Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim ASUS ROG Strix GL753VD keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Obwohl die Grafikkarte deutlich abgespeckt wurde, setzt ASUS weiterhin auf einen leistungsstarken Core-i7-Prozessor, welcher die Leistungsbenchmarks weiter anführen dürfte. Statt eines Intel Core i7-6700HQ setzt man nun auf den Intel Core i7-7700HQ, welchen Intel pünktlich zur CES 2017 offiziell ins Rennen geschickt hat. Zwar wird er weiterhin im 14-nm-Verfahren gefertigt und fügt sich in der 45-W-TDP-Klasse ein, soll aber effizienter und vor allem schneller arbeiten. Möglich wird dies dank eines weiter gesteigerten Taktes. Machte sich der Skylake-Vorgänger noch mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,6 bzw. 3,5 GHz ans Werk, bekommt das Kaby-Lake-Modell 200 bis 300 MHz obendrauf. Den Basis- und Turbo-Takt gibt Intel nun mit 2,8 und 3,8 GHz an. Den 6 MB großen L3-Cache hat man beibehalten, genau wie den 1 MB großen L2-Zwischenspeicher und den 32 KB großen Daten- und Instruktionscache. Der Intel Core i7-7700HQ verfügt über vier Rechenkerne, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten können.
Beim Arbeitsspeicher setzt ASUS bei seinem ROG Strix GL753VD auf moderne DDR4-Module, die im schnellen Dual-Channel-Modus betrieben werden und sich mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz ans Werk machen. Damit bringt es unser Testmuster auf eine Speicherbandbreite von schnellen 23,27 GB/s. Andere Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse scheitern meist schon an der 20-GB/s-Schallmauer. Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht das ASUS ROG Strix GL753VD rund 20.800 MIPS, was dank des flotten Prozessors und Arbeitsspeichers ebenfalls leicht über dem Durchschnitt liegt. Der Intel Core i7-7700HQ schlägt seinen Vorgänger mit 8,12 und 739 Punkten in den beiden Cinebench-Benchmarks in die Flucht. Zum Vergleich: Ein Intel Core i7-6700HQ bringt es hier nur auf rund 7,4 bzw. 670 Punkte.
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Die integrierte 256-GB-SSD bindet ASUS nicht per schnellem PCI-Express und NVMe-Protokoll an, sondern per SATA, was in einer durchschnittlichen Leserate von etwa 530 MB/s resultiert. Damit ist das vorinstallierte Windows 10 aber noch immer schnell geladen, Programme und Spiele starten meist ohne Verzögerung. Für alles andere bietet der Gaming-Bolide eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte mit einer Kapazität von 1 TB. Sie bringt es auf Geschwindigkeiten von rund 90 MB/s.
Gaming-Leistung
Im ASUS ROG Strix GL753VD ist nicht nur der Prozessor ein brandneuer, auch bei der Grafiklösung hat sich ASUS für ein nagelneues Modell entschieden. Während es die Pascal-Grafikkarten im mobilen Bereich lediglich bis runter zur NVIDIA GeForce GTX 1060 gab, wurde die Produktfamilie erst in diesen Stunden mit der GeForce GTX 1050 Ti und GeForce GTX 1050 auch nach unten hin abgerundet. Beide Ableger sollen ihren Desktop-Gegenstücken leistungsmäßig in nichts nachstehen, was sich auch in den Leistungsdaten widerspiegelt. Auch sie setzen auf den GP107-Chip, welcher mit 3,3 Milliarden Transistoren weniger komplex ausfällt und es damit nur auf eine maximale Leistungsaufnahme von rund 75 W bringt. Die GP107-GPU organisiert sich weiterhin in zwei Graphics Processing Cluster, Streaming-Multiprozessoren und ALUs. Gegenüber des nächstgrößeren GP106-Chips, welcher derzeit ausschließlich bei der GeForce GTX 1060 zum Einsatz kommt, hat NVIDIA allerdings vier bzw. fünf der zehn Streaming-Multiprozessoren gestrichen, an die aber weiterhin 128 ALUs angeschlossen werden. In der Summe stehen den beiden Modellen damit je nach Ausbaustufe 768 bzw. 640 Shadereinheiten zur Verfügung, was damit im Falle der GeForce GTX 1050 einer Halbierung gegenüber der GeForce GTX 1060 entspricht. An jeden dieser SMM koppelt NVIDIA acht Textureinheiten, woraus in der Summe 48 bzw. 40 TMUs resultieren.
