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Sechs Kerne sind "in": Am heutigen Tag stellt Intel den Core i7-980X als neues Prozessor-Flaggschiff vor. Wir haben die neue CPU für einen Test erhalten und präsentieren neben den technischen Details eine Reihe Benchmarks. Neben den sechs Kernen handelt es sich aber hauptsächlich um eine Verschmelzung der Nehalem- und Westmere-Architekturen, sodass viele bekannte Techniken auch im Prozessor mit dem Codenamen "Gulftown" schlummern.
Die technischen Details, die auf vielen Prospekten und Flyern aufgedruckt sein werden, sind schnell aufgeschrieben. Hier ein paar Vorschläge für die Marketing-Leute der Shops und Stores:
- Jetzt neu: 6 Kerne!
- Superschnell: Taktfrequenz von 3,33 GHz
- Turbo-Betrieb mit bis zu 3,6 GHz
- Unglaublich groß: 12 MB L3-Cache
- Energiesparend durch 32-nm-Technik!
Wenn man sich allerdings diese Liste genauer ansieht, erkennt man nur eine stetige Entwicklung von der Nehalem-Architektur zur Westmere-Architektur - und entsprechend vom Bloomfield-Prozessor zum Gulftown. Im Vergleich zu Bloomfield (z.B. Core i7-975) besitzt der Core i7-980X natürlich zwei Kerne mehr und einen um 4 MB größeren L3-Cache aufgrund des modularen Designs des Dies. Die Taktfrequenzen belässt Intel gleich, und kann dies aufgrund der 32-nm-Technik auch ohne höhere Stromaufnahme bewerkstelligen. Diese und weitere technische Details des Kerns selber erbt der Gulftown vom Clarkdale, den Intel im Januar als Dual-Core-Prozessor vorgestellt hat.
Somit also nichts Neues? Nicht wirklich, denn die 32-nm-Technik kommt erstmals im High-End-Bereich zum Einsatz. Auch ist es interessant zu sehen, wie sich sechs Kerne im Alltagsbetrieb verhalten. Letztendlich kann der Prozessor Dank Hyperthreading auf 12 Threads zurückgreifen und ist mit dem Turbo-Betrieb in der Lage, sich auf 3,6 GHz hoch zu takten.
Prozessor | Intel Core i7-8xx-Serie Quad-Core | Intel Core i7-9xx-Serie Quad-Core | Intel Core i7-9xx-Serie Six-Core |
Codename | Lynnfield | Bloomfield | Gulftown |
Platform | Nehalem | Nehalem | Westmere |
Sockel | Sockel 1156 (LGA) | Sockel 1366 (LGA) | Sockel 1366 (LGA) |
Spezifikationen der Kerne | |||
Anzahl Cores | 4 | 4 | 6 |
Hyperthreading | ja, 8 Threads | ja, 8 Threads | ja, 12 Threads |
Turbo-Betrieb | ja | ja | ja |
Core Disable | ja | ja | ja |
SSE | SSE4.1 | SSE4.1 | SSE4.1 und 4.2 |
AES-NI | nein | nein | ja |
Spezifikationen des UnCore-Bereichs | |||
Speichercontroller | DDR3-1333, Dual-Channel | DDR3-1066, Triple-Channel | DDR3-1066, Triple-Channel |
QPI | nur intern | maximal 6,4 GT/s | maximal 6,4 GT/s |
Cache | 8 MB L3-Cache | 8 MB L3-Cache | 12 MB L3-Cache |
PCI-Express | integriert, 16 Lanes | extern, über X58 | extern, über X58 |
Fertigung | |||
Fertigungstechnik | 45 nm HighK + Metal Gate | 45 nm HighK + Metal Gate | 32 nm HighK + Metal Gate |
TDP | 95 W | 130 W | 130 W |
Die-Size | 296 mm² | 263 mm² | 248 mm² |
Anzahl Transistoren | 774 Millionen Transistoren | 731 Millionen Transistoren | 1,178 Millionen Transistoren |
Der Preis des neuen Monsters hat sich natürlich gewaschen, er liegt wie immer bei Neuvorstellungen bei 999 USD. Er ersetzt im Endeffekt den Core i7-975 Extreme Edition, der zwar weiter verkauft wird, aber aufgrund des identischen Preises bei einer geringeren Kernanzahl uninteressant wird.
Hinzu kommt ein relativ teures Mainboard mit X58-Chipsatz, das aufgrund des Chipsatzes und des Triple-Channel-Interfaces in der Herstellung teurer ist. Ein entsprechendes Triple-Channel-Kit ist zudem teurer als ein Dual-Channel-Kit, sodass der Lynnfield Intels Variante für Mainstream- und Gaming-PCs bleibt, der Core i7-980X sich aber ganz klar an die Enthusiasten richtet.
CPU-Z zeigt die oben genannten Kennzahlen: 3,33 GHz,
im Turbo-Betrieb 3,46 bzw. 3,6 GHz und 12 MB L3-Cache.
Auf den nächsten Seiten werden wir den Prozessor genauer unter die Lupe nehmen. Einen weiteren ausführlichen Test präsentieren wir in unserer nächsten Ausgabe 04/2010.