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Mit dem Aspire R7 und Aspire R13 bewies Acer Experimentierfreude, was in beiden Fällen mit guten Noten honoriert wurde. Nun legt man mit dem Aspire R11 nach und will gleich zwei Preisklassen weiter unten erneut auf Kundenfang gehen. So einfach wie bei den Vorgängern könnte das aber nicht werden, wie der Test zeigt.
Denn schon der erste Blick auf das 11-Zoll-Notebook zeigt, dass man hier weit weniger mutig agiert hat. Schließlich hat man die hier verwendete Konstruktion zum Wechsel zwischen Notebook- und Tablet-Modus in den vergangenen Jahren bei vielen Konkurrenten gesehen, die Exotik der R-Verwandtschaft fehlt hier völlig. Vielleicht auch, weil das Budget deutlich geringer ausfällt. Denn mit 349 Euro für die getestete Einstiegskonfiguration NX.G10EV.001 ist man weit von den 1.000 Euro entfernt, die für das Aspire R7 und Aspire R13 verlangt wurden. Das derzeitige Topmodell NX.G0YEG.001 fällt mit 399 Euro nur unwesentlich teurer aus.
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CPU und Speicher bremsen
Angesichts des Preises verwundert die Ausstattung nicht. Beim Prozessor fiel die Wahl auf Intels Celeron N3050, der mit seinen zwei Kernen Taktraten von bis zu 2,16 GHz erreicht. Der Chip der Braswell-Reihe wird in 14 nm gefertigt und begnügt sich mit einer TDP von 6 W. Hyper-Threading und zahlreiche andere Zusatzfunktionen fehlen, die integrierte GPU vom Typ HD Graphics bietet lediglich 12 Execution Units. Allein dies führt schon dazu, dass kein Gedanke an mehr als grafisch anspruchslose Spiele oder ähnliches aufkommt.
Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass Acer lediglich 2 GB Arbeitsspeicher verbaut und dem Aspire R11 in dieser Konfiguration lediglich einen 32 GB großen eMMC-Speicher spendiert. Dieser ist mit maximal 159 MB pro Sekunde nicht viel schneller als gute Notebook-HDDs und trägt seinen Teil zur eher zähen Performance bei. Denn mit etwa 930 bis 970 Punkten im PCMark 8 sowie rund 2.400 Punkten im PCMark 7 sowie lediglich 14.000 Punkten im 3DMark (Ice Storm) gehört das Notebook zu den langsamsten Vertretern. Cinebench 11 und 15 sprechen von schwachen 0,68 und 55 Punkten. Im praktischen Einsatz hat das Aspire R11 mit dem Surfen im Netz oder einfacheren Office-Aufgaben keine Probleme, so lange nicht zu viele Programme gleichzeitig im Hintergrund ausgeführt werden. Bildbearbeitung und ähnliches bringen das Gerät aber schnell an seine Grenzen.
Schnelles WLAN, undurchdachter SD-Slot
Erstaunlich komplett fällt die weitere Ausstattung aus. Denn WLAN nach 802.11ac ist in dieser Preisklasse eine Seltenheit, ebenso die in Summe gute Webcam mit ihren 1,3 Megapixeln; lediglich bei sehr schlechten Lichtverhältnissen sollte auf ihren Einsatz verzichtet werden. Eher dem Standard entsprechend die weiteren Anschlussmöglichkeiten. So werden zwei USB-Ports (je einmal 2.0 und 3.0) geboten, ebenso ein HDMI-Ausgang, eine Gigabit-LAN-Buchse sowie ein kombinierter Audio-Ein- und -Ausgang. Für die Erweiterung des internen Speichers ist ein SD-Karten-Slot vorgesehen, der allerdings ungünstig auf der Rückseite des Gehäuses untergebracht ist. Dadurch kann er bei aufgeklappten Display gar nicht oder nur schlecht erreicht werden.
Die restlichen Ein- und Ausgänge sind hingegen besser platziert, allerdings bringt Acer alle am linken Rand unter. Rechts findet hingegen nur das Netzteil Platz, zudem befinden sich die Tasten für Lautstärke und Standby. Die in der Unterseite untergebrachten Stereo-Lautsprecher beschränken sich weitestgehend auf hohe und mittlere Frequenzen und entsprechend dem, was in diesem Preisbereich üblich ist.
IPS ist nicht gleich IPS
Das gilt auch für das Display. Auf dem 11,6 Zoll großen Panel sind 1.366 x 768 Pixel verteilt, was für eine in vielen Fällen ausreichende Bildschärfe sorgt. Acer setzt dabei auf die IPS-Technik, die beim Display-Lieferanten AU Optronics allerdings als AHVA bezeichnet wird. Ein Garant für eine hohe Qualität muss das aber nicht sein, wie Messwerte und optischer Eindruck zeigen. Denn im Vergleich zu hochwertigen IPS-Lösungen fallen vor allem die leicht blassen Farben sowie die weniger großzügigen Blickwinkel auf. Und auch in Sachen Helligkeit, Farbabstimmung und Kontrast fällt das Aspire R11 zurück. So werden in der Spitze nur 250 cd/m² erreicht, was für geschlossene Räume zwar reicht, im Freien stören aber schnell Spiegelungen. Mit durchschnittlich 8.200 Kelvin wird zudem kein neutrales Weiß erreicht, der Kontrast von nur 495:1 erschwert zudem in bestimmten Situationen die Erkennbarkeit.
Aber es gibt auch zwei positive Auffälligkeiten. So ist die Display-Ausleuchtung sehr gleichmäßig – die Homogenität liegt bei 87 Prozent – und der Touch-Sensor arbeitet zuverlässig. Wer am Rand jedoch mehr als nur leicht auf die Anzeige fasst, provoziert das typische Flackern von Flachbildschirmen.