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Ob nun ein Ryzen-Prozessor oder der neue Core i9-9900KS der aktuell beste Desktop-Prozessor ist, kommt darauf an, für welche Anwendungen das System verwendet werden soll. Geht es ausschließlich darum, Spiele zu spielen, dann ist der Core i9-9900KS die aktuell beste Wahl. In Auflösungen, in denen dem Prozessor eine wichtige Rolle zukommt, liegt der Core i9-9900KS immer an der Spitze der Benchmarks. Doch je höher die Details und je höher die Auflösung, desto wichtiger wird die Leistung der Grafikkarte. Dann rücken die Prozessoren von AMD und Intel wieder eng zusammen. Der Unterschied zwischen einem Core i9-9900KS und einem Core i9-9900K ist in Spielen kaum mehr vorhanden, da auch der Core i9-9900K schon extrem hoch taktet und eben nicht immer alle acht Kerne verwendet werden.
Schaut man sich die Workstation-Benchmarks an, ist das Bild zwischen dem Core i9-9900KS und Core i9-9900K ein leicht anderes, da acht Kerne auf 5 GHz noch einmal ein Plus von bis zu 5 % bedeuten können. Je nach Umfang dauert ein Rendering oder ein Encoding aber genauso lange. Hier zeigt sich dann der Vorteil der zwölf Kerne des Ryzen 9 3900X. Werden von der jeweiligen Anwendung mehr als acht Kerne verwendet, hat AMD derzeit die Nase vorne. Mit dem Ryzen 9 3950X wird dies noch einmal deutlicher werden, wenn der Prozessor dann im November offiziell an den Start gehen wird.
Vieles hängt außerdem mit der Frage zusammen, mit welchen Einstellungen man den Core i9-9900KS arbeiten lässt. Allerdings trifft dies schon für den Core i9-9900K und andere aktuelle Intel-Modelle zu, denn offenbar lässt man den Mainboardherstellern einen großen Spielraum, was die Vorgaben von PL1, PL2 und Tau betrifft. Hält sich der Mainboardhersteller an die Vorgaben von Intel, arbeitet der Core i9-9900KS spätestens nach 28 s nicht mehr mit 5 GHz auf allen Kernen, weil dies mit einer TDP von 127 W schlichtweg nicht möglich ist. Da es keine strikten Vorgaben von Intel, sondern eher Empfehlungen sind, werden diese auch gerne ignoriert, was im Falle des Core i9-9900KS aber auch dafür sorgt, dass dieser seine 5 GHz immer abrufen kann – dann allerdings mit einer Leistungsaufnahme von 200 W und mehr.
Lässt man dem Core i9-9900KS also freien Lauf, erreicht dieser immer 5 GHz auf allen acht Kernen, genehmigt sich dann aber auch etwa 200 W und damit weit mehr, als der Core i9-9900K oder ein Ryzen 9 3900X. Die Temperaturen bleiben dabei gerade noch so im Rahmen.
Ein Prozessor für Enthusiasten
Der Core i9-9900KS ist ein Prozessor für Enthusiasten. Dies wird auch beim Preis deutlich. Ab 579 Euro ist er aktuell zu bekommen, während ein Core i9-9900K ab 500 Euro zu haben ist. Wir sprechen also von einem Aufpreis von 80 Euro. Dafür gibt es besagte Garantie auf 5 GHz, aber auch einen höheren Verbrauch. Man muss sich also den Vorteil schon schönreden, um den Aufpreis auf den Tisch zu legen – oder man kann und will es sich einfach leisten. Hinzu kommt: Ein entsprechend leistungsstarkes Mainboard ist notwendig, denn ansonsten verpufft die Leistung in der Spannungsversorgung.
Ein Ryzen 9 3900X mit zwölf Kernen und einem deutlichen Plus in der Multi-Threaded-Leistung kostet 549 Euro. Ein Ryzen 7 3800X mit ebenfalls acht Kernen ist ab 389 Euro zu haben und damit deutlich günstiger.
Wir sehen den Core i9-9900KS vielmehr als Ablöse des Core i9-9900K – wenn man sich ein kleines Zusatzplus leisten möchte. Der in Spielen bereits starke Core i9-9900K wird noch besser. Das Overclocking kann ebenfalls ein Argument sein. Der Prozessor hat das Potenzial, recht leicht mit 5,2 bis 5,3 GHz zu arbeiten. Alleine dies macht ihn für den einen oder anderen Nutzer interessant.
An dieser Stelle geht unser Dank noch einmal an Caseking, die uns den Core i9-9900KS zur Verfügung gestellt haben. Dort ist der Prozessor ab 599 Euro zu haben und sogar noch auf Lager.
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