Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Gigabyte Aero 14 keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Wie in den meisten anderen Gaming-Notebooks oder Geräten dieser Preis- und Leistungsklasse, setzt auch das Gigabyte Aero 14 im Inneren auf einen Intel Core i7-6700HQ. Dieser entspringt noch der Skylake-Familie, welche erst im Januar durch Kaby Lake und damit die siebte Core-Generation beerbt werden dürfte. Zur Verfügung stehen dem Prozessor insgesamt vier Rechenkerne, die sich jeweils mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,6 bzw. 3,5 GHz ans Werk machen. Dank Hyper-Threading-Feature können vier Kerne jeweils zwei Threads und damit acht Threads in der Summe gleichzeitig abarbeiten. Dazu gibt es einen 6 MB großen L3- sowie einen 1 MB großen L2-Cache, wobei sich bei letzterem jeder Core 256 KB teilen muss. Der Zwischenspeicher in erster Reihe fasst für Daten und Instruktionen jeweils 32 KB. Die Leistungsaufnahme gibt Intel mit 45 W an, was in der Praxis vom Gigabyte Aero 14 auch ausgereizt wird.
Der Speichercontroller des Gigabyte Aero 14 kann wahlweise mit aktuellen DDR4- oder älteren DDR3-Modulen umgehen. Da sich die Preise beider Technologien in den letzten Wochen und Monaten aneinander angenähert haben, findet sich in den meisten aktuellen Geräten fast noch ausschließlich der modernere Standard. Auch Gigabyte hat sich bei seinem Aero 14 für schnellen DDR4-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz entschieden und verbaut insgesamt 16 GB. Der Arbeitsspeicher bringt es allerdings nur auf eine Bandbreite von 14,25 GB/s und liegt damit deutlich unterhalb vergleichbarer Modelle, die teils eine Bandbreite von bis zu 20 GB/s erreichen. Der Grund: Der RAM wird lediglich per Single-Channel-Modus angesprochen. Dies macht sich in der Praxis jedoch kaum bemerkbar. Im Komprimierungstest von 7-Zip werden somit knapp über 18.000 MIPS erreicht. In den beiden Cinebench-Benchmarks bringt es der 14-Zöller auf 7,46 bzw. 675 Punkte und liegt damit auf dem Niveau, welches wir von einem Intel Core i7-6700HQ auch erwarten würden.
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Die M.2-SSD wird per PCI-Express und NVMe angeschlossen und erreicht damit deutlich höhere Datenübertragungsraten als Modelle, die lediglich per SATA angebunden wurden. Wir haben eine Leserate von knapp unter 1,9 GB/s erreicht. Damit starten Betriebssystem, Programme und Spiele binnen Sekunden und ohne Verzögerung, wirklich viel bringt man auf den 512 GB allerdings nicht unter – einige aktuelle Spieletitel wie GTA V oder The Witcher 3 belegen weit über 50 GB Speicherplatz. Eine zusätzliche Magnetspeicherfestplatte musste aufgrund der engen Platzverhältnisse im Gigabyte Aero 14 ausgespart werden. Wer mehr Speicher benötigt, muss diesen per USB 3.1 bzw. Typ-C anschließen und stets mitschleppen.
Gaming-Leistung
Für Gamer wichtig ist vor allem die Grafikkarte. Auch wenn der Intel Core i7-6700HQ über eine eigene, integrierte Grafiklösung verfügt, wäre die Intel HD Graphics mit ihren 42 Execution-Units für aktuelle Spiele zu langsam. Entgegen der ersten Pläne gibt es statt einer GeForce GTX 965M bzw. GTX 970M gleich eine topaktuelle Pascal-Grafikkarte, welche fast 1:1 ihrem Desktop-Modell entspricht und erst im August ins Notebook geschickt wurde. Gigabyte hat sich hier für die NVIDIA GeForce GTX 1060 entschieden. Sie basiert auf der 4,4 Milliarden Transistoren starken GP106-GPU, welche im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC vom Band läuft und die vollen 1.280 Shadereinheiten bereithält. Diese verteilen sich wie gewohnt auf zwei Graphics Processing Cluster mit zehn Streaming Multiprozessoren. Jeder dieser Cluster hälft 128 ALUs und acht Textureinheiten bereit, womit auch der mobilen GeForce GTX 1060 in der Summe die besagten 1.280 Shadereinheiten und 80 TMUs zur Seite stehen.
