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Seit der Vorstellung der ersten Generation im Januar 2015 hat sich das XPS 13 mit Infinity Display zu einem der beliebtesten Notebooks seiner Klasse entwickelt. Zwei Jahre später, auf der CES 2017, stellte Dell mit dem XPS 13 2-in-1 einen Ableger vor, der einiges anders macht. Das anders aber nicht immer besser sein muss, zeigt der Test.
Das besondere an der Generation 9343 - so die genaue Modellnummer der ersten Infinity-Display-Version des XPS 13 - waren die schmalen Rändern links, rechts und oberhalb des Bildschirms, was im damaligen Test zu einer klaren Empfehlung führte. Das dahintersteckende Display entwickelte Dell seinerzeit gemeinsam mit Sharp, was auch dazu führte, dass der texanische PC-Hersteller sich zwei Jahre lang die Exklusivrechte sichern konnte. Inzwischen bietet auch Lenovo entsprechend bestückte Notebooks an, dennoch ist und bleibt auch die aktuelle Generation des XPS 13 ein Hingucker.
Dass man auf Basis dessen weitere Ableger anbietet, erscheint deshalb wie ein logischer Schritt. Die Idee: Das Einsatzgebiet durch den Einsatz von 360-Grad-Scharnieren erweitern, schließlich gelten 2-in-1-Geräte derzeit als äußerst gefragt. Angeboten werden in Deutschland derzeit vier Konfigurationen, die sich zwischen 1.399 und 1.899 Euro bewegen. Die Unterschiede beschränken sich auf Prozessor, RAM, SSD-Größe und Display-Auflösung - Gehäuse, Schnittstellen und Akku fallen in allen Fällen identisch aus. Für den Test stand die zweitkleinste Version für 1.599 Euro zur Verfügung, allerdings mit englischem Tastatur-Layout; andere Unterschiede gegenüber dem deutschen Modell gab es nicht.
Kaum kleiner und kaum leichter
Die schmalen Bildschirmränder führen natürlich auch beim XPS 13 2-in-1 dazu, dass das Gehäuse deutlich kompakter als für ein Notebook der 13-Zoll-Klasse üblich ausfällt.
In Breite und Tiefe kommt es mit 304,0 x 199,0 mm aus, womit es praktisch die gleiche Grundfläche wie das konventionelle XPS 13 (304,0 x 200,0 mm) benötigt. Ebenfalls nur im direkten Vergleich dürfte die abweichende Bauhöhe auffallen. An der dicksten Stelle misst das Convertible gerade einmal 8,0 mm, an der dicksten 13,7 mm - das XPS 13 bringt es auf 9,0 bis 15,0 mm. Und auch beim Gewicht halten sich Unterschiede in Grenzen, das XPS 13 2-in-1 ist mit 1,24 kg rund 50 g leichter. Dass das neue Modell etwas kleiner und leichter ist, liegt aber nicht an einem optimierten Innenaufbau - mehr dazu jedoch später.
Parallelen gibt es aber nicht nur bei Größe und Gewicht, auch hinsichtlich Design und Materialien hat Dell fast alles beibehalten. Deckel und Bodenplatte bestehen aus Aluminium, die Display-Einrahmung aus Kunststoff, die Tastatureinfassung mitsamt Handballenablage und umlaufenden seitlichen Rahmen aus Kohlefaser.
Das sorgt wie auch beim XPS 13 für ein sehr zurückhaltendes, aber auch hochwertiges Erscheinungsbild. Optisch auffällig sind lediglich die familien-typische Keilform sowie die farblich abgesetzten Scharniere, die ebenfalls aus Aluminium bestehen. Den Deckel ziert das Dell-Logo, am Boden ist der XPS-Schriftzug platziert.
Die Verarbeitung des Testmusters fiel tadellos aus, selbst mit hohem Kraftaufwand konnten Gehäuse und Display-Deckel nicht nennenswert verformt werden; bei letzterem liegt das auch am verwendeten Gorilla Glass. Aber es gibt auch noch zwei Kritikpunkte. Aufgrund des geringen Gewichts der Bodeneinheit in Kombination mit dem Widerstand der Scharniere lässt sich das XPS 13 2-in-1 nicht mit einer Hand öffnen. Und der Schwerpunkt des Geräts liegt zu weit hinten - je nach Öffnungswinkel kippt es bei Nutzung des Touchscreens ein wenig.
Wer selbst Handanlegen möchte, erhält nach dem Entfernen von acht Torx-Schrauben Zugriff auf die Innereien. Mehr als SSD und WLAN-Modul lassen sicher allerdings nicht verändern, der Arbeitsspeicher ist fest verlötet.
