Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Gigabyte SabrePro 15W keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Herzstück das Gigabyte SabrePro 15W ist wie in den meisten Notebooks dieser Art ein Intel Core i7-7700HQ, welcher wie alle aktuellen Intel-Prozessoren für Notebooks im 14-nm-Verfahren vom Band läuft und der Kaby-Lake-Architektur entspringt. Vereinzelt gibt es im Notebookbereich zwar schon die ersten Kaby-Lake-Refresh-Modelle, die sind bislang jedoch ausschließlich in stromsparenden Ultrabooks anzutreffen. Der Intel Core i7-7700HQ verfügt jedenfalls über vier native Rechenkerne, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten können, womit der Prozessor insgesamt acht Threads zur selben Zeit bearbeiten kann. Dabei macht er sich stets mit einem Basis- und Turbo-Takt von 2,8 bis 3,8 GHz ans Werk und kann auf einen klassenüblichen 6-MB-L3-Cache zurückgreifen. Die Zwischenspeicher in erster und zweiter Reihe stellen hingegen 1 MB bzw. einen 32 KB großen Daten- und Instruktions-Cache zur Verfügung.
Die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit 45 W TDP an. Diese Grenze wird vom Gigabyte SabrePro 15W unter Volllast in der Praxis auch ausgereizt.
An den Speichercontroller der Kaby-Lake-CPU hat Gigabyte zwei SODIMM-Module angeschlossen, die im schnellen Dual-Channel-Modus mit einer Taktfrequenz von 2.400 MHz betrieben werden und es auf eine Gesamtkapazität von 16 GB bringen. Damit erreicht das Gigabyte SabrePro 15W eine Speicherbandbreite von 24,49 GB/s. Die M.2-SSD bringt es auf eine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit von rund 1,7 GB/s, die Magnetspeicherfestplatte als zusätzliches Datengrab liest Daten immerhin mit einer Geschwindigkeit von etwa 104,36 MB/s aus und ist damit ein gutes Stück langsamer als das Systemlaufwerk, für Spiele aber natürlich noch immer schnell genug. Damit bringt es das Gigabyte SabrePro 15W im Komprimierungstest von 7-Zip auf 20.882 MIPS und leistet damit etwas mehr als so manch anderes Gaming-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse, die gerne mal in der 20.000er-Marke scheitern. Der Intel Core i7-7700HQ liegt mit 7,98 bzw. 723 Punkten in den beiden Cinebench-Benchmarks leicht unterhalb des Durchschnitts. Große Ausreißer nach unten sind das aber nicht.
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Wer noch mehr Speicher benötigt, der kann im Gigabyte SabrePro 15W ein weiteres M.2-Laufwerk verbauen, sofern er die komplette Unterseite abnehmen möchte, denn eine Wartungsklappe gibt es dafür leider nicht. Dann bindet das Laufwerk allerdings nicht mehr über vier PCI-Express-Lanes wie das Systemlaufwerk an, sondern wird nur noch per SATA-Interface angeschlossen, womit die Übertragungsrate deutlich reduziert wird.
Gaming-Leistung
Auf Seiten der Grafikkarte vertraut Gigabyte bei seinem SabrePro 15W auf eine NVIDIA GeForce GTX 1060. Sie basiert auf der rund 4,4 Milliarden Transistoren starken GP106-GPU, welche wie die meisten aktuellen Pascal-Chips im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC vom Band läuft und sich wie gewohnt aus Graphics Processing Clustern, Streaming Multiprozessoren und ALUs zusammensetzt. Damit soll sie ihrem Gegenstück aus dem Desktop-Segment leistungsmäßig in nichts nachstehen. Hierfür stehen der mobilen Variante 1.280 Shadereinheiten und 80 TMUs zur Verfügung. Im Vergleich zur Desktop-Variante sind das ein paar Einheiten mehr, dafür reduziert die kalifornische Grafikschmiede den Takt deutlich. Während sich das Modell im Desktop mit Geschwindigkeiten von 1.507 bzw. 1.708 MHz ans Werk macht, muss die Notebook-Variante mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.405 bzw. 1.671 MHz auskommen. In der Praxis erreicht dies unser Testmodell auch. Wir haben knapp über 1.471 MHz gemessen. Im absoluten Worst-Case-Szenario, bei dem wir Prozessor und Grafikkarte voll ausreizen und damit an ihre Leistungs- und Kühlgrenzen bringen, sinkt der Takt aber auf bis zu 1.215 MHz ab und liegt damit leicht unterhalb des Basis-Taktes, womit leider nicht mehr die volle Performance abgerufen werden kann. Ein solches Szenario dürfte es im realen Leben aber äußerst selten geben.
Keine weiteren Einbußen gibt es beim Speicherausbau. Hier kann auch die mobile GeForce GTX 1060 auf einen 6 GB großen GDDR5-Videospeicher zurückreifen, welcher wie gewohnt über einen 192 Bit breiten Datenbus angebunden wird. Zusammen mit einem Takt von 2.002 MHz erreicht der Grafikchip so eine Speicherbandbreite von theoretisch 192,2 GB/s.
Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor stellen für die NVIDIA GeForce GTX 1060 und damit für das Gigabyte SabrePro 15W keine Probleme dar. Vor allem, da unser Testgerät ohnehin "nur" über ein natives Full-HD-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten ausgerüstet ist. So laufen unsere Benchmarks mit durchschnittlich zwischen 56,5 und 176,3 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm und sind damit allesamt problemlos spielbar. Wer extern einen Monitor mit höherer Auflösung anschließen möchte, für den bedarf es aber ein bisschen mehr Power, dann sollten es schon mindestens eine NVIDIA GeForce GTX 1070 oder gar GeForce GTX 1080 sein.
