heiß her, schließlich wurde der PC-Hersteller, der für viele sicherlich ein Synonym für die Aldi-PCs ist, von Lenovo gekauft und ist seitdem Bestandteil eines der größten PC-Hersteller der Welt. Der Barebone des Multimedia-Modells Medion Akoya P6633 stammt aber noch aus dem Hause MSI und muss auf den kommenden Seiten zeigen, was in ihm steckt.
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Auch wenn alle Welt von kleinen und extrem handlichen Ultrabooks spricht, so sind es doch immer noch die 15-Zoll-Modelle, die den größten Teil des Kuchens ausmachen. Verwunderlich ist das nicht gerade vor dem Hintergrund, dass immer mehr User nur noch auf einen Laptop setzen. 15-Zöller sind klein genug, um sie problemlos transportieren zu können und auf der anderen Seite auch groß genug, um performante Hardware, manchmal sogar zwei HDDs und einen etwas höher aufgelösten Monitor ohne allzugroße Probleme unterzubekommen – gerade von letzterem Vorteil machen die meisten Hersteller aus Kostengründen aber nur selten Gebrauch.
Während die Erazer-Linie bei Medion für die Gaming-Geräte steht, stellt die Akoya-Fraktion die Multimedia-Mainstream-Reihe dar. Das ist der Ausstattung des P6633 mit einem Intel Core i5-2450M und einer NVIDIA GeForce GT 630M auch anzumerken. Ein vermeintlich kleines Highlight hat der 15-Zöller aber dennoch in petto. Das Panel besitzt eine matte Oberfläche, womit sich Medion klar gegen den aktuellen Trend im Consumer-Bereich stellt. Auch an der Auflösung wird geschraubt, denn unser Testmuster kann 1920 x 1080 Bildpunkte, ein FullHD-Panel vorweisen. Auf den ersten Blick macht Medion hier schon einmal alles richtig.
Preislich liegt unser Testkandidat dafür bei ca 750 Euro, was ihn in die etwas gehobeneren Gefilde der Budget-Klasse emporklettern lässt.
Das Gehäuse:
Beim Case setzt Medion auf den aktuellen Mainstream – es muss blitzen und glänzen. Der gesamte Deckel ist in schwarzem Glossy-Kunststoff gefertigt und besitzt eine leichte Maserung, als wäre er gebürstet – was er aber natürlich nicht ist. Als Eye-Catcher gibt es darüber hinaus einen großen Akoya-Schriftzug in Silber. So mag das Akoya P6633 zwar auf den ersten Blick recht schick wirken, gerade bei einem mobilen Gerät hat so viel Piano-Lack aber auch seine Nachteile. Es wird jeder Fingerabdruck peinlich genau dargestellt und auch Kratzer werden sich nicht allzu lange vermeiden lassen. Das erst vor kurzem getestete ASUS K53S kann hier mit seinem Aluminium-Deckel den wesentlich gefälligeren Eindruck hinterlassen.
Die Formensprache des Gehäuses fällt darüber hinaus recht normal aus. Mit einer Dicke von maximal 34 mm ist das P6633 nicht sonderlich dünn, kann aber dennoch rech gut verstaut werden. Die Ecken wurden stark abgerundet, Besonderheiten gibt es also hier keine.
Wird das P6633 geöffnet, setzt sich der bislang gewonnene Eindruck weiter fort. Es blitzt und spiegelt, wohin man sieht. Gerade im Bereich der Handballenauflage ist das natürlich problematisch, denn die Chancen, dass das P6633 jemals ordentlich und sauber aussehen wird, gehen so auf ein Minimum zurück. Wirklich überraschend ist es auch nicht, dass der Display-Rahmen wie gewohnt in schwarzem Glossy-Kunststoff eingefasst wurde.
Die Verarbeitungsqualität unseres Testmusters geht in Ordnung, könnte mit Hinblick auf die Konkurrenz aber auch gerne noch einmal etwas hochwertiger ausfallen. Der genutzte Kunststoff wirkt nicht sonderlich stabil und auch die Spaltmaße könnten für unseren Geschmack noch einmal etwa schmaler ausfallen.