Das XPS 13 mit weniger Anschlüssen
Zweimal USB 3.1 Gen 1, einmal Thunderbolt 3 sowie eine Audio-Buchse und ein SD-Kartenleser: Fast alles, was man sich für ein kompaktes Arbeits-Notebook an Anschlüssen wünscht, bringt das XPS 13 mit.
Schade nur, dass sich diese Auflistung auf das Standardmodell bezieht. Beim 2-in-1 hat Dell die Ausstattung in puncto Ein- und Ausgänge nahezu komplett verändert. Geblieben sind lediglich die Audio-Buchse und einmal Thunderbolt mitsamt der dazugehörigen Typ-C-Buchse am linken Rand. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es zusätzlich ein zweites Mal USB Typ-C - hier allerdings nur mit USB 3.1 Gen 1 dahinter. Über diese zweite Buchse liefert das XPS 13 2-in1 ein DisplayPort-Signal aus und lässt sich auch laden - genauso wie über den Thunderbolt-Anschluss. Anstelle von SD-Karten können lediglich die kleineren microSD-Karten beschrieben und ausgelesen werden.
Grund für den Verzicht auf Typ-A-Buchsen ist die Gehäusedicke, die - deutlich sichtbar - gerade einmal für die Audio-Buchse ausreicht. Hier hilft lediglich der Einsatz eines Adapters von Typ-C auf Typ-A, ein Exemplar legt Dell dem XPS 13 2-in-1 bei. Warum man allerdings nicht gleich zweimal auf Thunderbolt 3 setzt, bleibt unbeantwortet.
Aber natürlich hat Dell auch an die Drahtlos-Fraktion gedacht. So ist ac-WLAN im 2x2-Design (Intel 8265) ebenso vorhanden wie auch Bluetooth 4.2. NFC oder LTE bietet man auch optional nicht an.
Verändert hat man aber auch die Webcam. Es bleibt zwar bei 720p-Auflösung, allerdings gibt es eine neue Platzierung. Anstatt links unterhalb des Displays sitzt der Sensor nun fast mittig unter der Anzeige. Das sorgt bei Video-Chats für etwas weniger Irritationen beim Gegenüber, es bleibt aber gewöhnungsbedürftig.
Beibehalten hat man hingegen die Platzierung der beiden Lautsprecher. Die sitzen auch beim XPX 13 2-in-1 im linken und rechten Rand auf Höhe der Handballenablage. Der maximale Pegel dürfte für alle Anwendungsfälle ausreichen, die Klangqualität ist hingegen eher unterdurchschnittlich. Denn vor allem im tiefen Bereich können die Lautsprecher fast nichts bieten, auch bei mittleren Frequenzen wäre mehr sehr wünschenswert.
Ein Vorteil gegenüber dem herkömmlichen XPS 13: Das Convertible erlaubt die Authentifizierung dank Windows Hello - entweder per Fingerabdrucksensor oder per Infrarot-Kamera. Beides funktionierte im Test gut, aber nicht perfekt.
Tastatur und Touchpad wie gewohnt
Die leichten Anpassungen, die Dell an der Tastatur vorgenommen hat, dürften selbst Kenner nur im direkten Vergleich zwischen XPS 13 und XPS 13 2-in-1 erkennen. So befinden sich die Tasten für Bild-Auf und Bild-Ab nun direkt neben den Pfeiltasten, zudem wird die Display-Helligkeit nun über letztere geregelt. Mit 15 x 15 mm fallen die wichtigsten Tasten nun auch minimal größer aus. Geblieben ist es beim Hub von 1,3 mm sowie dem gut gewählten Druckpunkt, der allerdings beim Testmuster nicht überall gleich ausgeprägt war. Die Beschriftung ist hingegen wieder über jeden Zweifel erhaben, auch für die Nutzung der Sonderfunktionen ist kein Studium der Anleitung notwendig.
Beim Arbeiten in schlecht beleuchteten Umgebungen hilft die insgesamt dreistufige Hintergrundbeleuchtung, die sehr gleichmäßig, aber selbst in der höchsten Stufe nicht sonderlich hell ausfällt.
Nichts geändert hat Dell am Touchpad. Das bietet mit 105 x 60 mm nicht nur die gleiche Fläche wie im XPS 13, sondern stimmt auch in puncto Bedienbarkeit überein. Die Gleiteigenschaften sowie die Erkennung von Eingaben überzeugen. Gleiches gilt für Druckpunkt und Hub der beiden integrierten Tasten, die zumindest optisch voneinander getrennt sind - allerdings nur durch einen sehr unauffälligen Strich.