TEST

Microsoft Surface Laptop im Test

Stoff reicht nicht - Leistung, Laufzeit, Eingabegeräte

Portrait des Authors


Die SSD bremst das Surface Laptop

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Die Mischung aus Core i5-7200U, 8 GB RAM (LPDDR3) und einer 256 GB fassenden SSD hatten wir erst vor wenigen Tagen in Form des MateBook X auf dem Prüfstand. Einziger großer Unterschied: Während Huawei auf eine lautlose Kühlung auf PCM-Basis vertraut, setzt Microsoft auf den klassischen Lüfter.

Entsprechend gibt es kleine, aber feine Unterschiede bezüglich der Leistungsfähigkeit. Denn immer, wenn der i5-7200U mit seinen zwei Kernen, Hyper-Threading und Taktraten von 2,5 bis 3,1 GHz über einen längeren Zeitraum gefordert wird, kann sich das Surface Laptop einen Vorteil verschaffen. In fast allen anderen Fällen liegen beide Notebooks auf einem Niveau. In Cinebench 11 und 15 (Multi-Thread) erreicht Microsofts Rechner für diese Klasse gute 3,59 und 324 Punkte. Im CPU- und RAM-lastigen 7-Zip-Benchmark reicht es nur für knapp 8.500 Punkte, Federn lässt das Surface Laptop auch in allen PCMark-Tests. In den Settings Home und Creative (PCMark 8) erreicht es etwa 2.100 und 2.400 Punkte, in PCMark 7 4.600 Punkte. Diese nur durchschnittlichen Werte gehen auf das Konto der SSD.

Das von Toshiba bezogene SATA-Laufwerk erreicht maximal lediglich 393 und 242 MB/s beim Lesen und Schreiben. Im Alltag machen sich diese vergleichsweise geringen Übertragungsraten kaum bis gar nicht bemerkbar. Wer allerdings häufiger mit sehr großen Dateien arbeitet, dürfte ein schnelleres Laufwerk vermissen. Warum Microsoft auf eine NVMe-SSD verzichtet hat, ist unklar. Erwarten darf man eine solche in diesem Preisbereich mittlerweile.

Nur geringen Einfluss hat der Massenspeicher hingegen in Benchmarks wie dem 3DMark. Hier schlägt sich das Surface Laptop wacker, auch wenn die in den Prozessor integrierte Grafikeinheit vom Typ Intel HD Graphics 620 natürlich nicht für Spiele und ähnliches eignet. Wer sich die Zeit dennoch so vertreiben möchte, muss mit reduzierten Auflösungen und Detailgraden leben - und selbst dann ist eine flüssige Wiedergabe nicht immer garantiert.

Unter hoher Last offenbart sich dann eine der versteckten Stärken des Surface Laptop. Denn das Kühlsystem arbeitet im Vergleich mit so manch anderem Ultrabook sehr effizient. Wer den CPU-Part des i5-7200U über einen längeren Zeitraum zu 100 % fordert, kann dauerhaft die Vorteile des Turbos nutzen. Zwar wurden die maximalen 3,1 GHz nur etwa eine Minute lang gehalten, die danach anliegenden 2,8 GHz sind aber immer noch klar über dem Nominaltakt von 2,5 GHz. Mit 38,6 dB(A) ist der Lüfter dann zwar hörbar, aufgrund der tiefen Frequenzen aber nicht besonders störend; konzentriertes Arbeiten ist immer noch möglich.

Erst wenn als Systemressourcen einschließlich der GPU abgerufen werden, geht dem Surface Laptop die Luft aus. Innerhalb von rund zwei Minuten pendelt sich der CPU-Takt bei etwa 1,1 GHz ein, die GPU arbeitet mit mindestens 650 MHz weiter. Der Prozessor erreichte in einem solchen Szenario im Test in der Spitze 73 °C, die Package Power wurde auf rund 11 W reduziert. Hier zeigt sich, dass Microsoft bezüglich der Temperatur eine vorsichtige Strategie verfolgt. Deutlich wird das auch am Gehäuse, dass selbst nach sehr langen Volllastphasen nicht mehr als knapp 42 °C auf der Unter- und knapp 40 °C auf der Oberseite erreichte. Bei geringer Last konnten punktuell maximal knapp 28 und 27 °C gemessen werden - obwohl der Lüfter in solchen Situationen gar nicht arbeitet.

