Sollten Laufzeiten und Leistung weitestgehend egal für die Kaufentscheidung sein, könnte das Display hier eine größere Rolle spielen. Angesichts des Preises des V5-122P wirkt die Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln bei einer Diagonalen von 11,6 Zoll durchaus angemessen; mehr Bildpunkte wären schön, sind in dieser Preisklasse aber eher nicht anzutreffen. Überraschend ist hingegen, dass Acer auf ein IPS-Panel setzt und somit großzügige Blickwinkel und eine vergleichsweise gute Farbdarstellung ermöglicht. Allerdings hat man es in allen anderen Punkten versäumt, die so geweckten Erwartungen zu erfüllen. Denn mit 235 cd/m2 in der Spitze ist der Bildschirm alles andere als hell, an der dunkelsten Stelle werden sogar nur 200 cd/m2 bei voller Helligkeit erreicht. Mit 783:1 platziert sich das Notebook auch beim Kontrast nicht in der Spitzenklasse - das ist bei einem Blick auf das Preisschild aber auch zu erwarten.
Fazit
AMD hat mit „Temash“ Großes vor. Der Marktanteil bei preiswerten Notebooks soll mithilfe der neuen APU-Generation weiter ausgebaut werden, Geräte wie das Acer Aspire V5-122P sind da die typischen „Erfüllungsgehilfen“. Doch am Ende muss man beiden Unternehmen attestieren, dass sie sich wohl zu viel vorgenommen haben. Selbst wenn man die Konkurrenz ausklammert, ist die Leistung nicht zufriedenstellend. Dass aktuelle Spiele nicht flüssig laufen, ist nicht überraschend. Dass aber selbst Browser und Office-Anwendungen teils lange Ladezeiten aufweisen und schon das Wechseln zwischen Programmen zu größeren Aussetzern führt, darf eigentlich nicht passieren. Denn wenn ein preiswertes Notebook selbst solche Aufgaben nicht halbwegs überzeugend erfüllen kann, stellt sich die Frage nach der Daseinsberechtigung.
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Blendet man diesem Punkt zudem die Konkurrenz wieder ein, erhält man die Antwort. Denn diese bietet für rund 40 bis 60 Euro mehr sehr ähnliche Geräte mit Touchscreen, die dann aber über einen deutlich leistungsfähigeren Intel i3 verfügen. Und wie der Vergleich mit Acers Aspire P3 zeigt, ist diese auch im Punkt Laufzeit ebenbürtig. Kann man auf einen Touchscreen verzichten, ist zudem eine i5-CPU realisierbar. Dass das Fazit derart negativ ausfällt, liegt aber nicht nur an der Leistung. Denn Acer hat es nicht geschafft, ein Gerät ohne Probleme auf den Markt zu bringen. So bietet das Display eine für den Einsatz im Freien zu geringe Helligkeit, zudem übersteht das Notebook ohne Ladegerät weder einen ganzen Arbeitstag noch einen Tag an der Uni. Zusätzlich bieten Tastatur und Touchpad noch Potential, bei ersterer kann auch die gute Hintergrundbeleuchtung nicht darüber hinwegtäuschen. Immerhin ist man beim Gehäuse auf einem sehr guten Weg. Die Optik gefällt, die Verarbeitung ist gut. Am Ende reicht das aber nicht aus, um das 449 Euro teure Acer Aspire V5-122P in der hier getesteten Konfiguration zu empfehlen und eine Aufstockung des Budgets anzuraten.
Positive Aspekte des Acer Aspire V5-122P-61454G50nss:
- Gehäuse mit guter Verarbeitung
- Hintergrundbeleuchtung der Tastatur
- wenig störendes Kühlsystem
- präzise arbeitender Touchscreen
Negative Aspekte des Acer ASpire V5-122P-61454G50nss:
- zu dunkles Display
- Systemleistung zu gering
- Tastatur und Touchpad mit Schwächen
- geringe Akkulaufzeiten
- APU wird unter hoher Last gedrosselt
Update: Zwischen Fertigstellung und Veröffentlichung des Test ist der Preis des Acer Aspire V5-122P deutlich auf 399 Euro gesunken. Vor diesem Hintergrund muss auch die Bewertung angepasst werden, da sich an den Preisen der für das Fazit verwendeten Vergleichsgeräte kaum oder gar nicht geändert haben. Notebooks anderer Hersteller mit vergleichbarer Ausstattung sind in diesem Preisbereich nicht erhältlich, Geräte mit Intel-CPU - Pentium 967 oder Core i3 - und ähnlichem Preis sind mit deutlichen Abweichungen verbunden. Während das Preis-Leistungs-Verhältnis des Aspire V5-122P nochmals besser ausfällt, ändert sich an den wesentlichen Schwachpunkten aber nichts.