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Schon etwas schwieriger gestaltet sich das Overclocking, da hier mehrere Spannungen und Takt-Domains eine Rolle spielen. AMD selbst sieht Bulldozer als geradezu prädestiniert für ein Overclocking und bewirbt dies auch entsprechend. So soll mit einer Luftkühlung ein Takt zwischen 4,6 und 5,0 GHz möglich sein. Mit einer Wasserkühlung sollen 4,9 bis 5,2 GHz erreichbar sein. Aber erst mit extremen Methoden, wie der Kühlung mit Hilfe von flüssigem Stickstoff, sollen 7,7 bis 8,0 GHz möglich sein. Der Rekord wurde mit flüssigem Helium erreicht und lag bei knapp über 8,4 GHz.
Wir versuchten uns am Overclocking des FX-8150 mit der mitgelieferten Asetek-Wasserkühlung. Grundsätzlich bestehen zwei Möglichkeiten den Takt des Prozessors zu steigern. Zum einen wäre es möglich den Referenztakt bei fixem Multiplikator zu erhöhen. Die oben genannten Ergebnisse sind mit dieser Methode allerdings nicht möglich. Alle AMD FX-Prozessoren verfügen über einen freien Multiplikator und dementsprechend veränderten wir diesen um den Takt zu steigern. Gleichzeitig hoben wir die Spannung an und versuchten ein gesundes Gleichgewicht bei stabilem Betrieb zu gewährleisten.
Bei der Nutzung aller acht Kerne erreichten wir einen maximalen Takt von 4716,4 MHz (bei 200,7 x 23,5). Die Spannung betrug dabei 1,452 Volt. Die von AMD angegebenen 5 GHz sind mit allen Kernen nicht zu erreichen. Dazu müssen im BIOS drei der vier Bulldozer-Module ausgeschaltet werden, sodass nur noch zwei Kerne zur Verfügung stehen.
Bei gleicher Spannung erreichten wir somit einen Takt von 5117,8 MHz (200,7 x 25,5) - wie gesagt, mit nur noch zwei Kernen.
In einigen Benchmarks wirkt sich dies wie folgt aus:
Wir haben uns einmal auf einen reinen Multi-Core-Benchmark beschränkt. Natürlich hätten wir auch noch weitere Werte ermitteln können, allerdings dürfte einen Overclocker nur interessieren, was er aus den maximal acht Kernen alles mit etwas mehr Takt heraus bekommt. Bei Spielen spielt das Overclocking kaum eine Rolle, da die CPU hier nicht der limitierende Faktor ist, sondern die Grafikkarte. Niedrige Auflösungen mögen dann zwar die CPU wieder etwas mehr fordern, aber praxisnah ist dies nicht.
Bei einer Taktsteigerung von 3,6 auf 4,7 GHz, also um 30 Prozent, stieg die Performance um 24,5 Prozent. Weit abgeschlagen der Wert für den FX-8150 mit 5,1 GHz aber nur zwei Kernen. Es zeigt sich also ganz deutlich, dass sich der Bulldozer zwar für ein Max-Clock-Overclocking eignet, aber nur in Grenzen bis maximal 4,7 - 4,8 GHz um auch die Performance auf allen Kernen mitzunehmen.
Natürlich hat das Overclocking auch Auswirkungen auf den Stromverbrauch. Dieser stieg von 217 Watt bei 3,6 GHz auf 321 Watt bei 4,7 GHz an. Das ist fast schon unverhältnismäßig und zeigt auch die größte Problematik von Bulldozer auf. Ein Overclocking mit einer Luftkühlung haben wir gar nicht erst versucht und wir sehen auch keinen großen Sinn darin, denn die von AMD versprochenen Werte dürften nur sehr schwer zu erreichen sein.
Zwar erreichten wir mit dem FX-8150 einen maximalen Takt von 5,1 GHz, dies allerdings nur, wenn wir drei oder vier Module opferten und damit nur noch zwei Kerne zur Verfügung hatten. Dies ist natürlich in den Benchmarks nicht gerade förderlich und macht auch nur für ein Max-Clock-Overclocking Sinn.
Wir werden sicher in den kommenden Wochen und Monaten weitere Ergebnisse sehen und sobald AMD größere Stückzahlen ausliefern kann, werden die Nutzer im Forum sich sicherlich auch der Bulldozer-Prozessoren annehmen.
In den kommenden Tagen werden wir uns auch die weiteren Modelle in Form des FX-6100 und FX-4100 genauer anschauen.
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