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In vielen Belangen können wir das wiederholen, was wir bereits beim Vergleich des Core i7-9700K gegen den Core i9-9980XE gesagt bzw. niedergeschrieben haben. Es gilt sich sehr genau anzuschauen, für welchen Verwendungszweck eine bestimmte Hardware-Komponente vorgesehen ist. Während bei den Grafikkarten eigentlich grundsätzlich gilt "viel hilft auch viel", ist dies bei den Prozessoren nicht ganz so einfach.
Die Rendering-Benchmarks (egal ob Ray Tracing, 3D-Rendering oder die parallelisierte Berechnung großer Rechenaufgaben, ob mit oder ohne AVX) erledigt der Xeon W-3175X noch einmal deutlich schneller als der Core i9-9980XE. Etwas differenzieren muss man aber, für bestimmte Anwendungen, die nicht über mehr als ein Dutzend Kerne skalieren. Adobe Premiere ist ein gutes Beispiel, bei dem ein schneller Achtkerner schon fast so schnell ist, wie ein nicht ganz so schneller 18-Kerner. Irgendwo bei 10 bis 12 Kernen liegt hier der Sweet Spot. Für Anwendungen wie DigiCortex, die Synapsen und Gehirnströme simulieren, müssen Einschränkungen gemacht werden. Ist der Sprung von acht auf 18 Kerne gigantisch, scheint die Software mit den 28 Kernen nicht ideal umgehen zu können. Ähnliches gilt für den Y-Cruncher-Benchmark.
Für Spiele ist der Xeon W-3175X gänzlich der falsche Kandidat. Wäre ein Core i9-9980XE hier noch mit Einschränkungen zu empfehlen, merkt man dem Xeon W-3175X seine Server-Gene an. Er bietet viele Kerne, aber einen zu geringen Takt für Spiele, die nur sechs oder acht Kerne auslasten können.
Die Alternative für den ist Xeon W-3175X aber weniger ein Core i9-9980XE, als vielmehr die Konkurrenz aus dem Hause AMD. Diese konnten wir noch nicht in den Vergleich mit aufnehmen, wir arbeiten aber aktuell daran, unsere CPU-Benchmarks auf Vordermann zu bringen.
Für gewöhnlich lassen sich 3D-Renderings extrem gut parallel ausführen. Hier bietet AMD mit dem Ryzen Threadripper 2990WX und Ryzen Threadripper 2970WX aber deutlich mehr Kerne – 24 und 32 und diesen beiden hängen den Core i9-9980XE dann auch ab. Schaut man sich aber wieder einige bestimmte Anwendungen an, sind 18 schnelle Kerne dennoch hin und wieder schneller als 24 oder gar 32 langsamere. In diesem Bereich sollte man also ganz genau abwägen, welche Anwendungen genau zum Einsatz kommen. Je nach Anwendung kann ein Xeon W-3175X auch einen Ryzen Threadripper 2990WX abhängen.
Nun sind die Ryzen-Threadripper-Prozessoren auch hinsichtlich des Anschaffungspreises von AMD sehr gut platziert. Der Preis der Plattform spielt eine weitere wichtige Rolle. Sowohl beim Mainboard, als auch beim Arbeitsspeicher macht dies mehrere hundert Euro aus. Auf die Spitze getrieben hat Intel dies nun mit dem Xeon W-3175X, der über 28 Kerne verfügt, hierzulande aber auch 3.999 Euro kostet. Ein dazu passendes Mainboard schlägt mit mindestens 1.500 Euro zu Buche und je nach Ausstattung an Arbeitsspeicher werden hier noch einmal etwa 3.000 Euro fällig.
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Für die meisten Interessanten gibt der Geldbeutel die grobe Richtung vor. Doch auch eine extrem teure Workstation-Plattform mit einem Intel Xeon W-3175X hat ihre Daseinsberechtigung. Wird ein Renderjob schneller erledigt, kann dies für ein Unternehmen eine echte Kosteneinsparung bedeuten. Je nach Aufgabengebiet können hier schnell Minuten oder gar Stunden pro Tag eingespart werden und dies kann die Anschaffungskosten für ein solches System durchaus rechtfertigen. Sicherlich ist diese Hürde bei einem Xeon W-3175X deutlich höher als bei anderen Prozessoren, doch es gibt auch für solche Hardware einen Zielmarkt.