Heute, am 17.01., kommen wir nun nach fast einem halben Jahr zum Fazit des Härtetests. Allerdings nicht, weil die drei SSDs defekt wären - sondern weil mittlerweile unser Testrechner nicht mehr mitspielt. In den vergangenen Wochen gab es häufige Reboots, die wir zunächst auf ein Fehlverhalten der SSDs schoben, doch diese ließen sich auch reproduzieren, wenn kein Härtetest lief oder die SSDs abgesteckt waren. Insofern hofften wir, die Fehlersuche anschließend mit RAM-, Netzteil- und CPU-Austausch eingrenzen zu können. Auch verwendeten wir eine neue Biosversion und überprüften die Wärmeentwicklung im PC - doch leider ohne Erfolg. Da das Mainboard also eventuell nicht mehr kann - eventuell ein Problem mit der Southbridge? - brechen wir den Test an dieser Stelle ab.
Insgesamt war der Test aber mittlerweile auch mehr für die Rekord-Jäger, als für den ursprünglichen Sinn: Wir hinterfragten ja, ob man eine SSD kaputtschreiben kann. Unsere Antwort muss ganz klar heißen: Im Normalbetrieb wohl nicht. Heutzutage sind die verwendeten Flash-Chips und die Algorithmen der Controller so gut, dass die SSDs über Jahre hinweg mit Daten beschrieben werden können, ohne dass ein Ausfall droht. Man müsste schon wie in unserem Fall eine SSD unter Dauerlast stellen, um Unterschiede zu finden. Unter normaler Belastung - wir gingen von 30 GB pro Tag aus - reicht die Haltbarkeit jeder von uns getesteten SSD aus, um 20 Jahre mitzumachen. Das ist wohl mehr, als die meisten unserer Leser ihre Hardware überhaupt einsetzen werden.
Wahrscheinlicher ist ein Ausfall von anderen Komponenten vorher - oder ein Versagen sonstiger Komponenten der SSD, beispielsweise ein Controllerausfall. Oder wie in unserem Fall ein Versagen des Testsystems.
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Zuletzt noch ein Wort zu den getesteten SSDs:
Die OCZ-SSD hatten wir zunächst im Härtetest, als beginnende SSD hat sie natürlich auch am meisten Daten geschrieben, doch war sie auch im Vergleich zu Samsung und Crucial die schnellste SSD in unserem Anvil-Test. Somit sammelte sie im Betrieb 500 TB Schreiblast an - ein sehr hoher Wert. Zwar hatte sie auch einige Bad Blocks, die aber sich im Betrieb nicht auswirken. Die ersten Bad Blocks traten bei ca. 175 TB auf. In unserer Simulation wären dies bereits 16,4 Jahre Betriebszeit. Insgesamt ist die SSD auch am Ende mit 500 TB (und über 46 Jahren simulierter Betriebszeit) noch nicht kleinzukriegen gewesen und hat auch unseren Test bestanden, Daten im abgesteckten Zustand über 14 Tage ohne Fehler behalten zu können.
Die Samsung-SSD war im Test die langsamste SSD. Zum einen nahmen wir sie später in den Test mit auf, zum anderen lief sie aber auch relativ langsam durch den Anvil-Test, sodass am Ende 300 TB auf dem Tacho standen. Hierbei bricht sich die SSD aber auch keinen Zacken aus der Krone, denn als einzige SSD schaffte sie dies ohne Bad Blocks. Und auch hier war der Konsistenz-Test im abgesteckten Zustand positiv.
Die Crucial-SSD testeten wir zeitgleich mit der Samsung-SSD, sie lief aber etwas schneller durch den Test, sodass am Ende 350 TB geschrieben worden sind. Auch hier war der zuletzt begonnene Konsistenz-Test kein Problem, auch hier wurden alle Prüfsummen bestätigt. Insofern ist auch hier der Daumen nach oben. Einziger Wehrmutstropfen bei der Crucial-SSD sind die extrem ansteigenden Read Errors, die sich quasi exponentiell in den letzten Tagen des Tests meldeten. Hier konnten die Modelle von OCZ und Samsung deutlich bessere Resultate zeigen. Aber auch hier würden die Read Errors im Betrieb erst nach über 30 Jahren auftauchen...
Unser Fazit: Eine SSD kann heute mit einem modernen Controller ohne Probleme eingesetzt werden. Trotzdem gilt für jeden Datenträger: Wenn die Daten nicht verloren gehen sollen, ist ein regelmäßiges Backup immer Pflicht.