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Samsung SSD 840 EVO mit 120, 250 und 500 GB im Test - Die Samsung 840 EVO im Detail (2)

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Das interessanteste neue Feature dürfte allerdings der „TurboWrite"-Cache sein. Hierbei wird ein fester Anteil des NANDs reserviert, wobei diese Zellen mit nur einem Bit beschrieben werden. Dieser Modus wird „pseudo-SLC" genannt, da die Zellen wie SLC-Speicher angesprochen werden, es sich tatsächlich aber noch um TLC-Speicher handelt. Da das Programmieren des zweiten und dritten Bits länger dauert als das Programmieren (und Verifizieren) eines einzelnen Bits, kann dieser Pseudo-SLC-Bereich besonders schnell schreiben (und lesen). Dies macht man sich zunutze, um neben dem DRAM-Cache die Daten zusätzlich im TurboWrite-Cache zwischenzuspeichern und sie erst von dort final in den TLC-Bereich zu schreiben. Die Größe des TurboWrite-Caches ist abhängig von der Größe des Laufwerks: Das 120- sowie das 250-GB-Modell arbeiten mit 3 GB, die 500 GB fassende Variante mit 6 GB. Bei der zweitgrößten Version mit 750 GB kommt der Cache auf 9 GB, das 1000-GB-Modell bekommt schließlich 12 GB spendiert. Dies sind die tatsächlich als Cache nutzbaren Kapazitäten, dem TLC-Speicher geht jeweils die dreifache Menge verloren. TurboWrite ist standardmäßig aktiv, da in die Hardware implementiert, und lässt sich nicht deaktivieren.

TLC-Speicher mit bis zu 128 Gbit pro Die und acht Dice pro Package reduziert die Anzahl der benötigten Speicher-Chips deutlich.

Im Hinblick auf zuverlässige Benchmark-Ergebnisse ist TurboWrite sicher problematisch. Insbesondere die sequenzielle Schreibrate wird hierdurch stark „verfälscht", solange noch in den SLC-Cache geschrieben werden kann. Diese Tatsache sollte man bei den folgenden Benchmarks stets im Hinterkopf behalten: Schreibt der Benchmark nicht genügend Daten, um den TurboWrite-Cache zu füllen, erreicht das Laufwerk sehr viel bessere Werte als mit vollem Cache. Dies erklärt auch die folgenden, wesentlich höheren, Herstellerangaben zur Geschwindigkeit der Laufwerke:

Herstellerangaben zur Samsung SSD 840 Series
 840 Basic840 EVO
Kapazität 120 GB 250 GB 500 GB 120 GB 250 GB 500+ GB
Lesen (MB/s) 530 540 540 540
Schreiben (MB/s) 130 250 330 410 520

Um zu sehen, über wie viel Rohleistung die SSD 840 EVO tatsächlich verfügt, haben wir folgenden Test gemacht: Als erstes wird mittels Iometer (QD 1, 512K) fünf Sekunden lang sequenziell auf das Laufwerk geschrieben und die durchschnittliche Geschwindigkeit gemessen. In dieser Zeit wird der Cache nicht vollgeschrieben, wir erwarten also das Erreichen der Herstellerangaben. In einem zweiten Test wird insgesamt dreißig Sekunden lang geschrieben, sodass der Cache in jedem Fall gefüllt wird. Dabei wird wieder die Schreibgeschwindigkeit bestimmt, dieses Mal über die letzten fünf Sekunden des Tests.

Einfluss des TurboWrite-Caches
 mit Cacheohne Cache
Kapazität 120 GB 250 GB 500 GB 120 GB 250 GB 500 GB
Schreiben (MB/s) 394 527 492 137 270 440

Je kleiner das Laufwerk ist, desto mehr profitiert es also vom TurboWrite-Cache. Ist der Cache beim kleinsten Modell voll, sinkt die Schreibrate fast auf den Wert des Vorgängermodells - bei der 500 GB-Version liegt die sequenzielle Schreibrate auch ohne Cache noch spürbar über der des Vorgänger-Modells mit gleicher Kapazität.

Als weiteres, sehr willkommenes, neues Feature spendiert Samsung sowohl der SSD 840 EVO als auch der 840 Pro Kompatibilität zu Microsofts eDrive. Für beide Laufwerke wird dieses Feature allerdings erst mit einem Firmware-Update nachgereicht. Auch dieses Update soll noch dieses Jahr veröffentlicht werden. Bei eDrive handelt es sich um eine Technik, um die Hardware-Verschlüsselung der SSD für BitLocker zugänglich zu machen – eine genauere Erklärung findet sich in unserem Artikel zur Crucial m500, die erste Consumer-SSD mit eDrive-Kompatibilität.

Als nächstes schauen wir  uns die Performance der 840 EVO nach starker Belastung (und ohne TRIM) an, hier am Beispiel des 250-GB-Modells. Dazu testen wir das Laufwerk zuerst im Neuzustand mittels HDTach, was uns 484 MB/s beim Lesen 271 MB/s beim Schreiben als Ergebnis liefert. Nach einer einstündigen Belastung des Laufwerks mittels Iometer (4K random write, QD 64) führen wir erneut den HDTach-Benchmark aus. Die Ausführung des TRIM-Befehls wurde während des kompletten Tests verhindert. Wir erhalten nun Werte von 477 MB/s und 33 MB/s. Während die Leserate also kaum beeinträchtigt wurde, ist die Schreibperformance enorm gesunken. Auch für die 840 EVO gilt also: Nicht ohne TRIM einsetzen.

840evo 250 used

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