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Huawei MateBook im Praxistest - Display, Leistung, Laufzeit

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Beim Display ist Handanlegen gefragt

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Kaum Wünsche offen bleiben beim Display. Das 12-Zoll-Panel auf IPS-Basis und 2.160 x 1.440 Pixeln bietet mit bis zu 565 cd/m² eine ausreichende Helligkeit, die zudem sehr gleichmäßig ausfällt; die Homogenität beträgt knapp 91 %. Damit lässt sich selbst im Freien problemlos arbeiten. Wer das MateBook für das Bearbeiten von Fotos nutzt, sollte jedoch Hand anlegen. Denn ab Werk driftet das Panel mit durchschnittlich 9.100 Kelvin stark ins Blaue, mit der passenden Hard- und Software lassen sich knapp 6.700 Kelvin erreichen. Wichtiger dürfte jedoch sein, dass der sRGB-Farbraum zu 100 % abgedeckt wird, bei AdobeRGB sind es immerhin noch 71 %. Das Kontrastverhältnis kann da nicht ganz mithalten, 1.062:1 sind aber immerhin noch guter Durchschnitt.

Angesichts der nur zwei möglichen Aufstellwinkel ist die Blickwinkelstabilität nicht uninteressant. Denn wer aufgrund der fehlenden Anpassungsmöglichkeiten von oben oder unten statt mittig auf das Display schaut, soll zumindest nicht mit verfälschten Farben auskommen müssen. Hier schneidet das MateBook aber sehr gut ab, das IPS-Panel überzeugt in dieser Hinsicht. Etwas schlechter sieht es beim Blick von der Seite aus.

Mehr als 500 cd/m² reichen auch im Freien aus

Mehr als 500 cd/m² reichen auch im Freien aus.

Eine gute Alternative zum Touchpad stellt der präzise Touchscreen dar - vorausgesetzt, die eingesetzte Software ist entsprechend gestaltet. Im Windows-Betrieb sollte von den Skalierungsoptionen Gebrauch gemacht werden, so manche Schaltfläche ist sonst zu klein. Und wer noch mehr Möglichkeiten haben möchte, kann über den Kauf des MatePen nachdenken. Der Eingabestift liegt gut in der Hand, auch wenn der Schwerpunkt etwas zu hoch angesiedelt ist. Unterstützt werden 2.000 Druckpunkte, zwei Tasten erleichtern die Nutzung. Über die dritte, im hinteren Teil platzierte Taste lässt sich der integrierte Laser-Pointer aktivieren, der sich vor allem bei Präsentationen als praktisch erweist. Zum Lieferumfang gehört eine Ersatzspitze, geladen wird der MatePen über die integrierte Micro-USB-Buchse. Mit der passenden Software lassen sich Notizen mitunter schneller als per Tastatur aufzeichnen, zumal kleine Skizzen in so mancher Situation problemlos zu „Papier“ gebracht werden können. Vermisst wird jedoch ein etwas kräftigeres Feedback, der Stift gleitet etwas zu leicht über das Display.

Bildbearbeitung als Grenze

Messeeinsatz bedeutet für ein Notebook mehr als nur Tippen im CMS oder in Word. Fotos wollen gesichtet und bearbeitet, das ein oder andere Video muss geschnitten und gerendert werden und dann sind da noch diverse laufende Programme für Email-Verkehr und die Kommunikation mit den Kollegen. Kurzum: Von einer geringen Auslastung kann man nicht sprechen. Das bedeutet aber auch, dass die üblichen Performance- und Ausdauer-Benchmarks keine echten Vergleichsmöglichkeiten bieten, weshalb diese zusätzlich durchgeführt wurden.

Grundsätzlich gilt, dass das MateBook in der getesteten Version, die 8 GB RAM und eine 256 GB große SSD umfasst, mit vielen gleichzeitig geöffneten Programmen keinerlei Probleme hat. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Programmen erfolgt schnell und unauffällig, das Öffnen gelingt dank schneller SSD (513/470 MB/s beim Lesen und Schreiben) flott. Ebenfalls nichts zu bemängeln gibt es beim Einsatz der üblichen Office-Software, gleiches gilt für den Umgang mit großen PDFs. Erste negative Erfahrungen wurden hingegen bei der Bildbearbeitung gesammelt. Schon das Öffnen von 17,9 Megapixeln großen Fotos im JPG-Format dauerte unabhängig vom genutzten Programm länger, entsprechend brauchte es für das Aufrufen von einem Dutzend solcher Aufnahmen etwas Geduld - auch wenn das System damit noch nicht an seine Grenzen stößt.

Anders sah es im Praxistest hingegen es, wenn es um das Verkleinern von Fotos ging. Von 17,9 auf 0,2 Millionen Pixel dauerte es knapp zwei Sekunden, ähnlich lange dauerte es bei der Reduzierung auf 1,1 Millionen Bildpunkte. Keine Auffälligkeiten gab es hingegen bei der Korrektur: Weder das Retuschieren oder Anpassen der Farben nahm auffällig viel Zeit in Anspruch. Während Fotos kein unüberwindbares Hindernis darstellten, sah es bei Videos ganz anders aus. Selbst wenn die genutzte Software sämtliche Vorteile des Prozessors nutzen kann, erfolgt das Bearbeiten und Rendern eher zäh und benötigt ein Mehrfaches der tatsächlich Clip-Dauer.