Die Software-Ausstattung
Herzstück auf Seiten der Software ist beim Gigabyte SabrePro 15W das Control Center. Darüber lassen sich alle wichtigen Funktionen anpassen und einstellen. Während unter "Power Config" das Systemprofil ausgewählt werden kann, wonach der Prozessor je nach ausgewähltem Profil seine Geschwindigkeiten automatisch anpasst und damit das Gerät vielleicht sogar etwas sparsamer macht, können im "Makro Manager" die vier Makro-Tasten, welche oberhalb der eigentlichen Tastatur untergebracht sind, programmiert werden. Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur lässt sich über das Control Center ebenfalls einstellen. Dabei kann die Tastatur in vier Zonen eingeteilt werden, die dann jeweils mit einem eigenen Farbprofil versehen werden können. Auch zahlreiche Beleuchtungseffekte sind möglich, darunter ein Pulsieren der Helligkeit, ein herzschlag-ähnlicher Effekt oder aber ein dauerhaftes Aufleuchten der LEDs. Gegenüber den teureren High-End-Modellen des Hauses lassen sich allerdings nicht mehr einzelne Tasten separat beleuchten.
Ebenfalls wieder mit am Start ist ein Tool, womit sich Treiber und Programme mit nur wenigen Klicks automatisch auf den neusten Stand bringen lassen. Natürlich darf auch das Tool zur Anfertigung eines Recovery-Laufwerks nicht fehlen. Ansonsten hält sich Gigabyte, was die Installation zusätzlicher Software-Programme anbelangt, gewohnt zurück. Auf unnötige Demoversionen wie beispielsweise zu Microsoft Office 365 oder die eines Virenscanners wird verzichtet. Sehr lobenswert!
Für Spieler interessant: Gigabyte legt eine kostenlose Jahreslizenz für den XSplit Gamecaster obendrauf, womit sich sehr einfach Spielestreams erstellen und live ins Internet streamen lassen.
Gute Oberflächen-Temperaturen
Auch wenn das Gigabyte SabrePro 15W im Hinblick auf die Kühlung erstaunlich schlicht ausfallen mag, sind ein Intel Core i7-7700HQ und eine NVIDIA GeForce GTX 1060 alles andere als ein Zuckerschlecken für die Kühlung. In der Tat erreichen Prozessor und Grafikkarte während unserer Tests Temperaturen von bis zu 93 bzw. 83 °C und werden damit deutlich wärmer als bei der Konkurrenz von Acer, MSI oder ASUS. Bei der Grafikkarte führt das soweit, dass sie ihren Takt auf rund 1.215 MHz absenkt, beim Prozessor sinkt die Geschwindigkeit auf rund 2,4 GHz – beides liegt unter den Minimal-Angaben der Hersteller. Damit kann das Gigabyte SabrePro 15W nicht immer seine maximale Performance abrufen. Da wir das Worst-Case-Szenario aber ohnehin mit Prime95 und Furmark gleichzeitig ausführen, dürfte ein solcher Fall in der Praxis nur selten eintreffen.
Obwohl es im Inneren sehr heiß werden kann, bleiben die Temperaturen auf der Oberfläche vergleichsweise gering. Wir haben hier einen Maximalwert von 45,6 °C gemessen. Diesen stellten wir auf der Geräteunterseite im zweiten Quadranten und damit genau zwischen GPU und CPU fest. An den restlichen Stellen bleibt das Gigabyte SabrePro 15W stets etwa 10 °C kühler. Im Schnitt haben wir auf der Unterseite etwa 32,3 °C und im Bereich des Topcases 28,7 °C gemessen. Im normalen Office-Betrieb fallen die Temperaturen ein gutes Stück niedriger aus. Dann sind es durchschnittlich nur etwa 25,4 bzw. 23,3 °C. Der höchste Wert liegt dann bei nur noch 34,2 °C.
Mag das Gigabyte SabrePro 15W damit im Leerlauf noch vergleichsweise leise seine Dienste verrichten, ist das im Volllast-Betrieb leider nicht mehr der Fall. Dann dreht die Kühlung so stark auf, dass auf unserem Messgerät rund 55,8 dB(A) auf dem Zähler stehen. So laut werden eigentlich nur richtige High-End-Geräte mit deutlich potenterer Hardware bis hin zum Intel Core i7-7820HK und GeForce GTX 1080. Im Office-Betrieb sind es dagegen nur 38,1 dB(A) und damit gut 17,7 dB(A) weniger. Silent-Fans kommen hier also leider nicht auf ihre Kosten.
Durchschnittliches Durchhaltevermögen im Akku-Betrieb
Mit Strom versorgt wird das Gigabyte SabrePro 15W über ein externes 180-W-Netzteil. Unterwegs muss dagegen ein Akku mit 56,9 Wh genügen. Das reicht dank des Intel Core i7-7700HQ und der NVIDIA GeForce GTX 1060 immerhin für knapp anderthalb bis fast vier Stunden Laufzeit. Konkret haben wir im Office-Betrieb 227 Minuten gemessen, wer hingegen CPU und GPU belastet, drückt die Laufzeit auf rund 107 Minuten. Voll aufgeladen ist der Akku nach etwas mehr als zwei Stunden. Dann zieht das Gigabyte SabrePro 15W je nach Lastzustand zwischen 14,8 und 147,8 W aus der Steckdose. Aufgrund der leistungsstarken Hardware sind das durchaus passable Werte.