Mit einem Gewicht von rund 2,7 kg ist das Medion Akoya P6633 kein Leichtfuß, auf der anderen Seite aber auch nicht so schwer, dass es beim täglichen Transport unter die Rubrik „unangenehm schwer“ fallen würde. Der Akku besitzt eine Kapazität von 47 Wh, was mit Hinblick auf die verbaute Hardware durchschnittliche Laufzeiten erwarten lässt.
Connectivity:
Gerade im Mainstream-Segment wird zu gerne an den Anschlüssen gespart, was weiter hilft, die Kosten im Rahmen zu halten.
Die linke Seite beherbergt zahlreiche Anschlüsse. Zur Bildausgabe gibt es das aktuell übliche Duo. Digital gibt es HDMI, sollte beispielsweise für Präsentationszwecke doch noch einmal ein analoger Anschluss benötigt werden, so steht dieser in Form von VGA zur Verfügung. Zum Datenaustausch gibt es zwei USB-(3.0)-Ports sowie die obligatorische RJ45-Schnittstelle. Der restliche Platz auf diesem Panel wird von der Kühlung eingenommen.
Auf der rechten Seite gibt es zwei weitere USB-Anschlüsse sowie zwei Klinke-Buchsen als Line-in und -out. Der meiste Platz wird auf der rechten Seite aber vom verbauten Blu-ray-Laufwerk eingenommen, sodass dem P6633 alles in allem eine ordentliche, für die allermeisten Anwendungsbereiche passende Anschlussausstattung attestiert werden kann. Da im Zuge der immer schnelleren Verbreitung von USB 3.0 eSATA und Firewire immer weiter in den Hintergrund gedrängt werden, ist es kein Problem, dass Medion die entsprechenden Buchsen eingespart hat.
Auch drahtlos gibt sich das Akoya P6633 schnörkellos. WLAN gibt es für alle relevanten Netze (B, G und N) und auch Bluetooth ist mit von der Partie.
Die Eingabegeräte:
Oftmals unterschätzt werden im Mainstream-Segment auch die Eingabegeräte. Schade, stellen Tastatur und Touchpad doch immer die direkten Schnittstellen zwischen User und Hardware dar.
Keine Besonderheiten bei einem ersten Blick auf das Keyboard. Medion setzt auf Chiclet-Tasten in 15 x 15 mm, wie sie aktuell bei fast allen Notebooks vorgefunden werden können. Das Tippgefühl ist trotz der ordentlichen Dimensionierung nur durchschnittlich, da der Druckpunkt nicht sonderlich präzise ist. Unterstützt wird dieser Eindruck vom merklich flexenden Top-Case, das so auch den generellen Qualitätseindruck beeinflusst.
Allzu breit sind 15-Zoll-Notebooks nun wirklich nicht. Dennoch hat es sich in den letzten Jahren etabliert, dass die Hersteller auch in der mittleren Größenklasse einen numerischen Zahlenblock einführen – was auch beim P6633 der Fall ist. Das ist zwar praktisch, wenn der Rechner vorrangig für Office-Tätigkeiten genutzt wird, hat aber auch den Nachteil, dass es selten ohne Kompromisse beim Tastatur-Layout geht. Das ist auch bei unserem Testkandidaten der Fall. So ist die „0“ deutlich schmaler, als es normalerweise bei einem numerischen Zahlenblock der Fall ist. Zudem wurden auch die Pfeiltasten überarbeitet. So dauert es zwar etwas länger, bis man sich an das Layout gewöhnt hat, anschließend gibt es aber keine merklichen Probleme mehr.
Vergleichsweise klein für die heutige Zeit fällt das Touchpad aus, das es auf 74 x 46 mm bringt. Leider bleibt Medion auch an dieser Stelle seiner Glossy-Philosophie treu und nutzt den glänzenden Kunststoff auch als Oberfläche für den Mausersatz. Die Gleiteigenschaften können so zwar überzeugen, leider trägt das aber noch einmal dazu bei, dass das P6633 stets betatscht aussieht. Die Präzision und das Ansprechverhalten des Pads können aber überzeugen.