Die neue Barebone-Generation bringt bei Schenker weit mehr als nur ein neues Gehäuse-Design. Unter der Haube des XMG P505 arbeiten die neuen GeForce-GPUs und auch bei den Prozessoren gibt es neues zu berichten. Nachdem bereits bei der C-Serie, die zusammen mit Gigabyte entsteht, auf HQ-Prozessoren gesetzt wird, setzt sich der Trend nun fort.
Zum Einsatz kommt bei unserem Schenker Technologies XMG P505 ein Neuling in unseren Redaktionsräumen, der Intel Core i7-4870HQ, also eine größere Version des aktuell häufig anzutreffenden 4710HQ (mit dem das P505 aber auch angeboten wird). Dabei handelt es sich um einen 4-Kerner, der dank der Hyper-Threading-Technik in der Lage ist, acht Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten. Der Grundtakt liegt wie beim 4710HQ bei 2,5 GHz, wird aber nur ein Kern belastetet, fällt der maximale Turbo-Takt mit 3,7 GHz 200 MHz höher aus als beim kleinen Bruder. Der L3-Cache ist beim Core i7-4780HQ üppig dimensioniert, denn der beläuft sich auf 6 MB. Das XMG P505 kann daraus 7,58 Punkte im Cinebench 11 und 694 Punkte im Cinebench 15 generieren, was sehr gute Werte sind.
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Durchaus in sich hat es aber auch die integrierte Grafikeinheit, denn Intel spendiert dem 4780HQ seine Iris Pro (HD5200). Die arbeitet mit 40 Execution Units und einem Taktbereich von 200 bis 1.200 MHz. In unserem Testkandidaten wird die GPU aber nur selten etwas zu tun bekommen, denn schließlich wird ihr die brandneue GeForce GTX 970M zur Seite gestellt.
In der GeForce GTX 970M arbeiten 1.280 Shadereinheiten mit einem Takt von 924 MHz als Basis-Wert. Der maximale Boost-Takt ist einmal mehr von der Kühlung bzw. spezifischen Konfiguration des Notebook-Herstellers abhängig. Die 1.280 Shadereinheiten gehen dabei mit 80 Textureinheiten und 32 ROPs einher. Deren Konfiguration setzt sich wie bei der GeForce GTX 980M aus der Anzahl der SMM (10 x 128 = 1.280 Shadereinheiten sowie 10 x 8 = 80 Textureinheiten) sowie der Breite der Speicheranbindung zusammen. Auch bei der GeForce GTX 970M ist ein theoretischer Speicherausbau von bis zu 8.196 MB denkbar, NVIDIA wird dies zusammen mit den Notebook-Herstellern aber vermutlich auf vernünftige 4.096 MB beschränken, die auch hier mit 1.250 MHz arbeiten und daher ebenfalls auf eine Speicherbandbreite von 160 GB pro Sekunde kommen.
Nicht minder interessant ist aber, dass NVIDIA mit der zweiten Maxwell-Generation die Abhängigkeit der Gaming-Notebooks von der Steckdose reduzieren will. Zum einen soll der Performance-Abfall im Akku-Betrieb lange nicht mehr so deutlich ausfallen wie noch bei den vergangenen Generationen, zum anderen kann dank BatteryBoost ein Frame-Limiter gesetzt werden. Durch den so reduzierten Anspruch wird die GPU weniger gefordert, was wiederum zu längeren Akku-Laufzeiten führt.
Beides haben wir einmal versucht nachzustellen. Unsere Tests zeigen, dass die Leistung bei der neuen Generation in der Tat wesentlich weniger einbricht. In einem ersten Test zeigt sich zudem, dass BatteryBoost die Akkulaufzeit beim Spielen deutlich verlängert.
