Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim ASUS ROG Strix GL502V keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
In den meisten Gaming-Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse steckt ein Intel Core i7-6700HQ. Dies dürfte sich erst mit dem Start der siebten Core-Generation ändern, allerdings hat Intel hier bislang nur die Ultrabook-Prozessoren der U-Reihe auf Kaby Lake umgestellt. Anfang Januar sollen die Desktop-Modelle nachziehen. Der Intel Core i7-6700HQ entspringt also noch der Skylake-Architektur und wird damit im 14-nm-Prozess gefertigt. Zur Verfügung stehen ihm vier Rechenkerne, die dank HyperThreading-Feature jeweils zwei Threads und damit acht Threads in der Summe gleichzeitig bearbeiten können. Dabei machen sie sich mit einem Basistakt von 2,6 GHz ans Werk. Je nach Auslastung kann der Prozessor einzelne Rechenkerne im Turbo aber auch auf bis zu 3,5 GHz beschleunigen. Dazu gibt es einen 6 MB großen L3- sowie einen 1 MB großen L2-Cache, wobei sich bei letzterem jeder Core 256 KB teilen muss. In erster Reihe fasst der Zwischenspeicher für Daten und Instruktionen jeweils 32 KB. Die Leistungsaufnahme gibt Intel mit 45 W, was vom ASUS ROG Strix GL502V in der Praxis auch ausgereizt wird.
Der Speichercontroller kann wahlweise mit aktuellen DDR4-Modulen oder älteren DDR3-Riegeln umgehen. ASUS setzt hier auf den neueren Standard und kann so eine Bandbreite von bis zu 13,36 GB/s bereitstellen. Verglichen mit anderen Gaming-Notebooks ist das allerdings viel zu wenig. Andere Geräte durchbrechen hier die 20-GB/s-Schallmauer mit Leichtigkeit. Der Grund: Der Arbeitsspeicher wird lediglich im Single-Channel-Modus betrieben. Dies macht sich in der Praxis aber kaum bemerkbar. Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht das ASUS ROG Strix GL502V knapp über 18.000 MIPs. In den beiden Cinebench-Benchmarks bringt es das Notebook auf 7,35 bzw. 667 Punkte – ein Niveau, welches man von einem Intel Core i7-6700HQ durchaus erwarten würde.
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Die SSD wird zwar nur per SATA angebunden, ist mit einer Datenübertragungsrate von knapp über 530 MB/s aber noch immer schnell genug, um das vorinstallierte Windows 10 Home sowie die wichtigsten Programme binnen weniger Sekunden zu laden. Für alles andere bietet das Notebook eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte mit einer Kapazität 1 TB. Die ist mit 114,4 MB/s aber ein gutes Stück langsamer.
Gaming-Leistung
Viel wichtiger bei einem Gaming-Notebook ist natürlich dessen Spieleleistung. Auch wenn der Intel Core i7-6700HQ über eine integrierte Grafiklösung verfügt, hat ASUS ihm eine dedizierte Lösung auf Basis der neuen Pascal-Architektur von NVIDIA spendiert. Zum Einsatz kommt eine NVIDIA GeForce GTX 1070, die auf einen 8 GB großen GDDR5-Videospeicher zurückgreifen kann. Sie braucht sich vor ihrem Schwestermodell aus dem Desktop-Segment nicht zu verstecken und wurde erst im August ins Notebook geschickt. NVIDIA spricht gegenüber dem Desktop-Ableger von einem Leistungsverlust von gerade einmal 10 %. Möglich wird dies, da zwar geringere Taktraten, dafür aber deutlich mehr Shadereinheiten zur Verfügung stehen. Während die Desktop-Lösung mit 1.920 Shadereinheiten auskommen muss, stehen der mobilen Fassung 2.048 Rechenwerke zur Seite. Die Taktraten für den Grafikprozessor fallen mit 1.443 bzw. 2.002 aber deutlich geringer aus. Je nach Last- und Temperatur-Zustand erreicht unser Sample einen Takt von etwa 1.610 MHz und legt diesen in Spielen meist auch durchgehend an.
Beim Speicherausbau gibt es gegenüber der Desktop-Variante keine weiteren Änderungen. Auch die NVIDIA GeForce GTX 1070 für Notebooks kann auf einen 8 GB großen GDDR5-Videospeicher vertrauen, der über einen 256 Bit breiten Datenbus angeschlossen wird und zusammen mit einem Takt von 2,0 GHz eine Bandbreite von gut 256 GB/s erreicht. Gefertigt wird der Chip im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor bereiten der NVIDIA GeForce GTX 1070 und damit dem ASUS ROG Strix GL502V keine Probleme. Sie lassen sich problemlos in der nativen Display-Auflösung und damit in 1.920 x 1.080 Bildpunkten spielen. Je nach Spiel und Benchmark sind zwischen 40 und 200 FPS möglich. Für Gamer steht also mehr als genug Leistung zur Verfügung.
Gute Oberflächen-Temperaturen
Auch wenn im Inneren sehr heiße Temperaturen herrschen, können sich die Oberflächen-Temperaturen des ASUS ROG Strix GL502V sehen lassen. Selbst unter Volllast betragen diese maximal 45,5 °C. Im Schnitt wird die Unterseite knapp unter 28 °C warm, während das Topcase Temperaturen von durchschnittlich 30,6 °C erreicht. Der Prozessor heizt sich dabei auf satte 92 °C auf. Zu einem Thermalthrottling kam es während unserer Tests aber trotzdem nicht, womit die CPU stets ihre volle Leistung abrufen konnte. Einen kühleren Kopf behält die GP104-GPU. Sie erreicht etwa 87 °C. Im normalen Windows-Betrieb liegen diese Temperaturen natürlich deutlich darunter. Ein Arbeiten auf dem Schoß ist mit dem ASUS ROG Strix GL502V überhaupt kein Problem – genau wie kurze Spielesessions. Die meisten Anwender aber dürften weiterhin vom Schreibtisch aus zocken.
Für seine Leistungsklasse liegt die Geräuschkulisse beim ASUS ROG Strix GL502V auf üblichem Niveau. Wir haben unter Volllast – also mit Prime95 und Furmark – einen Schallpegel von 51,1 dB(A) gemessen. Im Leerlauf sind es hingegen 36,2 dB(A). Damit ist das Gerät nicht wirklich ein Leisetreter.
Kaum Ausdauer
Das ASUS ROG Strix GL502V verfügt über einen fest verbauten 64-Wh-Akku. Dieser ermöglicht jedoch trotz strikter Stromspartechniken von Skylake und Pascal keine langen Laufzeiten. Zwar hält unser Testmuster fast vier Stunden im Office-Betrieb durch, wer Grafikkarte und Prozessor jedoch belastet, der drückt die Laufzeit auf unter zwei Stunden und damit auf nur noch die Hälfte. Andere Geräte kommen deutlich länger ohne Steckdose aus, sind dann aber zugunsten eines leistungsstärkeren Akkus etwas dicker. Voll aufgeladen ist der Stromspender dafür schon nach rund 90 Minuten.