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Dell XPS 13 mit Infinity Display im Test - Display und Fazit

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Hell, scharf, kontrastreich

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In seiner aktuellen Form möglich wird das neue XPS 13 erst durch das Display. Das gemeinsam mit Sharp entwickelte IGZO-Panel kommt mit dem genannten schmalen Rahmen aus und steht Dell in diesem Jahr exklusiv zur Verfügung. Ob sich dies lediglich auf genau dieses Modell bezieht oder auch auf andere Diagonalen und Auflösungen, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass man in Texas auch andere Notebooks mit einem Infinity Display - so die Marketingbezeichnung - ausstatten will, dies verriet man uns zumindest auf Nachfrage. Zumindest in den USA müssen Interessenten beachten, dass sich hinter Infinity Display nicht die Auflösung versteckt. Denn dort ist das XPS 13 sowohl mit Full-HD-Auflösung als auch mit 3.200 x 1.800 Pixeln (QHD+) erhältlich - hierzulande wird nur letztere angeboten.

bench display 360

Daraus ergeben sich mehr als ausreichend scharfe 276 ppi, mit denen Windows 8.1 aufgrund der eher mäßigen Skalierungsoptionen zu kämpfen hat; dieses Problem kennt man bereits von anderen Notebooks mit hochauflösenden Anzeigen. Qualitativ kann das Display beinahe vollständig überzeugen. Die Blickwinkel fallen sehr großzügig aus, Farben werden kräftig dargestellt und der Kontrast liegt bei sehr guten 2.595:1. Bei maximaler Einstellung erreicht die Hintergrundbeleuchtung zwischen 316 und 398 cd/m², die Homogenität liegt bei mittelmäßigen 79 Prozent.

Helles und scharfes Display mit tollem Kontrast, aber Problemen bei der Homogenität

Helles und scharfes Display mit tollem Kontrast, aber Problemen bei der Homogenität

Grund für diesen schlechten Wert ist ein einzelner Ausreisser. Denn die linke untere Ecke des Displays ist deutlich dunkler als der Durchschnitt (363 cd/m²). Ob es sich dabei um eine generelle Schwäche oder ein Problem des Testgeräts handelt, konnte Dell bislang nicht mitteilen, bei einer üblichen Helligkeit von 120 bis 150 cd/m² minimiert sich der Unterschied zwischen hellster und dunkelster Stelle jedoch deutlich. Ebenfalls nur Mittelmaß erreicht die Anzeige im Punkt Farbtemperatur. Hier bietet das XPS im Schnitt etwa 7.100 Kelvin, weiße Flächen driften entsprechend minimal ins Blaue ab; erkennbar jedoch erst im direkten Vergleich.

Ein weiterer Unterschied im Vergleich mit den US-Modellen: Hierzulande wird das Notebook lediglich mit Touch-Screen angeboten. Der eingesetzte Sensor arbeitete im Test präzise, der schmale Rand ist beim Nutzen der Windows-8-Gesten jedoch zunächst gewöhnungsbedürftig.

Fazit

Während so mancher Hersteller den Wechsel von Haswell zu Broadwell lediglich für eine leichte Modellpflege nutzt, hat Dell zum Rundumschlag ausgeholt - mehr als den Namen hat das XPS 13 mit seinen Vorgängern nicht mehr gemeinsam. Angesichts der guten Bewertungen, die die bisherigen Modelle erhalten haben, ein durchaus gewagter Schritt. Doch am Ende zeigt sich, dass Dell im Zuge der Entwicklung vieles richtig gemacht. Die Generation 2015 bietet mehr Leistung als in der Vergangenheit, ein in Summe besseres Display und dabei Maße, die man bislang so in der 13-Zoll-Klasse nicht kannte. Zudem hat man es geschafft, das hohe Niveau in Sachen Akkulaufzeit zu halten, ein Arbeitstag ohne Ladegerät sollte in der Regel durchaus zu überbrücken sein.

Die größten Schwächen: Unter voller Last stört der Lüfter, die CPU wird gedrosselt

Die größten Schwächen: Unter voller Last stört der Lüfter, die CPU wird gedrosselt

Zu guter Letzt bietet man aber auch in Hinblick auf Material- und Verarbeitungsqualität sowie Tastatur und Touchpad wieder Erstklassiges. hier muss sich das XPS 13 vor keinem Konkurrenten verstecken, im Gegenteil: Vor allem bei Verarbeitung und Haptik setzt Dell neue Maßstäbe. Punkte sammelt man aber auch durch den bei geringer Last lautlosen Betrieb des Notebooks und die aktuellen Schnittstellen - letztere darf man angesichts eines Preises von knapp 1.400 Euro aber auch erwarten.

Display und Verarbeitung sind die wichtigsten Pluspunkte

Display und Verarbeitung sind die wichtigsten Pluspunkte

Das gilt aber auch für ein unter Last nicht störendes Kühlsystem sowie eine konstante Leistung. Dass ersteres nicht gegeben ist, kann Dell direkt angelastet werden. Mehr als 41 dB(A) sind angesichts der Frequenzhöhen beim konzentrierten Arbeiten störend, die Drosselung der CPU muss einmal mehr Intel angelastet werden. Immerhin: Im XPS 13 wird die Leistung länger als in den bisher getesteten Broadwell-Systemen ausgereizt und im Alltag wird die Drosselung in dieser Form allenfalls selten auftreten, wie die Benchmarks zeigen. Vor dem Hintergrund der unter Last hohen Prozessortemperaturen ist die im Preis inbegriffene Garantie von nur einem Jahr jedoch ein Kritikpunkt, Werte um 100 Grad Celsius sind der Langlebigkeit nicht unbedingt zuträglich.

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Dennoch verdient das neue XPS 13 eine klare Empfehlung. Zum einen aufgrund des Displays, das angesichts der verringerten Gehäusemaße einen echten Fortschritt darstellt, zum anderen aufgrund des Komplettpakets. In Summe so überzeugt hat in den letzten Monaten kein Notebook, was Dells Rechner beinahe alternativlos macht - wer ein hochwertiges Ultrabook sucht und auch vor einer Investition von mehr als 1.000 Euro nicht zurückschreckt, kommt aktuell am XPS 13 nicht vorbei.

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Als Konkurrenten in Betracht kommen allenfalls Lenovos Yoga 2 Pro (nur Haswell, geringere Auflösung, größeres Gehäuse) ab 900 Euro, Toshibas Kira (nur Haswell, geringere Auflösung, größeres Gehäuse) für 1.300 Euro sowie Acers Aspire R13 (geringere Auflösung, größeres Gehäuse, größere SSD) für 1.400 Euro.

Positve Aspekte des Dell XPS 13 (9343):

  • erstklassige Verarbeitung
  • helles und kontrastreiches Display
  • kompaktes Gehäuse
  • Tastatur mit hohem Schreibkomfort
  • präzies Touchpad
  • hohe Systemleistung
  • gute Akkulaufzeiten

Negative Aspekte des Dell XPS 13 (9343):

  • CPU wird gedrosselt
  • Lüfter unter hoher Last störend

Preise und Verfügbarkeit
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