Das Herzstück des Aspire V5 ist AMDs aktuelle Prozessorlösung für kompakte Notebooks und Tablets in seiner leistungsstärksten Ausführung, der A6-1450. Ausgestattet mit vier CPU-Kernen erreicht er Taktraten von bis 1,4 GHz, nominell arbeitet der Prozessor jedoch nur mit 1,0 GHz. Insgesamt verfügt die in 28 nm gefertigte und mit einer TDP von 8 Watt versehene APU über 64 KB Level-1-Chache je Kern sowie einen 2 MB großen Level-2-Cache. Dieser kann jedoch nicht in vollem Umfang von jedem Kern genutzt werden, pro zwei Kernen steht lediglich 1 MB zur Verfügung. Unterstützt werden unter anderem die Befehlssatzerweiterungen SSE bis SSE 4.2, AVX, AES und AMD-V, ausgelegt ist „Temash“ auf den Single-Channel-Betrieb, auch wenn grundsätzlich zwei Speicherriegel verbaut werden können.
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Gegenüber der Vorgängerplattform „Bobcat“, zu der unter anderem die Baureihen „Zacate“ und „Ontario“ gehören, konnte man vor allem den Maximaltakt ausbauen sowie die Energiesparmechanismen verbessern. Aber nicht nur bei der CPU-, auch bei der GPU hat man Hand angelegt. Die in den Chip integrierte Lösung hört auf die Bezeichnung Radeon HD 8250 oder 8280G und basiert auf der sogenannten GCN-Architektur, die auch in den von AMD angekündigten "Kaveri"-APUs den Grafikpart übernehmen wird. Insgesamt verfügt die Grafiklösung über 128 Shader-Einheiten und versteht sich auf DirectX 11.1. Der Grundtakt der GPU liegt bei 300 MHz, im Turbobetrieb sind jedoch bis zu 400 MHz möglich, auf einen eigenen Speicher kann sie nicht zurückgreifen.
Wenig Puste für Arbeit und Spiel
Dies sowie die Tatsache, dass „Temash“ für eher leistungsschwache Mobilgeräte konzipiert ist, muss man sich beim Blick auf die Benchmark-Resultate im Hinterkopf behalten. Denn die zeigen, dass die APU und somit auch das Aspire V5-122P in erster Linie für eher anspruchslose Aufgaben konzipiert wurde. Im PCMark 7 kommt das kompakte Notebook auf nicht einmal 1.300 Punkte, im PCMark 8 reicht es je nach Szenario für etwa 1.500 und 1.350 Punkte. Das Aspire P3 schaffte im Test gut 3.100, 1.780 und 1.450 Punkte, gerade im PCMark 7 spielt - dies muss der Fairness halber erwähnt werden - die SSD des P3 eine große Rolle.
Allerdings zeigt auch der eher spieleorientierte 3DMark, dass der A6-1450 schnell überfordert ist, ein Versuch mit „Bioshock Infinite“ belegt dies. Zwar gilt der Titel auch auf eher schwächeren PCs als durchaus spielbar, es gelang uns beim Aspire V5 nicht, eine flüssige Wiedergabe zu erreichen. Bei hohen Detail-Einstellungen wurden die Marke von 10 Bildern pro Sekunde unterboten, selbst bei sehr niedrigem Detailgrad und 1.280 x 720 Pixeln waren nur knapp 20 Frames möglich. Für aktuelle Titel ist das Notebook somit nicht geeignet, ältere Spiele dürften hingegen in der Regel keine Probleme bereiten; „Portal“ konnte bei höchsten Detail- und Qualitätseinstellungen problemlos genossen werden.
Drei simple Tests offenbaren dabei die Schwachpunkte: 1,01 Punkte im Cinebench 11.5, 3.018 MIPS in 7Zip, 4,58 GB/s Speicherbandbreite. Auch hier muss das Schwesterprodukt P3 zum Vergleich herhalten, war es bis dato doch das schwächste Notebook in der jüngeren Testgeschichte. Aber selbst dieses schneidet in allen drei Kategorien teils deutlich besser ab (1,14 Punkte, 4.175 MIPS, 9,36 GB/s). Aber auch bei alltäglichen Aufgaben konnte das V5-122P nicht immer überzeugen. Vor allem lange Ladezeiten trübten den Eindruck, zudem kam es beim Wechsel zwischen klassischen Programmen und Windows-8-Applikationen immer mal wieder zur längeren Aussetzern, teilweise aber auch zu Programmabstürzen.
Schwacher Akku und gebremste APU
Wenn nun aber schon die Leistung klar unterdurchschnittlich ist, sollte die Laufzeit angesichts des „Temash“-Konzepts zumindest überzeugend sein. Tatsächlich ist sie es auch, aber nur in einigen wenigen Fällen. Bei sehr geringer Last und einer Display-Helligkeit von 120 cd/m2 konnten wir unter Battery Eater Laufzeiten von annähernd vier Stunden ermitteln, bei hoher Last waren es immerhin noch knapp eineinhalb Stunden. Im deutlich moderneren PCMark 8 waren es hingegen gut zwei Stunden. Berücksichtigt man, dass der Akku jedoch eine Kapazität von 30 Wh bietet und der A6-1450 über eine TDP von 8 Watt verfügt und dementsprechend eher sparsam sein sollte, relativieren sich die Zeiten aber schnell. Denn schon im Leerlauf benötigt das System knapp 12, unter Volllast dann gut 27 Watt. Damit ist das Aspire V5-122P unter dem Strich ähnlich „stromhungrig“ wie das Aspire P3, der Kreis schließt sich an dieser Stelle also erneut.
Defizite gibt es aber nicht nur bei der Laufzeit und dem Energiebedarf, sondern auch bei der Kühlung des Rechners. Zwar wird das Gehäuse nicht übermäßig warm, unter Last konnten Spitzenwerte von etwa 46 °C an der Unter- und 41 °C an der Oberseite ermittelt werden, Kühler und Lüfter schaffen es aber nicht, auch die APU ausreichend zu versorgen. Denn schon schnell wurden im Volllasttest APU-Temperaturen von bis zu 95 Grad Celsius beobachtet. Dass unter derartigen Bedingungen gedrosselt wird, überrascht nur am Rande. Während die GPU dann konstant mit 400 MHz arbeitet, wird der CPU-Takt auf bis zu 800 MHz abgesenkt. Dieses Phänomen konnten wir aber nicht nur unter sehr synthetischen Bedingungen beobachten, auch in Spiele-Benchmarks brach die Leistung hin und wieder ein. Zumindest ist das Kühlsystem konsequent konzipiert: Wenn es schon nicht ganze Arbeit leistet, ist es auch nicht übermäßig laut. Im Systemleerlauf hält es sich mit 36,9 dBA angenehm zurück, bei vollen Lüftertouren sind es dann 42,8 dBA. Aufgrund der tiefen Frequenz wirkt das Arbeitsgeräusch zudem vergleichsweise angenehm.