Aber auch dann, wenn das XMG P505 im klassischsten Sinne genutzt wird, kann die neue NVIDIA-Generation ihre Stärken auf der ganzen Linie ausspielen. Aktuelle Titel werden durch die Bank auch bei hohen Qualitäts-Settings flüssig dargestellt – und das bei einem noch ordentlich Puffer. Tomb Raider läuft beispielsweise in der nativen Auflösung in hohen Settings mit 113,9 fps. Bei Metro 2033 hingegen reicht es immer noch für 65 fps, was ein rundum überzeugender Wert ist. Klar ist damit: Es wird viel Puffer für die Zukunft geboten und auch die GTX-880-Generation deutlich überflügelt.
Keine Abstriche müssen aber auch beim Massenspeicher gemacht werden. Schenker setzt auf ein SSD-RAID-0, das aus zwei 256 GB großen SSDs aus dem Hause Crucial besteht. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass das P505 mit exzellenten Werten von 1 GB/Sek. aufwarten und sich damit in der Spitzengruppe platzieren kann. Das MSI GT72 ist zwar noch etwas schneller, kombiniert aber auch drei Laufwerke. Aber auch schon bei der Kombination aus zwei Laufwerken gilt, dass die Datensicherheit deutlich nachlässt. Keine Überraschungen ist es, dass das XMG P505 insgesamt mit einer erstklassigen Systemleistung aufwarten kann. Untermauert wird das von 4.993 Punkten im PC Mark 8 Creative-Test.
Laut aber klassenüblich
Eine der Schwachstellen der Vergangenheit war das Kühlsystem der Clevo-Barebones. Während ASUS bereits seit Jahren zeigt, dass Gaming-Notebooks nicht per se laut sein müssen, erwies sich jede Clevo-Generation aufs Neue als Brüllwürfel. Mit dem neuen Barebone, auf den das XMG P505 setzt, sieht es nun trotz des deutlich gesunkenen Gehäusevolumens nicht allzu schlecht aus.
Insgesamt werden drei Lüfter verbaut, die alle auf der Unterseite des Gehäuses platziert wurden. Die warme Luft leitet Clevo dabei über die rechte Rückseite und das linke Seitenteil aus dem Gehäuse. In unserem Volllast-Test, in denen wir das XMG P505 mit Furmark und Prime95 forderten, drehten die drei Ventilatoren deutlich auf und erreichten 48,5 dB. Wirklich leise ist das P505 damit zwar nicht, bewegt sich aber auf einem zeitgemäßen Niveau. Im Idle-Betrieb läuft die Lüftung ebenfalls permanent, dann aber auf einem so leisen und sonoren Niveau, das sie nicht weiter auffällt. Deutlich besser ist es auch um das Anlaufverhalten der Lüfter bestellt. Ab und an drehen diese zwar immer noch im Leerlauf auf, das ist nun aber äußerst selten der Fall.
Die Temperaturen hat das XMG P505 dabei überraschend gut im Griff, denn die Oberflächen werden nirgends zu heiß. Einzig an der CPU macht sich das flache Case bemerkbar, denn mit 94 °C wird der 4870HQ ordentlich warm. Ein Blick auf die GPU-Temperatur zeigt hingegen, dass NVIDIA bei der zweiten Maxwell-Generation vieles richtig gemacht hat, denn die GTX 970M wird lediglich 72 °C warm.
Flexibel nutzbar
Clevo spendiert seinem Barebone einen fest verbauten Akku mit 60 Wh. Daraus resultieren in unseren Tests ordentliche Laufzeiten. Im Leerlauf hält der 15-Zöller rund 219 Minuten durch, während es im Last-Test (Battery Eater Classic) noch 101 Minuten sind. Eine bessere Einschätzung für den realen Praxiseinsatz bietet der PC Mark 8. Der attestiert dem XMG P505 gute zwei Stunden fernab der Steckdose. Damit kann zwar sicherlich kein Uni-Tag überbrückt werden, einem Ausflug ins Café oder den Garten steht aber nichts im Wege.