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Acer Aspire V3-574G im Test

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Wenn von 15 Zoll und Preisen zwischen gut 600 und knapp 900 Euro die Rede ist, kann es sich nur um ein Allround-Notebook handeln. Mit dem Aspire V3-574G hat Acer einen neuen Vertreter dieser Art in den Handel gebracht, der mit zunächst sechs Konfigurationen möglichst viele ansprechen soll. Im Test muss eine mittlere Ausstattungsvariante zeigen, wo die grundsätzlichen Stärken und Schwächen verborgen sind.

Die Basis ist bei allen sechs Konfigurationen die gleiche: Intels Broadwell-Prozessoren, NVIDIAs GeForce 940M sowie ein 15,6 Zoll großes Display mit Full-HD-Auflösung. Im Falle des Testmusters (574G-55SD, NX.G1UEV.002), für das knapp 800 Euro verlangt werden, kommen 8 GB RAM sowie eine 1 TB fassende Hybrid-Festplatte hinzu; als CPU dient ein i5-5200U. Wer mehr Leistung benötigt, sollte einen Blick auf die Versionen 59MA und 70JA werfen. In diesen bietet Acer eine schnelle SSD (59MA) und einen i7-5500U (70JA), der Aufpreis beträgt jeweils 100 Euro.

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Schwer und unauffällig

Dass Acer in allen Fällen auf das gleiche Gehäuse setzt, dürfte keine Überraschung sein. Mit 381,6 x 259,0 x 23,9 mm nimmt es durchschnittlich viel Raum für diese Geräteklasse ein, mit 2,4 kg bringt es jedoch etwas mehr als einige Konkurrenten auf die Waage. Wer einen Allrounder sucht, der auch unterwegs eine gute Figur abgibt, sollte sich dementsprechend anderweitig orientieren. Allerdings stellt sich dann die Frage, ob das 15-Zoll-Segement überhaupt das richtige ist.

Abseits von Größe und Gewicht präsentiert sich das Äußere wie erwartet – Acer setzt auf viel Kunststoff, an den entscheidenden Punkten aber auch auf Metall. Aus letzterem fertigt man sowohl die Deckeloberseite als auch die Handballenablage nebst Tastatureinfassung. Die Verarbeitung ist insgesamt gut, trotz zahlreicher Übergänge zwischen den diversen Bauteilen gibt es keine gravierenden Unterschiede bei den Spaltmaßen; das leicht schief verbaute Touchpad ist die negative Ausnahme. Auch hinsichtlich der Verwindungssteife hat Acer vieles richtig gemacht: Das Display lässt sich nur minimal verdrehen und die Handballenablage gibt nur unter hohem Druck nach. Ein Knarzen ist dem Gehäuse auch mit bösem Vorsatz nicht zu entlocken.

Das Aspire V3-574G drängt sich optisch nicht auf

Das Aspire V3-574G drängt sich optisch nicht auf

Eine Schwäche leistet man sich hingegen bei der Platzierung der Schnittstellen. Denn diese befinden sich sowohl links als auch rechts zu weit vorn. Wer die Ein- und Ausgänge nutzt, muss mit entsprechenden Platzproblemen rechnen. Schuld daran: Links befindet sich der massive Luftauslass, rechts das optische Laufwerk.

Beim neutralen Blick auf die Optik fällt auf, dass Acer sich mehr Mühe gegeben hat. Denn trotz des Materialmixes wirkt das Notebook wie aus einem Guss – auch wenn optische Highlights fehlen. Im geschlossenen Zustand kommt allenfalls die hintere Kante aus Aluminium einem Eyecatcher am nächsten, bei geöffnetem Deckel sorgt der Kontrast aus dunkelgrauem Display-Rahmen und Aluminium für Spannung.

Von jedem etwas

Beim genaueren Blick auf die ungünstig platzierten Schnittstellen fällt auf, dass Acer den Begriff Allrounder wirklich ernst nimmt. Denn zur Verfügung stehen nicht nur drei USB-Ports (zweimal USB 3.0), Gigabit-Ethernet und eine Audio-Buchse, sondern auch zwei Grafikausgänge in Form von VGA und HDMI; den obligatorischen Kartenleser hat man in der vorderen Kante platziert. Hinzu kommen WLAN (802.11ac) und Bluetooth 4.0.

