TEST

ASUS ROG Strix Hero II GL504 im Test

Ein wahrer MOBA-Profi - Leistung, Laufzeit, Kühlung

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Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim ASUS ROG Strix Hero II GL504 absolut keine Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Das ASUS ROG Strix Hero II gibt es wahlweise mit Intel Core i5-8300H oder Core i7-8750H, die beide der aktuellen Coffee-Lake-H-Generation entspringen und wie die meisten Intel-Prozessoren im 14-nm-Verfahren gefertigt werden. Unser Testgerät wird hier von der schnelleren Variante befeuert.

Im Gegensatz zum Vorgänger auf Kaby-Lake-Basis besitzt unsere CPU 50 % mehr Rechenkerne und bietet somit sechs statt wie bisher nur vier Cores, die obendrein Unterstützung für das SMT-Feature bieten und damit bis zu zwölf Threads zur gleichen Zeit verarbeiten können. Um den Intel Core i7-8750H weiterhin in die TDP-Klasse von 45 W einsortieren zu können, musste Intel die Taktraten teilweise deutlich nach unten korrigieren. Während sich der Intel Core i7-7700HQ noch mit Geschwindigkeiten von 2,8 bis 3,8 GHz ans Werk macht, ist der Core i7-8750H mit einem Grundtakt von 2,2 GHz deutlich niedriger getaktet. Trotzdem soll dank eines höheren Turbo-Taktes von bis zu 4,1 GHz auch die Single-Core-Performance gegenüber dem Vorgänger verbessert worden sein. Das gilt jedoch nur, wenn ein einziger Core ausgelastet wird, denn bei Belastung aller sechs Kerne, sind es beim Maximal-Boost 3,9 GHz. 

Ansonsten bietet der Intel Core i7-8750H aufgrund der höheren Kernanzahl einen mit 9 MB üppigeren L3-Cache und stellt einen 1,5 MB großen Level-2-Zwischenspeicher bereit, wobei sich hier jeder Kern bis zu 256 KB schnappen kann. Der Daten- und Instruktions-Cache in erster Reihe bringt es auf jeweils 32 KB pro Core. 

Während viele andere Hersteller aus Spargründen auf langsamen DDR4-Speicher mit 2.400 oder gar nur 2.133 MHz setzen, reizt ASUS den Speichercontroller der Coffee-Lake-H-CPU bei seinem ROG Strix Hero II GL504 voll aus und stellt diesem zwei 2.666 MHz schnelle Module zur Seite, womit auch der schnelle Dual-Channel-Modus genutzt wird. Das beflügelt die Speicherperformance, in unseren Tests erreicht das Gaming-Notebook satte 29,39 MB/s und damit fast einen neuen Rekord. Ebenfalls besonders: Zum Einsatz kommen zwei 16-GB-Module und damit satte 32 GB Arbeitsspeicher. Es gibt jedoch auch Modellvarianten mit weniger RAM. 

Eine schnelle SSD mit PCI-Express-Anbindung darf bei einem aktuellen Gaming-Notebook ebenfalls nicht fehlen. Das Steckkarten-Modell in unserem ASUS ROG Strix Hero II GL504 bringt es hier auf durchschnittliche Lese- und Schreibraten von 2.559,9 respektive 1.096,0 MB/s. Die Lese-Performance ist damit hervorragend, die Schreibgeschwindigkeiten brechen jedoch stark ein und könnten letztlich besser sein. In unserem Fall ist ein 256-GB-Modell verbaut. Das Hero-Gerät gibt es jedoch auch mit 128 oder 512 GB fassendem Flashspeicher. Die 1-TB-Festplatte, welche als zusätzliches Speicherlaufwerk fungiert, ist ebenfalls sehr schnell. Sie liest und schreibt Daten mit Geschwindigkeiten von rund 127 bis 168 MB/s. Ein sehr schnelles Laufwerk.

Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht unser Testmuster des ASUS ROG Strix Hero II stolze 34.702 MIPS, was etwas über dem Niveau von Coffee Lake H liegt. Gleiches gilt für die beiden Cinebench-Benchmarks, wo im Multi-Core-Preset zwischen 12,93 und 1.185 Punkte erzielt werden. Im Single-Core-Setting sind es immerhin noch gute 1,93 und 168 Punkte. 

