TEST

ASUS ROG Strix GL502V

Schnelles Gaming-Notebook ohne viel Schnickschnack im Test

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Zum Start der ersten mobilen Pascal-Grafikkarten zeigte sich ASUS auf der Gamescom im August noch sehr zögerlich und hatte gerade einmal ein einziges Gaming-Notebook mit NVIDIA GeForce GTX 1070 im Messegepäck. Mehrere Ableger wie beispielsweise das wassergekühlte ROG GX800 nahm man erst ein paar Wochen später in den Dienst. Inzwischen ist das Angebot genauso vielfältig wie bei den meisten anderen Herstellern. Erst vor kurzem präsentierte man mit dem ROG Strix GL502V einen weiteren Ableger, welchen wir wenige Tage nach dem Marktstart nun ausführlich testen konnten.

Während Schenker Technologies, MIFCOM oder MSI zum Start der ersten mobilen Pascal-Grafikkarten teilweise eine ganze Armada neuer Notebooks ins Rennen schickten und neben der NVIDIA GeForce GTX 1070 auch das langsamere und schnellere Modell in ihren Geräten aufnehmen, gab es von ASUS zunächst nur sehr wenige Geräte. Der Fokus des Herstellers lag nicht auf der Gamescom 2016 im August, sondern auf der wenig später stattfindenden IFA 2016 in Berlin. Im Rahmen der Kölner Spielemasse gab es mit dem ASUS ROG G752VS gerade einmal ein einziges Modell mit GP104-GPU zu bestaunen – die üblichen anderen Komponenten wie Mainboards, Grafikkarte, Monitore und Soundkarten aber hatte man damals natürlich mit im Gepäck. Abseits der Messe gab es die ersten Informationen zum Nachfolger des wassergekühlten ROG GX700. Das ROG GX800 wird auf zwei vollwertigen GeForce-GTX-1080-Grafikkarten aufbauen.

Vor wenigen Tagen kündigte man dann ein weiteres Gaming-Notebook auf Basis der mobilen Pascal-Grafikkarten an und führte damit die Strix-Marke im Notebook-Segment fort, welche bislang hauptsächlich bei den Grafikkarten im Desktop-Segment anzutreffen war. Das ASUS ROG Strix GL502V vereint einen flotten Intel-Core-i7-Prozessor mit genügend Speicherplatz, einer NVIDIA GeForce GTX 1070 und einigen anderen aktuellen Technik-Highlights in einem schicken Aluminium/Kunststoff-Gehäuse und soll in unserer Konfiguration schon ab 1.999 Euro erhältlich sein, was es etwas günstiger als beispielsweise das erst kürzlich von uns getestete Acer Predator 17 macht, als 15,6-Zoll-Notebook aber natürlich auch eine Nummer kleiner ausfällt. Wie sich der neue ROG-Bolide schlägt, zeigen wir auf den nachfolgenden Seiten auf.

Ein Mitglied der ROG-Familie

Dass es sich beim ASUS ROG Strix GL502V trotz des Strix-Zusatzes weiterhin um ein waschechtes Familienmitglied der Republic-of-Gamers-Reihe handelt, ist unverkennbar. Schon auf dem Gehäusedeckel thront das ROG-Logo, welches zwar nicht beleuchtet wird, aber trotzdem einen solchen Eindruck hinterlässt. Es reflektiert das Umgebungslicht derart stark, dass das Logo und die beiden Streifen an der linken und rechten Seite fast wie von selbst aufleuchten. Die Farbe geht in ein knalliges Orange über und kommt aufgrund des Kontrasts zum ansonsten schwarzen Deckel sehr stark zum Ausdruck. 

Das ROG-Logo ist außerdem im Topcase zu finden – die orange Farbgebung setzt sich auch hier weiter fort. In gleicher Farbe wurden zudem die für Spieler wichtigen WASD-Tasten hervorgehoben, das Touchpad entsprechend markiert und die Lautsprecher-Boxen an der linken und rechten Seite entsprechend eingefärbt. Die Verarbeitung liegt, wie man es von ASUS gewohnt ist, auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Das Gehäuse gibt selbst nach stärkerer Druckausübung an keiner Stelle nach, die Spaltmaße sind hervorragend ausgearbeitet, die Scharniere am Display sehr stabil. Bei der Materialwahl setzt ASUS auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium. Während der Bildschirm-Deckel aus schwarz eloxiertem und gebürstetem Aluminium besteht, ist das Gehäuse direkt darunter komplett aus Kunststoff gefertigt. Die Oberseite am Topcase bekam immerhin einen Look von gebürstetem Aluminium spendiert. 

Mit Abmessungen von 390 x 266 x 30,1 mm ist das ASUS ROG Strix GL502V vergleichsweise dünn – der neuen Pascal-Generation sei Dank. NVIDIAs Versprechen, für schlankere Notebooks bei gleichzeitig höherer Performance als bei der bisherigen Generation zu sorgen, ist bei ASUS voll aufgegangen. Das Gewicht mit nur rund 2,0 kg kann sich durchaus tragen lassen – der Gang auf die nächste LAN-Party ist damit sehr einfach machbar. Als 15,6-Zöller ist das neue GL502V durchaus als portabel zu bezeichnen.

