TEST

dataTale RS-M4T mit Thunderbolt im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Auch wenn uns gegen Ende des Jahres die nächste Generation von Thunderbolt erwartet, durchgesetzt hat sich der vor allem von Intel und Apple getriebene Standard noch immer nicht. Zumindest bei Hardware aus dem Hause Apple hat sich das Henne-Ei-Problem erledigt, denn jeder Mac besitzt inzwischen die entsprechende Schnittstelle. Bei der klassischen PC-Hardware sieht das schon anders aus. Ja, ASUS, Gigabyte und einige andere Hersteller bieten inzwischen Mainboards mit Thunderbolt-Port, doch von breiter Verfügbarkeit kann hier nicht die Rede sein. Intel hat es auch nicht geschafft seine Hardware-Partner im mobilen Bereich auf den Thunderbolt-Zug zu zwingen.

Dabei hat Thunderbolt weiterhin Vorteile gegenüber USB 3.0. Am wichtigsten ist sicherlich die mögliche Übertragungsrate. Während bei USB 3.0 theoretisch 5 GBit pro Sekunde möglich sind, aufgrund eines Encoding-Overheads werden allerdings nur 4 GBit pro Sekunde in der Praxis erreicht, was in etwa zwischen 400 und 500 MB pro Sekunde entspricht, kann Thunderbolt die vollen 10 GBit pro Sekunde übertragen. Bei Thunderbolt 2 sollen es sogar 20 GBit pro Sekunde (in jede Richtung) sein.

Hinzu kommt, dass per Thunderbolt Protokolle wie Serial-ATA oder PCI-Express direkt übertragen werden können. Es wird also nicht beispielsweise das USB- oder FireWire-Protokoll verwendet. Erst diese Technik macht RAID-Systeme wie das dataTale RS-M4T möglich, denn sie leiten die SATA-Verbindung nur an den Rechner weiter und dieser kümmert sich per Software um die Anbindung der Datenspeicher bzw. den Aufbau und den Betrieb des Software-RAID.

{jphoto image=41961}

Wo sehen wir das dataTale RS-M4T? Überall dort, wo viele Daten anfallen, die auch wieder schnell verfügbar sein müssen. NAS-Systeme bieten idealerweise eine Übertragungsrate von 125 MB pro Sekunde. Für Videoschnitt in 1080p noch machbar, spätestens aber bei höheren Datenraten ist dann Schluss. Noch ein paar Worte wollen wir zur Lautstärke verlieren. Maßgeblich für die Geräuschkulisse verantwortlich sind die jeweils verbauten Festplatten. Die beiden Lüfter werden erst hörbar, wenn sich die Festplatten in den Standby begeben. Nun darf man sicherlich keinen lautlosen Betrieb erwarten, zumindest aber konnten wir keine störenden Nebengeräusche durch Vibrationen feststellen.

Aus rein technischer Sicht macht Thunderbolt also durchaus Sinn. Schon deutlich schwieriger wird die Argumentation in Sachen Verbreitung und vor allem Preis. Wer unter Windows die Vorteile von Thunderbolt nutzen möchte, muss sich schon nach geeigneter Software umschauen. Windows selbst hat keinerlei Probleme mit Thunderbolt und arbeitet ohne Probleme mit entsprechender Hardware zusammen.

Noch ein paar Worte zum Preis: Das dataTale RS-M4T kostet bei Caseking 619,90 Euro. Noch nicht mit dabei sind die Datenträger. Nimmt man hier beispielsweise die Langläufer (WD Red) aus dem Hause Western Digital, werden pro 3-TB-HDD noch einmal rund 115 Euro fällig. Ob ein Gehäuse aus Aluminium mit etwas Hardware dahinter nun 620 Euro kosten darf, ist weiterhin fraglich. Noch immer gelten die Thunderbolt-Chips aus dem Hause Intel als recht teuer. Die 2. Generation soll dies ändern. Weiterhin bleibt Thunderbolt-Hardware ein exklusiver Bereich, den der Heimanwender wohl meiden wird.

Positive Aspekte des dataTale RS-M4T:

  • gute RAID0- und RAID1-Performance
  • einfache Montage
  • Thunderbolt-Kabel im Lieferumfang

Negative Aspekte des dataTale RS-M4T:

  • hoher Preis
  • externes Netzteil
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (5) VGWort