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Will man aktuell eine schnelle SSD kaufen, so hat man zwei Controller-Möglichkeiten: Marvell oder SandForce. Wenn es dann auch noch die schnellste unter diesen Modellen sein soll, muss man auch noch auf synchronen NAND-Flashspeicher achten. Zu diesen besonders flinken Modellen gehört auch die Patriot Pyro SE, die wir in der 240-GB-Variante für einen Test vorliegen haben. Da wir allerdings schon eine sehr große Anzahl an SandForce-Laufwerken getestet haben, präsentieren wir das Modell in einem Kurztest - denn Neuigkeiten am Controller oder an der Firmware gibt es momentan nicht.
Natürlich gibt es die Pyro SE auch in kleineren Größen, denn die von uns getestete Variante mit 240 GB ist mit 280 Euro schon etwas teuer. Wer mit 120 GB auskommt, der kann die SSD schon für ungefähr 140 Euro erwerben, bei der 60-GB-Variante sind es nur 80 Euro. Beim Preis pro GB liegen diese SSDs aber alle oberhalb der kritischen 1-Euro-pro-GB-Grenze, denn mit SandForce und synchronem NAND-Speicher gehören alle Modelle zu den schnellsten am Markt.
Im Vergleich zu der kürzlich getesteten ADATA XPG SX900, die eine geringere Overprovisioning-Rate besitzt, gehört die Pyro SE mit 240 GB noch zur klassischen SSD-Reihe mit etwas über 14% Overprovisioning. Von den 240 GB Kapazität bleiben also effektiv 223,57 GB Kapazität über. Bei ADATA waren es 238 GB - entsprechend verliert man also durch den zusätzlichen Sicherheitspuffer ein paar GB.
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Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:
Patriot Pyro SE | |
---|---|
Straßenpreis | ab 280 Euro |
Homepage | Patriot-Produktseite |
Technische Daten | |
Formfaktor | 2,5'' |
Kapazität (lt. Hersteller) | 240 GB |
Kapazität (formatiert) | 223,57 GiB |
Verfügbare Kapazitäten | 64, 128, 256 GB |
Cache | k.A. |
Controller | Sandforce SF-2281 |
Chipart | MLC (synchron) |
Lesen (lt. Hersteller) | 550 MB/s |
Schreiben (lt. Hersteller) | 520 MB/s (60 GB: 500 MB/s) |
Herstellergarantie | 3 Jahre |
Lieferumfang | nur SSD |
Auf dem PCB der Patriot Pyro SE sitzen sechzehn Micron-Chips, hierbei handelt es sich um Micron MT29F128G08CFAABWP-12. Die 128Gb-Chips ergeben eine Gesamt-Kapazität von 256 GB - die restliche Kapazität ist also Cache und Overprovisioning des SandForce SF-2881VB1-SDC-Chips. Es handelt sich also um synchronen 25-nm-NAND-Flash (MLC) auf dem Laufwerk.
Da wir in der Vergangenheit schon viele SandForce SF-2281-Laufwerke vorgestellt haben und sich am Controller im Vergleich zu den vielen anderen Tests nichts verändert hat, wollen wir nach dieser kurzen Betrachtung gleich zu einem kurzen Performance-Check kommen. Wir testen das neue Drive an einem Core i7-3960X auf einem MSI X79-Mainboard am integrierten Intel-SATA-6G-Controller. Die Plattform ist also deutlich leistungsfähiger als die Plattform unserer sonstigen SSD-Tests, somit sind die Testdaten nicht hundertprozentig vergleichbar. Aus diesem Grund packen wir die SSD auch nicht in unsere Vergleichsbenchmark-Tabellen, sondern zeigen ausschließlich die entsprechenden Screenshots.