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

Werbung

PCMark 8

Home

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Während es die Shooter-Variante der ASUS-ROG-Strix-Reihe auch mit schnellerer NVIDIA GeForce GTX 1070 gibt, ist die MOBA-Version ausschließlich mit einer GeForce GTX 1060 zu haben. Sie baut auf der rund 4,4 Milliarden Transistoren starken GP106-GPU auf und entspricht technisch fast 1:1 dem Desktop-Gegenstück. Der Chip wird wie die meisten Pascal-Grafikkarten im 16-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. 

Die GP106-PU baut wie gewohnt auf Graphics Processing Clustern, Streaming Multiprozessoren und ALUs auf. Von Letzteren gibt es derer gleich 1.280, womit der GPU dem Desktop-Modell in nichts nachsteht. Um jedoch innerhalb der TDP-Grenzen im Notebook zu bleiben, musste NVIDIA die Notebook-Variante etwas drosseln. Während im Desktop Taktraten von 1.507, bzw. mindestens 1.708 MHz erreicht werden, ist der Basis- und Boost-Takt im Notebook auf 1.405 bzw. 1.671 MHz beschränkt. In der Praxis werden im Worstcase rund 1.607 MHz bei unserem Testmuster erreicht, was somit innerhalb der Spezifikationen NVIDIAs liegt. 

Keine Einbußen müssen beim Speicherausbau gemacht werden. Hier stehen auch der mobilen NVIDIA GeForce GTX 1060 6 GB GDDR5 zur Verfügung, die weiterhin über einen 192 Bit breiten Datenbus angebunden und mit 2.002 MHz befeuert werden. Damit wird theoretisch eine Speicherbandbreite von maximal 192,2 GB/s erreicht. 

Das ASUS ROG Strix Hero II GL504 ist speziell für Multiplayer-Battle-Arena-Spiele gemacht, die in der Regel keine so großen Anforderungen an die Hardware stellen. Die prominentesten Beispiele sind hier "League of Legends" und "Dota 2". Unser Benchmark-Parcours ist etwas fordernder, zu großen Leistungsproblemen kommt es aber nicht. 

Spiele wie "Grand Theft Auto 5" oder "Wolfenstein 2" laufen mit etwa 58 bis 118 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm, in "Assassin's Creed" oder "The Witcher 3" sind es rund 60 respektive 57 FPS. Das liegt vor allem an der gamerfreundlichen Auflösung des Notebook-Bildschirms, der nativ mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten arbeitet. Bei höherer Auflösung würde der Hardware schnell die Puste ausgehen. Ausreichend Leistung für MOBA-Spiele ist jedenfalls beim ASUS ROG Strix Hero II GL504 vorhanden.

Call of Duty: WWII

1.920 x 1.080 – Extra Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

1.920 x 1.080 - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Software-Ausstattung

Wie schon das ASUS ROG Zephyrus M aus unserem letzten Test verfügt auch das ASUS ROG Strix Hero II GL504 über eine reichhaltige Software-Ausstattung. Ein Highlight ist hier abermals das Gaming Center, welches durchaus als zentrale Anlaufstelle für die wichtigsten Einstellungen des Notebooks herangezogen werden kann. Das Tool liefert nicht nur Auskunft über die aktuell anliegenden Taktraten von Prozessor und Grafikkarte und liest deren Temperaturen aus, sondern gibt auch Auskunft über die Auslastung des Arbeits- und Massenspeichers. Die Lüftergeschwindigkeit kann ebenso in drei verschiedenen Profilen angepasst werden, wie die Steuerung der Makrotasten, der Windows-Taste und des Touchpads, welche sich abschalten lassen, um ein versehentliches Auslösen beim Spielen zu verhindern. 