Beim Speicher hat man im Vergleich zu den größeren Schwestermodellen allerdings zum Rotstift gegriffen und den einen oder anderen Speichercontroller gestrichen. Statt des 256 Bit breiten Interfaces der GeForce GTX 1070 oder gar GeForce GTX 1080 gibt es nur noch 192 Datenleitungen, an die insgesamt 6 GB und 48 ROPs angeschlossen werden. Auf schnelle GDDR5-Chips aber setzt man weiterhin. Zusammen mit einer Taktrate von 2.002 MHz wird somit eine Bandbreite von bis zu 192 GB/s erreicht. Der Grafikchip hingegen macht sich mit einem Basis-Takt von 1.405 MHz ans Werk, kann je nach Power- und Temperatur-Target aber höhere Frequenzen erreichen. NVIDIA garantiert hier mindestens 1.671 MHz. Im Furmark-Modus sinkt der Takt auf den Basis-Takt ab, in der Praxis wird immerhin der Mindest-Turbo erreicht. Andere Notebooks drehen hier deutlicher auf.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor bereiten der NVIDIA GeForce GTX 1060 und damit dem Gigabyte Aero 14 keine Probleme. Zwar liegt der Performance aufgrund der etwas geringeren Taktraten nicht ganz auf dem Niveau, wie wir es von einer GeForce GTX 1060 bislang gewohnt sind, sonderlich groß fallen die Leistungsunterschiede allerdings nicht ins Gewicht. Weitere Besonderheit: Die native Auflösung liegt hier auch nicht bei 1.920 x 1.080 Bildpunkten, sondern mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten etwas höher. Für 1080p oder gar 720p steht genügend Rechenleistung bereit. Je nach Titel muss man für QHD die Bildqualität etwas reduzieren. Dies gilt beispielsweise für Total War: Attila und The Witcher 3. GTA V, DiRt Rally und Tomb Raider sind hingegen auch in dieser Auflösung ruckelfrei genießbar.
Gute Oberflächen-Temperaturen
Das Gute vorne weg: Probleme bei der Kühlung gibt es beim Gigabyte Aero 14 trotz der kompakten Abmessungen und der leistungsstarken sowie durchaus hitzigen Hardware keine. Zwar wird der Intel Core i7-6700HQ unter Volllast mit 86 °C sehr warm, zu einem Thermalt-Trottling und damit einer Leistungsabsenkung zugunsten der Temperaturen kam es während unserer Tests jedoch nicht. Der Chip der NVIDIA GeForce GTX 1060 erreicht mit 75 °C deutlich geringere Werte. Die Oberflächen-Temperaturen des Gigabyte Aero 14 können sich ebenfalls sehen lassen: Während im Leerlauf auf dem Topcase im Schnitt etwa 27 °C herrschen, ist der 14-Zöller auf der Unterseite mit durchschnittlich etwa 28,7 °C etwas wärmer. Die höchsten Temperaturen haben wir im zweiten Quadranten und damit direkt unterhalb des Display-Rahmen auf der Unterseite im Last-Modus gemessen. Hier wurde das Aero 14 bis zu 45,8 °C warm. Allgemein liegen die Durchschnittstemperaturen für Topcase und Unterseite mit 28,7 und 31,8 °C etwas höher.
Trotz seiner kompakten Abmessungen bleibt das Gigabyte Aero 14 zumindest im Office-Betrieb vergleichsweise leise. Wir haben im „Normal"-Modus eine Geräuschkulisse von 34,1 dB(A) gemessen. Wer das System im „Silent"-Modus betreibt, kann die Lüfter bis zum Erreichen einer bestimmten Temperatur sogar komplett abstellen, womit das System völlig lautlos agiert. Unter Volllast aber dreht die Kühlung deutlich auf. Wir haben hier bis zu 52,3 dB(A) gemessen. Ein Leisetreter ist das Gigabyte Aero 14 damit in dieser Disziplin nicht. Dies war bei den kompakten Abmessungen und der Hardware-Ausstattung aber auch zu erwarten.
Gute Ausdauer
Ein Highlight des Gigabyte Aero 14 ist neben der schnellen Hardware, des schicken Designs und der kompakten Abmessungen der Akku. Dieser ist mit fast 95 Wh deutlich kapazitätsstärker als bei so manch größerem Notebook. Meist werden Stromspender mit 64 bis 76 Wh verbaut. Das verhilft dem 14-Zöller zu wahren Höchstleistungen. Im Office-Betrieb können wir dem Gerät eine Laufleistung von 338 Minuten und damit etwa 5 Stunden und 40 Minuten verhelfen. Das entspricht zwar nicht den Vorgaben von Gigabyte, kann sich im Hinblick auf die Performance aber mehr als sehen lassen. Im Last-Betrieb hält der Akku immerhin noch 169 Minuten und damit etwas unter drei Stunden durch. Andere Geräte kommen nur etwa 90 Minuten ohne Steckdose aus.