Fast alle Schnittstellen sind am linken Rand platziert - leider nicht ganz optimal

Fast alle Schnittstellen sind am linken Rand platziert – leider nicht ganz optimal

Zur weiteren Ausstattung gehören ein DVD-Brenner, überraschend gute Lautsprecher – auch wenn diesen eindeutig die Tiefen fehlen – sowie eine Webcam, die Videos in 720p ermöglicht, aber aus Gründen der Qualität nur bei optimalen Lichtverhältnissen genutzt werden sollte.

Tastatur und Touchpad punkten

Auf diese nicht angewiesen ist man beim Tippen. Denn Acer verbaut im V3-574G eine ausreichend helle Tastaturbeleuchtung, die aber nicht anpassbar ist – mehr als „an“ und „aus“ gibt es nicht. Damit wären die Schwächen der Tastatur aber auch schon aufgezählt, denn in allen anderen Punkten gibt es nur gute Noten. So fallen die wichtigsten Tasten mit 15 x 15 mm angenehm groß aus, Druckpunkt und Hub sind ebenfalls überzeugend; das Schreibgefühl kann als angenehm knackig bezeichnet werden. Ein weiterer Vorteil ist der integrierte Nummernblock, positiv fällt auch die klare Beschriftung der Tasten auf.

Gute Tastatur mit Beleuchtung und ausreichend großes Touchpad

Gute Tastatur mit Beleuchtung und ausreichend großes Touchpad

Insgesamt gut gefällt auch das Touchpad. Auch hier setzt man auf eine mehr als ausreichende Größe, die Erkennung von Eingaben ist optimal. Störend ist lediglich der leicht zu lange Hub der integrierten Tasten sowie deren fehlende optische Unterteilung. Je nach Gewohnheit könnte die Platzierung des Touchpads stören. Acer hat dies direkt unterhalb der Leertaste und nicht mittig in der Handballenablage verbaut.

Ausreichend scharf, aber nicht immer hell genug

Die Zeiten, in denen ein Notebook für 700 oder 800 Euro mit qualitativ schlechtem Display angeboten werden konnte, sind vorbei. Hier reagieren fast alle Hersteller inzwischen auf die Wünsche der Verbraucher. Entsprechend vertraut Acer auf ein IPS-Panel, das die bekannten Stärken bietet: Großzügige Betrachtungswinkel und eine gute Farbdarstellung. Zudem versprechen 1.920 x 1.080 Pixel eine ausreichend scharfe Darstellung von Texten und Grafiken, auf einen Touchscreen muss man hingegen verzichten. Stattdessen bietet der Bildschirm eine matte Oberfläche, was vor allem beim Einsatz im Freien ein großer Vorteil sein kann.

15,6 Zoll und Full HD, aber nicht immer hell genug: Das Display landet im Mittelfeld

15,6 Zoll und Full HD, aber nicht immer hell genug: Das Display landet im Mittelfeld

Dann aber wird man auf einen der Schwachpunkte des Displays treffen. Denn selbst bei maximaler Einstellung werden lediglich 256 cd/m² erreicht, an der dunkelsten Stelle sogar nur 206 cd/m². Damit kommt es in geschlossenen Räumen nicht zu Problemen, für Einsätze im direkten Sonnenlicht oder ähnlich widrigen Bedingungen ist dies aber viel zu wenig. Hinzu kommt, dass die nur befriedigende Homogenität (rund 79 Prozent) bei dunklen Bildschirminhalten bei genauerem Hinsehen zu erkennen ist – vor allem im rechten oberen Bereich.

Noch im durchschnittlichen Bereich bewegt sich das Display in Sachen Kontrast und Farbtemperatur. Ersterer liegt bei 733:1, letztere im Schnitt bei rund 7.100 Kelvin – ein leichter Blaustich ist zu erahnen.

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