TEST

Meteor Lake

Erste Leistungsanalyse im Vorserien-Gerät

Portrait des Authors


Werbung

Nachdem Intel im September den Vorhang für Meteor Lake fallen ließ und dabei überwiegend die Technik präsentierte, ohne jedoch entsprechende Produkte zu zeigen, geht der Launch in dieser Woche einen bedeutenden Schritt weiter. Ab heute sollen die ersten Notebooks auf Basis der neuen, mobilen Prozessoren im Handel erhältlich sein – ein großer Teil davon wird aber erst im ersten Quartal 2024 folgen. Ein erstes Vorseriengerät von Acer mit Intel Core Ultra 7 155H ermöglicht uns bereits eine erste Einschätzung.

Meteor Lake bringt mitunter die umfangreichsten Änderungen seit Jahren mit sich. Das beginnt bereits beim Namenschema. So verschwindet das bisher genutzte "i"-Kürzel komplett, die neue Nomenklatur wird deutlich kompakter. Fortan gibt es nur noch zwei Leistungsklassen, welche als "Intel Core" und "Intel Core Ultra" bezeichnet werden, die jedoch wie bislang in bis zu vier weitere Leistungseinstufungen "3", "5", "7" und "9" unterteilt werden. Auch die bisher üblichen Zusätze wie „H“ oder „U“ wird es weiterhin geben.

Die wichtigsten Änderungen sind unter der Haube zu suchen. So geht Intel wie sein Konkurrent weg von einem klassischen monolithischen Design und schwenkt auf Chiplets (Tiles) um ­– bislang wurden mehrere Komponenten wie der Speichercontroller oder die integrierte Grafikeinheit und zuletzt immer mehr I/O-Funktionen direkt in den Prozessor integriert. Nun folgt wieder Desintegration, wodurch man sich mehr Flexibilität in der Fertigung verspricht.

Viele Änderungen wie lange nicht

Meteor Lake besteht aus fünf einzelnen Chiplets, die per Foveros miteinander verbunden sind. Wichtigster Part ist der Compute-Tile mit seinen CPU-Kernen, die bereits im Intel-4-Verfahren gefertigt werden. Wie bereits bei Raptor Lake und mit Alder Lake eingeführt, unterscheidet man zwischen den besonders sparsamen Effizienz- und leistungsstärkeren Performance-Kernen. 

Die E-Cores von Meteor Lake basieren auf dem Crestmont-, die P-Cores auf dem Redwood-Cove-Design und setzen damit beide auf eine neue Architektur, die jedoch nur geringfügige Performance-Verbesserungen versprechen, dafür effizienter agieren sollen. Jedem P-Kern stehen 46 KB an Data- und Instruction-L1-Cache sowie 2 MB an L2-Cache zur Verfügung. Bei den E-Cores bleibt es bei 4 MB L2-Cache pro vier Kerne.

Je nach Modell stehen unterschiedliche Konfigurationen bereit.


Weiterhin gibt es einen Graphics-Tile für die Grafikeinheit, der die Xe-LPG-Architektur verwendet und im Generationsvergleich ein um den Faktor 2 besseres Performance-pro-Watt-Verhältnis als Xe-LP aufweisen soll. Deswegen schwenkt Intel auf das Arc-Namenschema um.

Hier wird es zunächst zwei verschiedene Ausbaustufen geben, die beide mehr Execution-Units und Takt versprechen. Im SoC-Tile gibt es bei Meteor Lake nun Low-Power-E-Cores, welche ebenfalls auf dem Crestmont-Design basieren und bei weniger anspruchsvollen Rechenaufgaben zum Einsatz kommen sollen, wobei die ersten Modelle maximal über zwei dieser LP-E-Cores verfügen werden. Ebenfalls integriert sind im SoC-Tile der Speichercontroller für bis zu 96 GB DDR5-5600 oder 64 GB LPDDR5(X)-7467 sowie die neue NPU als AI-Einheit.

Der I/O-Tile ist für Funktionen wie Thunderbolt und PCI-Express, aber auch USB, SATA, WiFi und Ethernet verantwortlich und wird mal mehr und mal weniger Lanes und Ports zur Verfügung stellen. Die vier restlichen Tiles abseits des reinen CPU-Parts werden ausnahmslos bei TSMC gefertigt – auch das ist ein Novum. Insgesamt hat Intel vier Jahre lang an Meteor Lake entwickelt.

Um die gesteigerte Effizienz von Meteor Lake kenntlich zu machen, sortiert Intel seine neuen Notebookchips in etwas geringeren Leistungsklassen ein. So gibt es die H-Serie mit einer Base-Power von 45 und sogar nur 28 W, wobei die Turbo-Power mit 115, bzw. 64 W das ausschlaggebende Kriterium sein dürfte. Die U-Serie für Ultrabook-Geräte wird hingegen mit einer Base-Power von 15 W angegeben und soll eine Turbo-Power von 30 bis 57 W erreichen können, ist dafür beim Compute-Tile sowie dem Graphics Tile deutlicher beschnitten.

Wir haben kurz vor NDA-Fall ein erstes Vorseriengerät mit Intel Core Ultra 7 155H erhalten und damit den bislang drittschnellsten Ableger von Meteor Lake ausprobieren können. Wie sich die neue CPU in einem ersten Test schlägt, erfährt man in diesem Artikel auf den nachfolgenden Seiten.