Was hier sehr negativ klingt, ist jedoch keine Eigenheit des MateBook. Denn der Blick auf die theoretischen Tests zeigt, dass sich das Gerät nicht anders als die Konkurrenz verhält. Die Trägheit bei Bild- und Video-Bearbeitung begründet beispielsweise Cinebench mit CPU-typischen 1,71 und 211 Punkten (Cinebench 11/15), die mehr als ausreichende Office-Leistung hingegen PCMark 8 mit etwa 2.200 Punkten. Etwas zurück fällt das MateBook im PCMark 7, ähnliches gilt für 3DMark. Letzterer zeigt einmal mehr, dass Core-m-Prozessoren nicht fürs Spielen gemacht sind - auch wenn Intel gerne etwas anderes behauptet.

Das MateBook hat ein Energie-Problem

Noch vor wenigen Jahren galt im Einsatz auf Messen die nahezu eherne Regel „Ist eine Steckdose in Reichweite, wird das Notebook angeschlossen“. In den letzten zwei, drei Jahren hat sich das durch die immer effizienter arbeitenden Prozessoren ein wenig geändert, sodass man im Idealfall einen kompletten Messetag auch ohne Ladegerät überbrücken kann. Prinzipiell fällt auch die Core-m-Familie darunter, schließlich beherrschen die durchaus teuren Chips den sparsamen Umgang mit dem Akku. Doch die im Vorfeld der IFA durchgeführten Messungen zeigten, dass das maximal 24 W liefernde Netzteil das MateBook besser doch permanent begleiten sollte.

Denn selbst bei sehr geringer Last und einer Display-Helligkeit von 102 cd/m² hielt das Gerät lediglich rund sechs Stunden durch. Bei hoher Last musste nach nicht ganz 3,5 Stunden zum Ladegerät gegriffen werden, im PCMark 8 wurden etwa drei Stunden erreicht. Während die Werte zwei und drei durchaus konkurrenzfähig sind, überrascht ersterer. Denn der 32,6 Wh fassende Akku hätte den bisherigen Erfahrungen zufolge eigentlich für etwa eineinhalb bis zwei Stunden mehr gut sein sollen.

Kleiner Akku und zu hungriger Prozessor sorgen im MateBook vor allem bei wenig Last für schlechte Laufzeiten

Kleiner Akku und zu hungriger Prozessor sorgen im MateBook vor allem bei wenig Last für schlechte Laufzeiten.

Warum eben dies aber nicht der Fall ist, zeigt der Bedarf des Gesamtsystems. Schon im Leerlauf genehmigt sich das MateBook mindestens gut 9 W, womit die Mitbewerber um 50 bis 100 % übertroffen werden. Der Übeltäter: Mit rund 2 W benötigt der Core m etwa das Vierfache der sonst üblichen Energie. Woran das liegt, konnte im Test nicht geklärt werden - weder ein fehlerhaftes BIOS noch ein Treiberproblem konnten ausgeschlossen werden. Allerdings war das Taktverhalten völlig normal, bei fehlender Last wurden sowohl CPU als auch GPU mit geringerem Takt betrieben.

Ein gänzlich anderes Bild zeichnete sich hingegen unter hoher und voller Last ab. Mit rund 14 W wurde nicht mehr Energie als üblich benötigt, etwa 5 W davon entfielen auf den Prozessor. Während der IFA konnten mit einer Akkuladung etwa halbe Tage überbrückt werden, vor allem Bildbearbeitung ging sichtbar zulasten des Akkus.

Die Temperatur hat Huawei im Griff, die Drosselung nicht

Nicht zu verachten ist beim Einsatz unterwegs die Temperaturentwicklung - zumindest bei einem Notebook. Denn erreicht der Gehäuseboden 45 oder mehr °C, wird es auf den Beinen nicht nur schön warm, sondern unter Umständen auch gefährlich; bereits ab 50 °C können Verbrennungen auftreten. Da kommen Convertibles wie gerufen. Schließlich steckt die Technik hinter dem Display, Hitze spielt also nur eine untergeordnete Rolle. Fast schon schade also, dass das MateBook ausgerechnet in dieser Kategorie so eine gute Figur abgibt. Im Leerlauf erreicht das Gehäuse im Schnitt nur gut 33 °C, nach einer langen Volllastphase knapp 38 °C, am wärmsten Punkt wurden 43 °C gemessen. Das liegt aber nicht nur der guten Verteilung der entstehenden Wärme durch die Aluminium-Rückseite, sondern auch das Wärmemanagement der Hardware. Denn der Prozessor wurde selbst unter Volllast nicht wärmer als 51 °C.

Trotz passiver Kühlung werden Gehäuse und Core m nicht zu warm

Trotz passiver Kühlung werden Gehäuse und Core m nicht zu warm.

Dennoch wird der Core m gedrosselt - und zwar in einem so bislang noch nicht erlebten Umfang. Der CPU-Part wechselt bereits nach weniger als zwei Minuten nur noch zwischen 400 und 500 MHz, wenig später wird auch der GPU-Takt heruntergeregelt. Das gemessene Minimum wurde bei 250 MHz erreicht - das erste Mal, dass eine Core-m-GPU im Stresstest unter den Nominaltakt gerutscht ist. Zurückzuführen ist die Drosselung des Chips auf die TDP, die bei 4,5 W liegt. Einen völlig ungedrosselten Vertreter der Core-m-Reihe haben wir bislang nicht erlebt.

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