Von viel bis wenig Ausdauer ist alles dabei

Die zweite nicht sofort zu erkennende Stärke betrifft die Ausdauer des Surface Laptop. Denn Microsoft hat einen hohen Optimierungsgrad erreicht, der sich vor allem im Leerlauf und bei geringer Last bemerkbar macht. Der minimale Energiebedarf bei einer Display-Helligkeit von 120 cd/m² lag im Test bei gerade einmal 4,5 W. Ein Wert, der selbst bei Core-m-Geräten mit Full-HD-Display sehr selten ist. In Verbindung mit dem 45,2 Wh fassenden Akku ergibt das Laufzeiten bei geringer Last (Battery Eater Reader's Test) von mehr als 14,5 Stunden.

Allerdings kann das Surface Laptop auch eine ganz andere Seite zeigen. Wird mehr Leistung gefordert, schnellt der Energiebedarf in die Höhe. So reichte es im PCMark 8 je nach Setting nur noch für 4 bis 4,5 Stunden, bei hoher Last (Battery Eater Classic) war das Ende nach gerade einmal 2 Stunden erreicht. Allerdings kann der Akku auch problemlos binnen einer Stunde - oder noch schneller - geleert werden. Das zeigt zumindest die Messung der Energiebedarfs in einer solchen Situation, ganze 42 W genehmigte sich das Notebook in der Spitze. Ein Wert, den man von einem Ultrabook ohne dedizierte GPU so nicht erwartet.

Zwar dürfte eine solch energieintensive Nutzung nur sehr selten bei einem derartigen Notebook sein, es gibt aber noch ein ganz anderes Problem. Denn das mitgelieferte Netzteil stellt ausgangsseitig lediglich 38 W zur Verfügung. Für den Alltag bedeutet das, dass der Akku schon bei mittlerer Last nur noch langsam geladen wird. Immerhin: Ein USB-Port erlaubt das gleichzeitige Laden eines Smartphones direkt am Netzteil.

Tastatur und Touchpad mit altbekannten Stärken und Schwächen

In puncto Druckpunkt und Hub hat Microsoft die Tastatur des Surface Laptop im Vergleich zum Surface Book unverändert übernommen. In weiten Teilen bot sich das an. Denn dem Surface Book attestierten wir im Test ein knackiges Schreibgefühl. Dass tatsächlich nichts verändert wurde, zeigt sich aber bei der damaligen Kritikpunkt an der etwas schwammigen Leer- und Eingabetaste; dieses Manko gibt es noch wie vor. Allerdings hat man auch die gute, insgesamt vierstufige Hintergrundbeleuchtung übernommen, die in dunklen Umgebungen hilfreich ist.

Mit 15 x 15 mm fallen die wichtigen Tasten ausreichend groß aus, der Abstand von 3 mm minimiert Fehleingaben. Die Beschriftung der Tasten ist eindeutig, die LED in der Fn-Taste erleichtert das Erkennen des gerade aktivierten Modus'. Im Falle der Farbvariante Platin Grau stellt sich die Frage, ob eine cremeweiße Beschriftung auf grauem Untergrund die beste alle Möglichkeiten war - Stichwort Kontrast.

Aber auch das Touchpad meint man bereits vom Surface Book zu kennen. Mit 105 x 70 mm ist die Größe gleichgeblieben, auch die guten Gleiteigenschaften sowie die hohe Erkennungsrate sind nicht neu. Hinzu kommen die beiden integrierten Tasten, die über einen gut gewählten Hub und Druckpunkt verfügen. Aber: Wie auch beim Surface Book fehlt beim Surface Laptop eine optische Trennung zwischen beiden Tasten.