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In unserem ausführlichen Testbericht zu AMDs Ryzen 7 1800X in der letzten Woche hatten wir bereits angekündigt, dass wir weitere Artikel rund um AMDs neues Flaggschiff bringen werden. Den Anfang macht ein Kurztest zum Ryzen 7 1700X, der mit knapp 120 Euro weniger Kaufpreis momentan als das attraktivere Modell erscheint. Wir haben ihn also durch unseren Benchmark-Parcours gejagt - und ihn auch übertaktet.
Keine Frage: AMD hat es mit der Ryzen-Architektur geschafft, wieder auf Intel aufzuschließen. Nicht nur hat man ein preislich attraktives Angebot, sondern man kann endlich auch wieder bei den Benchmarks oben mitspielen. Zudem gefielen uns auch die Umgebungsvariablen: Der X370 ist ein guter Chipsatz und AMDs Ryzen 7 1800X konnte auch beim Stromverbrauch positiv auffallen. Letztendlich ist AMDs Prozessor aber kein Billigheimer: Mit 550 Euro liegt er in einem Preisbereich, in den sich AMD lange Zeit nicht vorwagen konnte. Der Ryzen 7 1700X hingegen ist preislich attraktiver, bei nur 200 MHz weniger Taktfrequenz. Etwas mehr als 20% weniger bezahlen, aber dabei nur 10% Performance verlieren? Das hört sich zunächst einmal gut an.
Bei einem Blick auf die Leistungsdaten der Ryzen-7-Modelle ist weiterhin auch schnell zu sehen, dass keine weiteren Unterschiede bestehen:
Modell | TDP (W) | Kerne | Threads | Taktraten | XFR | L3-Cache | Preis |
RYZEN 7 1800X | 95 W | 8 | 16 | 3,6 / 4,0 GHz | 4,1 GHz | 16 MB | 559 Euro |
RYZEN 7 1700X | 95 W | 8 | 16 | 3,4 / 3,8 GHz | 3,9 GHz | 16 MB | 439 Euro |
RYZEN 7 1700 | 65 W | 8 | 16 | 3,0 / 3,7 GHz | 3,75 GHz | 16 MB | 359 Euro |
Kurzum: Der Ryzen 7 1700X ist nur ein etwas langsamer getakteter Ryzen 7 1800X, besitzt aber dieselben Cache-Größen, Thread- und Core-Anzahl und auch dieselbe TDP.
Wer schon länger Hardwareluxx liest, der weiß, dass oftmals das CPU-Modell hinter dem Flaggschiff das "beste" ist: Nicht nur ist hier das Preis-Leistungsverhältnis besser, auch lässt es sich oftmals ähnlich hoch übertakten wie das Topmodell. In unserem Overclocking-Test mit dem Ryzen 7 1800X kamen wir knapp auf 4 GHz Taktfrequenz - darüber hinaus mussten wir schon sehr viele Tricks anwenden, um noch ein paar MHz mehr auf den Tacho zu bekommen. So wird es in den meisten Fällen auch bei den Retail-Modellen sein: Über 4,1 oder 4,2 GHz werden sicherlich zunächst nur mit sehr guter Kühlung und hoher Spannung erreichbar sein.
In einem kurzen Test mit unserem Ryzen 7 1700X konnten wir die 4-GHz-Marke erreichen - bei 1,439 V Spannung. Eine weitere Erhöhung auf 4,025 GHz ließ der Prozessor nicht mehr stabil zu, zumal dann auch bei Prime95 die CPU-Temperatur auf über 84 °C anstieg:
Insofern: Ein Ryzen 7 1700X lässt sich mit etwas Glück auf 4 GHz übertakten und erreicht dann ohne weiteres die Performance des X1800 - bei einem deutlich besseren Preis-Leistungsverhältnis.