TEST

Gigabyte Aero 15 XA

Erstes Studio-Notebook mit OLED im Test - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Highlight das Gigabyte Aero 15 XA ist natürlich das Display. Denn während man bislang auf ein handelsübliches IPS-Panel setzte, hat man sich nun für ein hochauflösendes OLED-Modell entschieden, das mit satten Schwarzwerten und einer sehr hellen Beleuchtung punkten kann, jedoch nicht entspiegelt ist. Aufgrund der starken Leuchtkraft von bis zu 454 cd/m² ist das aber zu verschmerzen. Schade ist da eher, dass die Homogenität der Ausleuchtung etwas leidet und in unserem Test gerade einmal knapp 73 % erreicht; zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen stolze 125 cd/m² – vor allem im unteren Bereich ist das Thin-Bezel-Display deutlich dunkler. 

Überzeugen kann das Display dagegen bei den Farbtemperaturen und erreicht fast eine Punktlandung auf dem Optimalwert von 6.500 K. Wir haben im Schnitt 6.524 K und in der Spitze bis zu 6.677 K gemessen. Andere Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse, aber auch die älteren IPS-Modelle der Aero-Reihe hatten hier häufig mit einem starken Blaustich zu kämpfen. Die Auflösung beträgt scharfe 3.840 x 2.160 Bildpunkte. Auf Gamer-typische Features wie beispielsweise G-Sync muss man jedoch verzichten. Das Aero 15 gibt es aber auch mit 144 Hz schnellem Full-HD-Panel auf IPS-Basis.

Die Software-Ausstattung

Wieder mit von der Partie ist das Gigabyte Control Center, das als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Komponenten des Notebooks dient. Es liest nicht nur die Auslastung des Intel Core i7-9750H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q aus, sondern informiert außerdem über die Speichernutzung des Arbeitsspeichers und der M.2-SSD. Weiterhin lassen sich mit nur wenigen Klicks häufig genutzte Programme und Spiele starten, der Flugzeugmodus aktivieren, die Helligkeit der Tastatur und des Displays regulieren oder aber die Lautstärke steuern. Ebenfalls eingestellt werden kann die Farbtemperatur des Displays – je nach Vorliebe. Der Power-Plan kann ebenfalls konfiguriert und der Gesundheitszustand der Intel-SSD und des Akkus ausgelesen werden. 

Für die Settings von WiFi 6 und Bluetooth wird ein separates Tool installiert, genau wie für die Erstellung eines Wiederherstellungs-Mediums. Die RGB-Hintergrundbeleuchtung der Tastatur wird hingegen direkt über den Fusion-Reiter vorgenommen. Sogar Makros lassen sich programmieren. Insgesamt bleibt die Installation von Windows 10 Pro sehr sauber, Bloatware gibt es keine. 

Temperaturen

Bis zu 145 W soll das neue Gehäuse des Aero 15 XA abführen können. Mit dem Intel Core i7-9750H und der NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q sind wir hier zwar noch nicht ganz am Limit angelangt, trotzdem wird es im Inneren sehr heiß. Die Intel-CPU erreicht Spitzen-Temperaturen von bis zu 89 °C, die GeForce-Grafikkarte bleibt mit 82 °C hingegen ein gutes Stück kühler. Zu einer thermisch bedingten Leistungsabsenkung kommt es dabei jedoch nicht. Im Gegenteil: Prozessor und Grafikkarte können stets ihre maximale Leistung abrufen und erreichen mit Taktraten von 3,1 GHz und 1.230 MHz die Mindestvorgaben beider Hersteller. 

Die hohen Temperaturen im Inneren machen sich jedoch abermals an der Oberfläche bemerkbar, denn hier erreicht das Gigabyte Aero 15 XA in der Spitze bis zu 56,8 °C, was bei Unachtsamkeit schon zu leichten Verbrühungen führen kann. Auf dem Schoß sollte der kompakte und leichte 15-Zöller also eher nicht eingesetzt werden, denn den Spitzenwert haben wir im zweiten Quadranten an der Unterseite gemessen und damit genau dort, wo die Kühlung von CPU und GPU zusammenkommt. 

Im Schnitt wird das Testgerät an der Unterseite mit fast 38,1 °C wärmer als im Bereich des Tastatur-Betts, wo durchschnittlich etwa 34,09 °C erreicht werden. Immerhin: Die Höchsttemperaturen sind mit 38,6 °C weniger bedenklich. Andere Geräte bleiben da deutlich kühler, sind vielleicht aber auch etwas dicker und schwerer. Im Leerlauf liegen die Oberflächen-Temperaturen deutlich darunter, durchschnittlich haben wir zwischen 31,1 und 32,4 °C gemessen. 

Ein Leisetreter ist das neue Gigabyte Aero 15 XA nicht. Zwar bleibt die Kühlung bei geringer Last lautlos, fängt jedoch sehr schnell mit ihrer Arbeit an und erzeugt dann eine Geräuschkulisse von rund 39,8 dB(A), was es lauter macht als viele andere Notebooks. Im Spielebetrieb steigt der Geräuschpegel auf 50,3 dB(A), im absoluten Worst-Case-Szenario, das wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, können es sogar bis zu 53,7 dB(A) werden. 

Akku

Den leistungsstarken 94,24-Wh-Akku gibt es auch beim neuen Gigabyte Aero 15 XA, was die Laufzeiten vor allem mit Blick auf den Intel Core i7-9750H und die NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q deutlich nach oben schnellen lässt. Zwar geht dem Gerät unter Last schon nach 100 Minuten und damit nach etwa anderthalb Stunden der Saft aus, dafür sind es im Leerlauf dank OLED-Bildschirm und Abschaltung der dedizierten Grafiklösung durch NVIDIAs Optimus-Technik 358 Minuten, was nicht ganz sechs Stunden Laufzeit entspricht. 

Voll aufgeladen ist der Akku nach etwa zwei Stunden, dann zeigt sich das Gigabyte Aero 15 mit 16,7 W im Leerlauf sehr sparsam. Wird hingegen gespielt, steigt der Energiehunger auf 152,6 W deutlich nach oben. Unter absoluter Volllast können es bis zu 205,9 W sein. Das geht für die Komponenten durchaus in Ordnung und auch das Netzteil hat mit einer Ausgangsleistung von 230 W noch ausreichend Reserven.