Wie bereits erwähnt, setzt sich die ASUS-typische Farbgebung aus schwarzen und eigentlich roten Farbtönen beim Topcase fort. Die WASD-Tasten sind farblich entsprechend hervorgehoben, die Ränder des Touchpads ebenfalls. Schaltet man den 15,6-Zöller ein, kommt das eigentlich erwartete Rot zum Vorschein. Die Tastatur des ASUS ROG Strix GL502V verfügt über eine rote Hintergrundbeleuchtung, die sich in drei Helligkeitsstufen regeln lässt. Ob das Gerät deswegen den Zusatz "Strix" verdient hat, welcher eigentlich auf eine farbenfrohe RGB-Beleuchtung hinweist, das kann nur ASUS beantworten.

Zwar sind die wichtigsten Gaming-Tasten farblich hervorgehoben, was den ambitionierten Spieler freuen dürfte, weitere Features für ihn gibt es jedoch nicht. ASUS verzichtet komplett auf Makro-Tasten. Immerhin lässt sich das Touchpad im Betrieb mit einer USB-Gaming-Maus abschalten – allerdings nur per Software. 

Schlanke Chiclet-Tastatur, passables Touchpad

Die Tasten der Tastatur fallen mit 16 x 16 mm erfreulich groß aus, der Tastenabstand ist mit 4 mm ideal. Das Feedback der Chiclet-Tasten ist allerdings etwas schwammig, der Druckpunkt könnte besser sein. Trotzdem sind längere Gaming- und Schreib-Sessions auf ihr machbar. Lobenswert: Trotz der 15,6-Zoll-Ausrichtung verfügt das ASUS ROG Strix GL502V über einen Nummernblock. Statt der NUM-Taste gibt es hier die ROG-Taste, worüber sich das Gaming-Center öffnet und die wichtigsten Einstellungen tätigen lassen – darunter die Stromspartechniken, auslesen lassen sich außerdem die aktuellen Taktraten und Temperaturen. Eine Schnellstart-Funktion für das Lieblingsspiel bietet das ASUS-eigene Tool ebenfalls. 

Kleinere Schwächen weist das ASUS ROG Strix GL502V beim Touchpad auf. Zwar ist es mit Abmessungen von 106 x 67 mm erfreulich groß und die Gleiteigenschaften sind perfekt, dafür setzt es Multitouch-Gesten, wie zum Beispiel die zum Vergrößern von Bildern nicht ganz so präzise um. Immerhin das Scrollen mit zwei Fingern funktioniert tadellos. Die beiden Tasten für den linken und rechten Mausklick werden nicht dediziert ausgegeben, lassen sich im richtigen Bereich aber sehr gut betätigen und klicken laut. 

Anschlussseitig hat das ASUS ROG Strix GL502V alles zu bieten, wonach das Gamer-Herz begehrt. Auf der linken Seite gibt es neben einem Kensington-Lock für den Diebstahlschutz einen Kartenleser, zwei USB-3.0-Schnittstellen mit Schnellladefunktion für das Smartphone und Tablet sowie eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, welche wahlweise als Ein- oder Ausgang benutzt werden kann. Ein Headset mit Kombi-Stecker ist dafür notwendig. 

Auf der gegenüberliegenden Seite bietet unser Testmuster den Anschluss für das externe 180-W-Netzteil, eine Gigabit-LAN-Buchse, einen miniDisplayPort- und HDMI-Ausgang für den Anschluss an ein externes Display oder einen Beamer. Eine weitere USB-Schnittstelle steht hier ebenso bereit wie eine moderne Typ-C-Schnittstelle. 

Auf der Unterseite bietet das ASUS ROG Strix GL502V neben vier Standfüßen, welche ebenfalls im grell leuchtenden Orange eingefärbt wurden, nur noch ein paar Lüftungsschlitze. Eine Wartungsklappe, über die man schnellen Zugriff auf die SSD und den Arbeitsspeicher erhalten könnte, gibt es nicht. Trotzdem lässt sich das Gerät sehr schnell öffnen und die Hardware austauschen. Der Akku ist jedoch fest verbaut. 

Eher unauffällige Kühlung

Der Intel Core i7-6700HQ und die NVIDIA GeForce GTX 1070 sind zwar nicht die schnellsten Ableger ihrer Art, dafür aber durchaus im High-End-Segment einzuordnen. Auch wenn Intel und NVIDIA die Effizienz ihrer Hardware in den letzten Jahren stets verbessern konnten, stellen sie noch immer eine Herausforderung für das Kühlsystem dar. Beim ASUS ROG Strix GL502V fällt diese trotz der schlanken Abmessungen unauffällig aus. Während andere Hersteller auf der Rückseite mit dicken Luftein- und Auslässen protzen, fallen diese bei unserem heutigen Testmuster nicht ganz so groß aus. 

ASUS beweist Liebe zum Detail: Selbst die Kühleinheit, die auf der Rückseite über die Lufteinlässe zu sehen ist, ist im gleichen orangen Farbton gehalten wie das Logo auf dem Bildschirm-Deckel, die WASD-Tasten auf der Tastatur oder die Standfüße an der Unterseite.

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