Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim XMG U717 Ultimate von Schenker Technologies keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
In vielen ihrer hochpreisen Flaggschiff-Systemen setzen Schenker Technologies und Clevo auf einen waschechten Desktop-Prozessor. Aber statt eines Intel Core i7-6700K kommt die T-Variante zum Einsatz. Diese arbeitet deutlich effizienter und verfügt nur über eine maximale TDP von 35 W. Trotzdem stehen hier vier Skylake-Kerne zur Verfügung, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig abarbeiten können. Im Vergleich zum K-Modell verzichtet der Intel Core i7-6700T nicht nur auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator, sondern macht sich auch bereits ab Werk deutlich langsamer an die Arbeit. Der Basis-Takt von 4,0 sinkt auf 2,8 GHz, je nach Lastzustand können sich einzelne Kerne auf bis zu 3,6 GHz übertakten, was ebenfalls 600 MHz unterhalb des K-Modells liegt.
Den 8 MB großen L3-Cache, den sich alle vier Kerne teilen müssen, gibt es weiterhin. Genau wie den 2 MB großen Zwischenspeicher in zweiter Reihe. Auch der 32 KB große Daten- und Instruktionscache ist gleich geblieben. Auch wenn unser Modell noch auf einen älteren Skylake-Prozessor setzt und Intel erst vor wenigen Tagen zur CES 2017 den Kaby-Lake-Nachfolger offiziell ins Rennen geschickt hat, gibt es die Ultimate-Serie von Schenker Technologies seit Kurzem auch mit den neuen CPUs der siebten Core-Generation. Die Geräte dürften damit also noch einmal etwas leistungsfähiger und stromsparender geworden sein, wie unser Testbericht zum Intel Core i7-7700K zeigt.
An den Speichercontroller der Skylake-CPU hat Schenker Technologies zwei DDR4-Module im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz ans Werk machen. Intel selbst sieht hier eigentlich nur Frequenzen von 2.133 MHz vor. Damit bringt es das XMG U717 Ultimate auf eine Speicherbandbreite von knapp über 29 GB/s, was deutlich über anderen Gaming-Notebooks liegt, die es im Schnitt auf etwa 20 GB/s bringen. Zusammen mit dem Intel Core i7-6700T erreicht unser Testmuster im Komprimierungstest von 7-Zip 21.432 MIPS, was ebenfalls deutlich über unseren Vergleichsgeräten liegt. Der Intel Core i7-6700T fällt gegenüber dem K-Topmodell in den beiden Cinebench-Benchmarks allerdings auf 6,33 bzw. 570 Punkte zurück, was ihn leicht unter dem HQ-Modell einsortieren lässt. Dafür arbeitet er mit einer TDP von nur 35 W ein gutes Stück effizienter.
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Die M.2-SSD bindet Schenker Technologies per PCI-Express und NVMe-Protokoll an. Das katapultiert die durchschnittliche Leserate auf satte 2.250 MB/s. Die zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte ist da mit durchschnittlich knapp über 85 MB/s deutlich langsamer, dient aber ohnehin nur als Datengrab.
Gaming-Leistung
Für ein Gaming-Notebook, das als Desktop-Replacement herhalten will, muss vor allem die Grafikpower stimmen. Hier setzen Clevo und Schenker Technologies auf die mobile GeForce GTX 1080, welche NVIDIA im August fast 1:1 dem Desktop-Modell entsprechend ins Notebook schickte. Sie basiert auf der GP104-GPU, welche wie die Desktop-Version auf die vollen 2.560 Shadereinheiten zurückgreifen kann. Sie organisieren sich wie gewohnt auf vier Graphics Processing Cluster mit jeweils fünf Streaming Multiprozessoren, die wiederum 128 ALUs zur Seite stellen. Damit bringt es die GeForce GTX 1080 auf 2.560 Shadereinheiten. An jeden dieser Shadercluster sind weiterhin acht Textureinheiten gekoppelt, womit der GP104-GPU im Vollausbau 160 TMUs zur Seite stehen.
Beim Speicherausbau setzt die GeForce GTX 1080 auf einen 256 Bit breiten Datenbus an den insgesamt 8 GB GDDR5X angeschlossen werden. Zusammen mit einer Taktfrequenz von 1.251 MHz sollen sie eine Bandbreite von 320 GB/s erreichen. Bei den Taktraten aber fährt man weniger aggressiv, um innerhalb der TDP-Grenzen zu bleiben. Während die Desktop-Version mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.607 bzw. mindestens 1.733 MHz arbeitet, macht sich die mobile Fassung mit 1.582 bzw. 1.771 MHz geringfügig langsamer ans Werk. Außerdem wird sie ihren Takt nicht so lange halten können. Gefertigt wird die GP104-GPU mit ihren etwa 7,1 Milliarden Transistoren im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor bereiten der NVIDIA GeForce GTX 1080 und damit dem XMG U717 Ultimate überhaupt keine Probleme. Sie lassen sich allesamt mit den höchsten Details in der nativen Bildschirmauflösung spielen. In der Regel sind deutlich über 60 FPS möglich – Ausreiser nach oben ist Tomb Raider, wo in höchster Detailstufe in 1080p über 400 Bilder pro Sekunde möglich sind. Für Gamer steht damit also mehr als genug Leistung zur Verfügung.
Niedrige Temperaturen
Trotz der gewaltigen Rechenpower und der durchaus sehr hitzigen Komponenten, gibt es bei der Kühlung des XMG U717 Ultimate keinerlei Probleme. Der Intel Core i7-6700T erreicht in unserem Stresstest gerade einmal 71 °C, die NVIDIA GeForce GTX 1080 wird mit 86 °C ein gutes Stück wärmer. Trotzdem bleiben die Temperaturen auf der Oberfläche auf niedrigem Niveau. Wir haben auf der Geräteunterseite unter Volllast durchschnittlich etwa 28,2 °C gemessen, während das Topcase im Schnitt knapp 26 °C erreicht. Den wärmsten Punkt haben wir auf der Unterseite im zweiten Quadranten und damit direkt am Eingang der Stromversorgung gemessen. Hier haben wir 33,4 °C ermittelt.
Ein Leisetreter ist das XMG U717 Ultimate allerdings nicht. Schon im normalen Office-Betrieb arbeitet das Kühlsystem mit einer Geräuschkulisse von 36,6 dB(A). Wer Prozessor und Grafikkarte mit Prime95 und Furmark auslastet, lässt die Geräuschkulisse auf bis zu 49,3 dB(A) ansteigen, womit unser Testmuster nur knapp unterhalb der magischen 50-dB(A)-Marke bleibt.
Wenig Ausdauer
Trotz des sparsamen T-Modells ist der 80-Wh-Akku schnell leer gesaugt – Schuld daran sind vor allem das große 17,3-Zoll-Display und die NVIDIA GeForce GTX 1080. Im normalen Office-Betrieb hält das XMG U717 Ultimate von Schenker Technologies immerhin rund drei Stunden ohne Steckdose durch. Wer jedoch Grafikkarte und Prozessor belastet, drückt die Akkulaufzeit auf etwas über 90 Minuten und damit nur rund 1,5 Stunden. Die Leistungsaufnahme mit vollaufgeladenem Akku liegt je nach Leistungszustand bei 38,5 bis 238,7 W. Desktop-Performance ist also noch immer sehr stromhungrig.