Der RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, die sich in vier verschiedene Zonen einteilen lässt, wird über die Aura-Software konfiguriert. Hier ist neben der Farbauswahl die Einstellung des Beleuchtungs-Effekts möglich. Über GameVisual kann das Farbprofil des Monitors angepasst werden, im Sonic Studio III werden die integrierten Lautsprecher konfiguriert. Ebenfalls wieder mit von der Partie ist das Sonic Radar, das bei der Ortung von Gegnern helfen kann. 

Leider sind aber auch hier wieder zahlreiche Demo-Versionen vorinstalliert. Andere Hersteller wie Gigabyte, Schenker Technologies oder Razer setzen auf eine saubere Windows-Installation und verzichten auf unnötige Demo-Dreingaben oder gar Bloatware.

Sehr niedrige Oberflächen-Temperaturen

Keine Probleme gibt es bei der Kühlung des ASUS ROG Strix Hero II GL504. Zwar erreicht der Intel Core i7-8750H unter Volllast, die wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, satte 92 °C, zu einer thermischen Drosselung und damit zu einer Leistungsabsenkung kommt es während unserer Tests jedoch nicht. Die sechs Rechenkerne des Coffee-Lake-H-Prozessors machen sich stets mit 3,1 GHz ans Werk, was deutlich über dem spezifizierten Grundtakt liegt. Die NVIDIA GeForce GTX 1060 bleibt mit 78 °C deutlich kühler und arbeitet mindestens mit 1.607 MHz. 

Bedenkliche Temperaturen an der Oberfläche gibt es nicht, was jedoch auch an der deutlich dickeren Bauhöhe im Vergleich zu vielen anderen Geräten des ASUS ROG Strix Hero II liegt. Es ist schlichtweg mehr Platz für eine leistungsstarke Kühlung vorhanden. Den höchsten Wert haben wir wie so häufig im zweiten Quadranten auf der Unterseite gemessen. Zwischen Prozessor und Grafikkarte waren es in der Spitze 43,6 °C. 

Allgemein wir unser Testgerät auf der Unterseite etwas wärmer als im Bereich des Topcases. Durchschnittlich sind es hier etwa 31, bzw. 27,8 °C. Vor allem im vorderen Bereich zur Handballenauflage hin, bleibt das Gerät ausgesprochen kühl. Im Leerlauf sind es nur etwa 27,5 °C, in der Spitze dann 32,3 °C. Für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse durchaus gute Werte. 

Ein Leisetreter ist das ASUS ROG Strix Hero II GL504 jedoch nur bedingt. Zwar sind die von uns gemessenen 37,6 dB(A) im Office-Betrieb nicht wirklich laut und durchaus noch als leise zu bezeichnen, gerne aber hätten wir uns einen zumindest zeitweiße passiven und damit völlig lautlosen Modus gewünscht, wie ihn viele teurere Modelle wie beispielsweise das Gigabyte Aero 15X v8 bieten. Zudem dreht unser Testgerät im Worst-Case-Szenario gehörig auf und erreicht eine Geräuschkulisse von bis zu 56,1 dB(A). Das ist alles andere als leise. Immerhin: Wird nur gespielt, liegt das Betriebsgeräusch mit 53,3 dB(A) etwas darunter. 

Nur durchschnittliche Laufzeiten

Mit Strom versorgt wird das ASUS ROG Strix Hero II GL504 stationär über ein 180 W starkes, externes Netzteil. Dann genehmigt sich der 15-Zöller zwischen 21,2 bis 178,7 W, wobei es im Spielebetrieb nur etwa 160,4 W sind. Das 180-W-Netzteil ist damit gerade noch ausreichend dimensioniert, die Leistungsaufnahme vor allem im Leerlauf jedoch etwas zu hoch, was abermals an der Software liegt, die den Prozessor nicht ganz so weit heruntertakten lässt. 

Im Akku betrieb stellt sich das zum Glück nicht ein, denn dann senkt der Intel Core i7-8750H wie gewohnt Takt und Spannung weiter ab, was immerhin für Laufzeiten von 328 Minuten und damit fast 5,5 Stunden sorgt. Im Spielebetrieb werden die Laufzeiten auf 198 Minuten bzw. rund 3,5 Stunden gedrückt. Das geht für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse durchaus in Ordnung.