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Intel Core i7-7700K im Test - keine großen Sprünge mit Kaby Lake - Fazit

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Wieder 10% mehr - entsprechendes hatten wir auch schon in unserem Test zum Core i7-6700K angemerkt, und eigentlich war das Fazit des Core i7-4770K im Generationenvergleich davor ähnlich. Vormals waren die Zugewinne von Sandy Bridge zu Ivy Bridge in unserem Test des Core i7-3770K ähnlich. Und Sandy Bridge stellte Intel bereits im Jahr 2011 vor - insofern hat Intel in sechs Jahren einen Performancegewinn von Sandy Bridge zu Ivy Bridge zu Haswell zu Skylake zu Kaby Lake von knapp 40% zu verzeichnen, wenn man die Leistungsentwicklungen einfach summieren würde. Sieht so ein innovatives Technologiesegment aus? Sicherlich nicht. 

Um das einmal in einen Vergleich zu setzen: Erinnern sich unsere Leser an die GeForce GTX 580? Oder an eine Radeon HD 6970? Entsprechende Grafikkarten waren im Jahr 2011 aktuell - aber heute würde sicherlich niemand mehr mit diesen ein Spiel zocken wollen. Während der Core i7-3770K also vielleicht sogar noch gerade so ausreicht für aktuelle Spiele und Anwendungen, hat man die Grafikkarte seit dem Jahr 2011 oftmals ersetzt. Der Prozessor wurde bei unseren enthusiastischen Lesern sicherlich eher zwangsweise mit ausgetauscht, weil man DDR4, SATA/6G, USB 3.0 oder eine M.2-SSD ebenso haben wollte. 

Wieso ist es Intel also möglich, mit relativ kleinen Verbesserungen jahrelang ein Produkt am Markt zu haben, was trotzdem einen Marktanteil von fast 90% erreichen sollte? Die Antwort liegt in der Monopolstellung, denn weit und breit war bislang kein AMD-Prozessor in der Lage, den Intel-Modellen aus Performance-Sicht das Wasser zu reichen. Insofern verlangsamte sich der Absatz des kompletten PC-Marktes: Bis auf wenige Ausnahmen, beispielsweise Grafikkarten und SSDs, wirkte sich dies natürlich auf die Upgrade-Zyklen aus, die sich deutlich verlängerten. 

Technisch gesehen ist der Core i7-7700K einwandfrei: Intel fertigt ihn mit einer aktuellen und gewohnt hervorragenden Fertigungstechnik, er besitzt einwandfreie und effiziente Stromspartechniken, der Chipsatz ist solide und stabil, letztendlich ist auch die Performance schneller als die bisherigen Vierkern-Modelle von Intel. Er ist aktuell der beste Vierkern-Prozessor und aufgrund seines hohen Taktes auch der beste Prozessor für Spieler. Und er lässt sich marginal besser übertakten, auch wenn durch die Taktfrequenzsteigerung prozentual weniger Taktgewinn möglich ist. In der Theorie hat Intel also alles richtig gemacht: Wer sich im Januar 2017 einen PC kaufen will, der ist mit Kaby Lake auf der richtigen Seite. Nur so richtig sexy ist der Core i7-7700K nicht. 

Glücklicherweise könnte in diesem Jahr wieder etwas Musik in den CPU-Markt kommen: AMDs Ryzen-Prozessoren stehen kurz vor der Veröffentlichung und die ersten Benchmarks sehen durchaus brauchbar aus. Mit etwas Glück sind die Intel-Ingenieure also gezwungen, für die nachfolgenden Prozessormodelle etwas mehr als eine Verbesserung von nur 10 % zu erreichen. 

Positive Aspekte des Core i7-7700K:

  • Aktuell schnellster Vierkern-Prozessor am Markt
  • schnell bei Spielen und Alltags-Anwendungen
  • sehr gute Energieeffizienz
  • robuste und solide Plattform

Negative Aspekte des Core i7-7700K:

  • Im Vergleich zum Vorgänger nur eine geringe Verbesserung
  • Overclocking-Spielraum nur begrenzt vorhanden

Persönliche Meinung

Es zeigt sich Hoffnung am Horizont, dass Intel demnächst wieder mehr machen muss, um in den Benchmarks unangefochten vorne zu bleiben. AMDs Ryzen sieht vielversprechend aus und kommt in Kürze auf den Markt. Wenn sich die Gerüchte bewahrheiten und das Produkt gut ist, hätten wir endlich wieder eine Konkurrenzsituation am Markt, den die komplette PC-Branche bitter benötigen würde. Ohne Innovation und Wettkampf um Marktanteile müssten wir uns auch wohl die nächsten Jahre immer mit 10-Prozent-Verbesserungen begnügen. (Dennis Bode)

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