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ASUS ZenBook UX3410U im Test

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Erinnert sich jemand an das UX32VD? Mit der im Frühjahr 2012 vorgestellten ZenBook wagte ASUS sich erstmals an die Kombination aus Ultrabook und dedizierter Grafikkarte. Fünf Jahre und einige Nachfolger später steht nun das ZenBook UX3410U bereit. Wahlweise wieder mit NVIDIA-GPU ausgestattet, versucht es sich an den Stärken des Ursprungsmodells zu orientieren. Wie gut das gelingt und warum das zum Problem werden könnte, zeigt der Test.

Damals wie heute gilt zunächst jedoch, dass wenige Zeichen einen großen Unterschied machen können. Entschieden beim Erstling die Endungen A und VD darüber, ob eine dedizierte Grafiklösung verbaut ist, sind nun A und Q wichtig. Nur in letzterem Fall greift ein NVIDIA-Chip dem Prozessor unter die Arme. Doch ausgerechnet auf so eine Konfiguration muss zum Start verzichtet werden, angeboten werden mit dem UX3410UA-GV080T und UX3410UA-GV078T zwei Konfigurationen ohne zusätzliche GPU. Die Testversion UX3410UQ-GV077T für unverbindliche 1.199 Euro wird von noch keinem Händler gelistet.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass das UX3410U diese Bezeichnung nur im deutschsprachigen Raum trägt. Im Rest der Welt wird das Notebook als UX410U angeboten, was dem ansonsten auch hier üblichen Namensschema entspricht. Warum man sich für diesen Schritt entschieden hat, verrät ASUS nicht.

Das typische ZenBook-Gehäuse

Einen großen Anteil am Erfolg des ZenBooks hat das Gehäuse. Seit der ersten Generation hält ASUS an einigen Details fest, die die Notebooks unverkennbar machen. Zum einen ist das der Einsatz von viel Aluminium, zum anderen das Design mit seinen konzentrischen Kreisen auf dem Deckel sowie der angedeuteten Keilform im Profil. All das lässt sich auch beim UX3410I wiederfinden.

Das 323,0 x 223,0 x 19,0 mm große und 1,3 kg schwere Gerät, das die gleiche Grundfläche wie das sogar minimal schwerere 13-Zoll-Schwestermodell einnimmt, besteht äußerlich fast vollständig aus Aluminium, lediglich bei der Einfassung des Displays setzt man auf Kunststoff. Beide Materialien hinterlassen hinsichtlich Haptik und Verarbeitung einen sehr guten Eindruck, ungleiche Spaltmaße, Grate oder ähnliches gab es am Testmuster nicht zu beobachten. Ähnlich positiv fällt die Stabilität auf. Selbst mit hohem Krafteinsatz lässt sich das Gehäuse im Bereich der Handballenablage oder Tastatur nicht verformen, ebenso lässt es sich selbst nicht verwinden.

Mehr Mühe hätte ASUS sich hingegen beim Display geben können. Diese kann nicht nur bedenklich weit verdreht werden, auch das Scharnier könnte kräftiger zupacken. Denn schon leichte Ruckler können dazu führen, dass der Aufstellwinkel verändert wird.

Bezüglich des Designs gibt es abgesehen von der bereits erwähnten Keilform keine größeren Auffälligkeiten. Beim Blick von oben dominieren Rundungen, beim Blick von der Seite hingegen klare Kanten. Das kennt man von diversen anderen ASUS-Notebooks und sorgt für ein nüchternes, aber doch elegantes Erscheinungsbild. Angeboten wird das UX3410U in den zwei Farbvarianten Rose Gold und Quartz Grey, unabhängig von der gewählten Version gibt es aber keine nennenswerten Eyecatcher.

Nach dem Entfernen von insgesamt zwölf Torx- und Kreuzschrauben wird der Zugang zum Mainboard gewährt. Auf diesem Wege lassen sich M.2-SSD und HDD sowie das WLAN-Modul tauschen, ebenso könnte der Arbeitsspeicher erweitert werden. Allerdings sind acht der 16 GB fest verlötet, mehr als 24 GB können dementsprechend nicht zum Einsatz kommen. Und noch etwas zeigt sich nach dem Entfernen der Bodenplatte. Denn ASUS hält an der mit dem UX32VD eingeführten Bauweise fest - auch hier wird die Aluminium-Hülle nur über ein Kunststoff-Skelett gestülpt; das erste ZenBook bestand noch komplett aus dem Leichtmetall.

Viermal USB, dreimal mit Fragezeichen

Unabhängig von der gewählten Konfiguration fällt die Schnittstellenbestückung immer identisch aus. Geboten werden vier USB-Buchsen sowie je ein Audio- und HDMI-Port, ein SD-Kartenleser ist ebenfalls vorhanden.

Bei den USB-Schnittstellen gibt es allerdings große Unterschiede. Gleich zwei Arbeiten lediglich gemäß USB 2.0, die beiden anderen entsprechen immerhin USB 3.1 Gen 1. Allerdings handelt es sich dabei in einem Fall um eine Typ-A-, im anderen Fall um eine Typ-C-Buchse; letztere ermöglicht die Video-Ausgabe via DisplayPort.

Weniger unübersichtlich ist es bei den drahtlosen Übertragungswegen. Hier bietet das ZenBook ac-WLAN mit 2x2-Antennendesign sowie Bluetooth 4.2. Ebenfalls immer mit von der Partie sind unterhalb der Handballenablage verbaute Lautsprecher, die gemeinsam mit harman/kardon entwickelt worden sind und denen unüberhörbar tiefe Frequenzen fehlen sowie eine 720p-Webcam, die selbst bei optimalen Lichtbedingungen allenfalls mäßige Ergebnisse liefert. Für den Einsatz im beruflichen Einsatz interessant: TPM 2.0 ist vorhanden, auch wenn ASUS dies nicht erwähnt.

Nahezu perfekte Tastatur

Zumeist einen guten bis sehr guten Eindruck hinterließen die ZenBooks beim Thema Eingabegeräte, vor allem mit Blick auf die Tastatur. Früh erkannte ASUS hier, welches Gewicht ein hoher Schreibkomfort haben kann. Umso mehr verwunderte es, dass ausgerechnet das hochpreisige ZenBook 3 diesbezüglich nicht wirklich überzeugen konnte. Dessen größtes Problem gibt es beim ZenBook UX3410U aber nicht. Denn hier müssen Mechanik oder Hub keine Rücksicht auf ein dünnes Gehäuse nehmen.

Entsprechend lassen sich selbst lange Texte mühelos tippen. Der Druckpunkt ist bei allen Tasten gleichmäßig ausgeprägt und beinahe ideal, dank des ausreichenden Hubs entsteht bei der Nutzung der Tastatur kein hölzernes Gefühl. Weitere Pluspunkte gibt es für die klare Beschriftung der Elemente, deren Größe (15 x 14 mm) sowie die gleichmäßige und in insgesamt vier Stufen regelbare Beleuchtung. Bemängelt werden kann lediglich die sehr schmale linke Umschalttaste.

Wenig Anlass zur Kritik bietet das Touchpad. Mit 105 x 72 mm fällt die berührungsempfindliche Fläche ausreichend groß aus, die Gleiteigenschaften überzeugen. Druckpunkt und Hub der beiden integrierten Tasten sind auch hier gut gewählt, zumindest eine dezente optische Trennung ist vorhanden. Leider wies das Touchpad des Testmusters am unteren Ende ein wenig zu viel Spiel auf.