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Die Konkurrenz schläft nicht: Intel hat in den letzten Monaten aufgrund des hohen Stromverbrauchs ihrer Prozessoren viel Kritik einstecken müssen. Der hohe Stromverbrauch war wohl auch ein Grund, warum man die neue Core-Architektur forciert hat, denn da diese auf dem Pentium-M-Design basiert, sind die Prozessoren deutlich stromsparender als die aktuellen Dual-Core-Modelle auf der Basis der Netburst-Architektur. Somit ist es kein Wunder, dass auch AMD am Stromverbrauch optimieren muss, auch wenn man in der letzten Zeit den Pokal des Effizienzkönigs dauerhaft für sich beanspruchen konnte.
Die kommenden Core-Prozessoren für den Desktop werden eine TDP von 65 Watt besitzen. Das bedeutet nicht, dass diese Prozessoren auch 65 Watt verbrauchen: Im schlechtesten Fall verbrauchen diese Prozessoren dann mit höchstem Takt unter voller Last diese 65 Watt. Der typische Verbrauch liegt in der Regel deutlich darunter. Intels Dual-Core-Prozessoren werden also stromsparender sein als die meisten AMD-Dual-Core-Modelle - denn wie wir auf Seite 2 gesehen haben, besitzen viele X2-AM2-Modelle einen typischen Verbrauch von 89 Watt.
Aus diesem Grund war es klar, dass AMD hier kontert: Mit niedrigerer Spannung erreicht man am besten eine niedrigere Verlustleistung bei den Prozessoren. Allerdings ist mit einer niedrigeren Spannung nur eine niedrigere Taktfrequenz erreichbar. Aus diesem Grund sind die Energy-Efficient-Prozessoren von AMD nicht ganz so hoch getaktet wie die Desktop-Topmodelle. Durch gute Selektion kommt man aber fast an die Maximaltaktraten heran.
Um zu überprüfen, welche Einsparungen AMD mit einer niedrigeren Spannung in der Praxis vornehmen kann, haben wir den uns vorliegenden AMD Athlon 64 5000+ stark untertaktet (mit Multiplikator 9 und somit 1800 MHz) und ihn mit seiner Standardspannung, aber auch mit den von AMD für die Low-Voltage-Modelle vorgesehenen Spannungen getestet. Herausgekommen sind unter Last folgende Messwerte für die CPU unter Volllast auf beiden Kernen:
Takt und Spannung nach CPUZ | | |
1800 MHz, 1.375 V | 146,6 Watt * Achtung: C'n'Q deaktiviert | 190,6 Watt |
1800 MHz, 1.225 V | 136,3 Watt * Achtung: C'n'Q deaktiviert | 169,6 Watt |
1800 MHz, 1.05 V | 129,5 Watt * Achtung: C'n'Q deaktiviert | 153,2 Watt |
Dass die Spannung die Stromaufnahme quadratisch beeinflusst, ist hier klar zu sehen. Fast 20% weniger Strom verbraucht das Gesamtsystem, wenn die Spannung abgesenkt wird. Da wir hier einen 2D-Benchmark verwendeten, der nur die CPU auf beiden Kernen voll belastet, geht die komplette Stromersparnis auf das Konto der niedrigeren Spannung. In unserem Test lief der 5000+ dabei auch mit 1.05V noch stabil unter Last mit 1.05 V. Deshalb lässt sich vermuten, dass AMD Prozessoren, die eine hohe Taktfrequenz wie der 5000+ verkraften, auch als Energy Efficient Prozessor ausweisen kann (z.B. 3800+) - mit einer niedrigeren Taktrate. Cool'n'Quiet mussten wir in unserem Fall deaktivieren, weil ein Setzen eines niedrigeren Multiplikators sonst nicht möglich war.
Verglichen mit anderen Prozessoren liefert AMD weiterhin eine gute Stromaufnahme. Wir haben hier ein Komplettsystem, bestehend aus mit voller Taktfrequenz betriebener CPU, Mainboard, jeweils 2 512 MB Speicherriegeln, Festplatte, DVD-ROM und einer GeForce 7800 GT verwendet. Als Netzteil kam ein Silverstone 700W-Netzteil zum Einsatz. Die gemessenen Werte für die einzelnen Systeme beziehen sich also auf die Gesamtsystemaufnahme zuzüglich eines knapp 80%igen Wirkungsgrades des Silverstone-Netzteiles. Getestet wurde mit 3DMark 2006, hier ist also auch die Grafikkarte ein Stromverbraucher. In diesem Setup erhielten wir die folgenden Werte:
Stromaufnahme des Gesamtsystems (Idle-Betrieb)
Im Idle-Betrieb langt unser Testsystem etwas mehr zu, als beim FX-60 im Sockel 939. Der Grund ist aber nicht beim Prozessor zu suchen, sondern beim Mainboard: Wir verwenden für diesen Test ein ASUS-Mainboard mit nForce 590-SLI - dieser Chipsatz ist durch die zusätzlichen x16-Slots und dem anfallenden Zusatzchip etwas stromverbrauchender als unser Sockel-939-Mainboard. Deutlich sichtbar ist hingegen, dass die Pentium-D-Prozessoren deutlich schlechter abschneiden. Allerdings kann Intel mit dem Core Duo in Führung gehen. Der Mobilprozessor ist natürlich stromsparender als der Athlon 64 X2 5000+. Somit kann erahnt werden, welchen Stromverbrauch der Core2 Duo erreichen könnte.
Stromaufnahme des Gesamtsystems (Last-Betrieb)
Nach den Betrachtungen des Stromverbrauches kommen wir nun zu den Chipsätzen.