Medion versucht mit einer ausgesprochen überzeugenden Ausstattung zum aufgerufenen Preispunkt zu überzeugen. Zwar verzichtet man noch auf Skylake, in der Praxis ist das für den Nutzer aber kein großer Nachteil. Das eingesetzte Broadwell-Modell gehört keinesfalls zum alten Eisen und wurde erst in diesem Juni zur Computex vorgestellt. In unseren ersten Tests hat sich zudem herausgestellt, dass Skylake nicht unbedingt schneller ist, als Broadwell, nur etwas energieeffizienter.
Die Systemleistung
Medion verbaut beim Akoya E6418 einen Ultrabook-Prozessor in Form des Core i5-5257U. Der wird bereits im aktuellen 14-nm-Verfahren produziert, arbeitet mit zwei Kernen (die dank HyperThreading vier Aufgaben gleichzeitig abarbeiten können) und besitzt einen Grundtakt von 2,7 GHz. Kurzfristig können die Kerne auch mit 3,1 GHz arbeiten, das klappt solange bis das thermische Budget aufgebraucht ist. Dass es sich beim i5-5257U um ein stärkeres Modell der U-Familie handelt, zeigt ein Blick auf die TDP. Diese wird von Intel mit 28 W angegeben und liegt damit zwischen den waschechten Ultrabook-Prozessoren und den klassischen Notebook-Modellen. Das macht sich auch bei den Benchmarks bemerkbar, denn mit 3,48 Punkten im Cinebench 11 und 318 Punkten im Cinebench 15 kann sich das Medion Akoya E6418 gut verkaufen. Ebenso wird mit 9201 MIPS auch in 7-Zip eine passable Leistung an den Tag gelegt.
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Da Medion auf eine dedizierte GPU verzichtet, muss die ganze Arbeit von der IGP-Lösung erledigt werden. Im i5-5257U kommt eine Intel Iris 6100 zum Einsatz, also bereits eine leistungsstärkere Version von Intels integrierten GPUs. Die Iris 6100 arbeitet mit einem Grundtakt von 300 MHz und bringt es in der Spitze auf bis zu 1,05 GHz. Dass auch das nicht wirklich ausreicht um aktuelle Games zu spielen, zeigt ein Blick auf den aktuellen 3D Mark. Während das E6418 im IceStrom-Test noch mit 44.995 Punkten eine recht passable Leistung an den Tag legt, sind es in Cloud Gate nur noch 5.702 und im Fire-Strike-Test 822 Punkte. Für Casual Games und ältere Titel reicht das Gebotene aber aus - und das ist auch die Zielgruppe unseres Testgeräts.
Dass das Akoya E6418 am Ende mit einer wirklich guten Performance aufwarten kann, liegt aber auch daran, dass Medion auf ein Storage-System, bestehend aus einer SSD und einer HDD setzt. Die SSD ist mit 128 GB ausreichend groß, um das Betriebssystem und die wichtigsten Anwendungen zu beherbergen, während die HDD mit einem Fassungsvermögen von 1 TB auch normal dimensionierte Datensammlungen problemlos unterbringen kann. Die SSD hätte zwar gern auch 240 GB groß sein dürfen, das hätte das Preislimit aber natürlich ohne jede Frage gesprengt. Ein Blick auf die Benchmarks zeigt, dass das von Medion verbaute Modell mit einem Datendurchsatz von 400 MB/s nicht zu den aktuell schnellsten Vertretern seiner Art gehört. Das subjektiv Schnelle an der SSD ist aber ohnehin die Zugriffszeit - und so kann auch das Akoya E6418 mit einer ansprechenden Alltagsleistung aufwarten. Unterschiede gibt es allenfalls beim Kopieren von größeren Dateien.
Dass unser Testkandidat eine überzeugende Leistung an den Tag legt, zeigt ein Blick auf den aktuellen PC-Mark 8. Im Home-Test werden 3.126 Punkte erreicht, während es im Creative-Test 3.834 Punkte sind. Beides sind für ein Gerät der 600-Euro-Klasse exzellente Werte.
Leise und trotzdem kühl
Geht es allein um die Kühlung, hat das Akoya E6418 natürlich ein Ass im Ärmel. Es besitzt ein Gehäuse im 15-Zoll-Format und fällt damit größer aus, als die meisten Geräte, die ohne eine dedizierte GPU auskommen. Entsprechend steht recht viel Luftvolumen für eine CPU mit einer TDP von 28 W zur Verfügung. Das macht sich die Kühlung zunutze. Im Leerlauf hört man allenfalls hin und wieder die verbaute HDD heraus, ansonsten ist der 15-Zöller angenehm leise. Aber auch unter maximaler Volllast, die wir per Prime95 und Furmark hervorrufen, agiert unser Testkandidaten durchwegs leise und bleibt mit maximal 38,8 dB(A) stets angenehm zurückhaltend.
Medion Akoya E6418
Dass die Temperaturen gleichzeitig kein Problem für den 15-Zöller darstellen, zeigt sowohl ein Blick auf die Oberfläche, die sich kaum erwärmt, als auch auf die CPU-Temperatur selbst, die mit maximal 73 °C im absolut grünen Bereich liegt.
Der Atem könnte noch etwas länger sein
Geht es um die Akkulaufzeit des Medion Akoya E6418, offenbart sich eine große Schwäche des 15-Zöllers. Durch die Entscheidung, einen nur 44 Wh großen Akku zu verbauen, wird die Akkulaufzeit leider deutlicher eingebremst, als man es sich dies bei einem durchaus mobilen 15-Zöller wünschen würde - man bedenke, dass die CPU eine deutlich höhere TDP besitzt, als dies bei normalen Ultrabooks üblich ist
So konnten bei unserem Testmuster im Leerlauf-ähnlichen Zustand, hervorgerufen durch den Reader’s Test von Battery Eater, gute 549 Minuten erreicht werden. Den normalen produktiven Arbeitseinsatz simulieren wir wie üblich mit den Akku-Tests des PC Mark 8. Auch hier fallen die Laufzeiten mit 173 und 168 Minuten (Home bzw. Creative) jedoch kürzer aus, als man es sich wünschen würde. Dennoch gilt beim neuesten Aldi-Notebook: Wer den 15-Zöller mobil fernab jeder Steckdose nutzen möchte, kann dies sehr wohl tun, ganze Arbeits- oder Uni-Tage lassen sich aber nicht überbrücken.