Hardware
- MSI X79 Big Bang X-Power II
- Intel Core i7-3960X
- 16 GB G.Skill Ripjaws-Z DDR3-1600
- NVIDIA GeForce GTX 480
- Systemlaufwerk: WD VelociRaptor WD6000HLHX
Software / Treiber
- Windows 7 64 bit
- HDTach 3.0.10 (Download)
- HDTune Pro 3.5 (Download)
- PCMark 7 (Download)
- PCMark 7 (Download)
- AS SSD (Download)
HD-Tach:
Hauptaugenmerk der HDTach-Messung ist die Bestimmung der sequentiellen Schreib- und Leserate der SSD. Zusätzlich werden noch die Burstrate und die obligatorische Zugriffszeit ermittelt:
HD Tune:
Mittels HDTune haben wir erneut die Schreib- und Leserate gegengeprüft...
... und uns zusätzlich noch die gemessenen IOPS unter den verschiedenen Blockgrößen sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben angeschaut:
AS SSD-Benchmark:
Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Es werden komplett inkompressible Daten verwendet, sodass dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario darstellt. Sequenzieller- und 4K-Test finden bei einer Queue Depth von eins statt. Für Desktopsysteme ist auch hier wieder der 4K-Test mit QD 1 am wichtigsten, wohingegen der Test mit QD 64 wieder das Maximum (mit aktiviertem NCQ) zeigt.
Der Kopier-Benchmark gibt Aufschluss darüber, wie schnell innerhalb des Laufwerks Daten kopiert werden können. Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).
PC Mark Vantage:
Auch den Anwendungsbenchmark PC Mark Vantage haben wir in der Storage-Kategorie durchlaufen lassen.
Intel iometer:
Iometer ist ein recht universeller Benchmark, mit dessen Hilfe sich die Rohleistung eines Laufwerks mit nahezu allen erdenklichen Zugriffsmustern untersuchen lässt. Während die minimale Anfragetiefe (auch Queue Depth, kurz QD) von eins typisch für ein Desktopsystem ist (sie kann auch geringfügig höher sein, befindet sich jedoch meistens deutlich im einstelligen Bereich), zeigt der Test mit QD 64 das Maximum dessen, wozu die SSD imstande ist. Derart hohe Anfragetiefen erreicht man unter normalen Umständen allerdings nur in Mehrbenutzer- bzw. Serverumgebungen. Der 4K-Test wird über einen Bereich von 8M logischen Sektoren (512 Byte) durchgeführt, der sequenzielle Test findet über die komplette Kapazität des Laufwerks statt.
iometer 2M read und write (QD 1)
iometer 4k read und write (QD 1)
iometer 4k read und write (QD 64)
CrystalDiskMark:
Und auch für CrystalDiskMark haben wir einen Durchlauf gemacht mit 1000 MB und fünf Durchgängen:
Fazit:
SSDs mit synchronem Flash und SandForce-Controller hatten wir schon einige im Test - beispielsweise die OCZ Vertex 3, die Kingston HyperX SSD 240 GB, die Extrememory XLR8 Express oder die ADATA S511. Im identischen Preis- und Leistungsbereich liegt auch die Patriot Pyro SE 240 GB. Neben ADATA und OCZ bietet man die SSD momentan zum besten Preis an, während Extrememory und Kingston etwas darüber liegen. Wie bei den bereits getesteten Laufwerken stimmt das Paket hier - allerdings liefert Patriot keinen Einbaurahmen mit.
Performancetechnisch spielt die SSD also in der höchsten Liga - und wenn man viele komprimierbare Daten einsetzt, ist der SandForce-Controller auch die beste Wahl. Die Pyro SE wäre somit einen Blick wert, wenn man mit dem Gedanken der Anschaffung einer SandForce-2281-SSD spielt.
Positive Aspekte der Patriot Pyro SE 240 GB:
- Sehr hoher Schreib/Lese-Durchsatz
- Sehr hohe IOPS
Negative Aspekte der Patriot Pyro SE 240 GB:
- Typischer hoher Preis für SandForce-Laufwerke mit synchronem Cache
- Nackter Lieferumfang (kein Einbaurahmen)