Kleinere Abstriche müssen beim Speicherausbau gemacht werden. Hier hat NVIDIA ebenfalls zum Rotstift gegriffen und einen weiteren 64-Bit-Controller gestrichen, belässt es aber weiterhin bei schnellen GDDR5-Chips. Sie binden damit bei beiden Modellen über ein 128 Bit breites Interface an. An die vier 32-Bit-Blöcke der Speichercontroller sind wie gewohnt jeweils acht Rasterendstufen angeschlossen – 32 ROPs stehen den neuen Mobile-GeForce-Modellen zur Verfügung. Wie auch das Desktop-Modell lässt NVIDIA seine neue GeForce GTX 1050 (Ti) nicht mehr im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC fertigen, sondern im 14-nm-Prozess bei Samsung. Gravierende Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme oder Komplexität hat der Wechsel des Fertigers jedoch nicht, wie unser Launchtest zu den neuen 3D-Beschleunigern zeigte.
Bei seinem ROG Strix GL753VD hat sich ASUS für die kleinere Version entschieden und die Non-Ti-Variante der mobilen GeForce GTX 1050 verbaut. Laut ASUS sei der Aufpreis zur Ti-Version zu hoch, der Performance-Unterschied zur GTX 1060 zu gering. Schade aber, dass man nicht auch beim Prozessor sparen wollte und einen kleineren Core-i5-Ableger verbaut hat. Der hätte sicherlich gereicht, um die GeForce GTX 1050 befeuern zu können. Sie soll es auf einen Basis- und Boost-Takt von 1.354 bzw. mindestens 1.493 MHz bringen, während sich der 4 GB große GDDR5-Videospeicher mit 1.752 MHz ans Werk macht und damit eine Bandbreite von 112,1 GB/s erreicht.
Trotzdem gibt es auch bei der Spieleleistung keinerlei Probleme: Aktuelle Spieletitel lassen sich problemlos ruckelfrei darstellen. Je nach Titel reicht die Leistung allerdings nicht mehr für Full HD und damit die native Auflösung des Bildschirms aus. Hier muss teilweise die Detailstufe reduziert werden. In Tomb Raider reicht es in 1080p immerhin für rund 80 Bilder pro Sekunde, DiRt Rally läuft ebenfalls mit 60 FPS ruckelfrei über das Display und auch GTA V ist mit etwa 50 FPS besser spielbar als auf der Konsole. The Witcher 3, Total War: Attila und Mittelerde: Shadow of Mordor sind mit 30 Bildern pro Sekunde hingegen deutlich langsamer.
Sehr gute Oberflächen-Temperaturen
Probleme bei der Kühlung gibt es beim ASUS ROG Strix GL753VD keine. Auch wenn der Kaby-Lake-Prozessor mit einer Temperatur von bis zu 85 °C vergleichweise warm wird, zeigt sich die Grafikkarte mit einer Temperatur von gerade einmal 69 °C deutlich kühler. Die Oberflächen-Temperaturen aber können sich fühlen lassen: Selbst unter Volllast betragen diese im Schnitt gerade einmal 25,1 bis 26,7 °C. Den höchsten Wert haben wir mit etwa 31 °C im vierten Quadranten auf der Oberseite gemessen. Auch die Unterseite bleibt ausgesprochen kühl, womit ein Betrieb auf dem Schoß kein Problem wäre, aufgrund der großen Abmessungen des 17-Zöllers wäre das aber ohnehin nicht ganz so komfortabel.
Trotz der guten Oberflächen-Temperaturen und der teilweise sehr kühlen Komponenten, ist das ASUS ROG Strix GL753VD relativ leise. Im normalen Windows-Betrieb haben wir eine Geräuschkulisse von knapp über 34 dB(A) ermittelt. Wer Prozessor und Grafikkarte voll mit Prime95 und Furmark unter Last setzt, lässt den Schallpegel auf immerhin 46,3 dB(A) ansteigen. Das ist global betrachtet zwar noch immer nicht leise, verglichen mit anderen aktuellen Gaming-Notebooks schneidet ASUS' jüngstes Gaming-Notebook aber sehr gut ab. Andere Geräte durchbrechen hier gerne mal die 50-dB(A)-Marke.
Durschnittliche Ausdauer
Mit seinen neuen Kaby-Lake-Prozessoren konnte Intel die Effizienz seiner CPUs abermals verbessern, was auch für die Notebook-Chips gilt. In Verbindung mit der sparsamen, aber etwas leistungsbeschnittenen GeForce GTX 1050, welche es auf eine TDP von etwa 75 W bringt, sind lange Laufzeiten fast schon vorprogrammiert – zumindest aber kleinere Akkus zugunsten des Gewichts möglich. Für letzteres hat sich ASUS bei seinem ROG Strix GL753VD entschieden. Statt eines 64 oder gar 90 Wh starken Stromspenders, ist hier nur noch einer mit 48 Wh verbaut. Bei Office-Nutzung bringt es der 17-Zöller immerhin auf rund sechs Stunden Laufzeit, im Spielebetrieb sinkt das Durchhalte-Vermögen auf unter zwei Stunden. Für ein Gaming-Notebook sind die Werte zufriedenstellend, etwas mehr hätten wir uns im Hinblick auf die Komponenten vor allem aber unter Last schon gewünscht.