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Ein Netzwerk-Speicher erfüllt in erster Linie die Absicht, die vorhandenen Daten zentral an einem Punkt im Netz vom lokalen PC zu entkoppeln und dabei ggf. mehrere Anwender parallel daran teilhaben zu lassen. Bild- und Videoarchive sind dabei ähnlich weit verbreitet wie Musik- oder unsortierte Datensammlungen. Alternativ lassen sich Netzwerk-Boxen auch zu Backup-Zwecken nutzen. Gerade bei Boxen mit einzelnen Festplatten sollte man sich aber vorher tunlichst Gedanken darüber machen, wie wichtig die darauf gespeicherten Daten sind. Ein Festplattenausfall kann hier genauso katastrophale Konsequenzen haben wie im normalen PC.
Unser Testexemplar des WD MyBook Live ist mit einer 1-TB-HDD ausgestattet, wobei der Hersteller entsprechend höher dimensionierte Modelle mit 2 und auch 3 TB anbietet. Bis auf die unterschiedliche Kapazität ist der Ausstattungsumfang bei allen Modellen identisch: Neben dem eigentlichen MyBook Live erhält der Käufer ein RJ-45-Kabel für das LAN sowie eine beiliegende CD und das Netzteil.
Der verbaute Netzwerk-Port arbeitet mit Gigabit-Geschwindigkeit und bietet damit ausreichend Potential für eine adäquate Auslastung der Festplatte. Im Inneren werkelt ein Exemplar aus WDs hauseigener „Caviar Green“-Serie: Es handelt sich dabei um ein SATAII-Modell, die Umdrehungsgeschwindigkeit liegt bei 5400 rpm, während unterstützend ein Cache von 32 MB bereitsteht. Die gesamte interne Datenverarbeitung wird von einem Applied Micro APM82181-Prozessor (800 MHz) und 256 MB RAM gestemmt, mit zusätzlichen 512 KB Flash-Speicher. Um den Netzwerk-Part kümmert sich ein Broadcom BCM54610-Chip, der alle gängigen Datenraten bis inklusive 1 Gigabit/s unterstützt. Als Betriebssystem wird ein Debian-Linux eingesetzt. Über diverse Tricks ist es möglich, sich per SSH auf das MyBook Live einzuloggen: Hier muss entweder die Konfiguration exportiert und anschließend importiert (mit vorherigem Setzen von ssh_enable="enabled" in der Datei) werden. Alternativ (und einfacher) kann dies über ein semi-verstecktes UI erledigt werden, welches über http://MyBook-IP/UI/ssh im Webbrowser erreichbar ist.
Der Funktionsumfang des MyBook Live ist sehr übersichtlich gehalten und äußerst einsteigerfreundlich. WD hat hier bewusst den Umfang auf gewisse Kern-Features im Rahmen des Multimedia-Bereichs eingegrenzt (UPnP, DLNA, iTunes-Support, TwonkyMedia-Server), sodass keinerlei Sonderfunktionen wie Download-Clients (wie Bittorrent o.ä.), Printserver, USB-Ports, Verschlüsselung oder erweiterte Management-Optionen (z.B. Nutzergruppen) integriert wurden. Ein Vergleich mit „echten“ NAS-Geräten von dort etablierten Herstellern wie Qnap oder Netgear erübrigt sich also, denn dies wäre mehr als unangebracht.