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Wie eingangs bereits erwähnt, kommt auf der Crucial BX200 der hauseigene in 16 nm gefertigte TLC-Speicher zum Einsatz. Dabei dürfte es sich um die Endstation in Sachen Datendichte handeln, zumindest wenn man in zwei Dimensionen bleibt. Der letzte 2D TLC-Speicher von Samsung wurde in 19 nm gefertigt, danach ist Samsung auf 3D-Speicher gewechselt. Auch bei Crucial dürfte dies der nächste Schritt sein, da die 2D-Technologie inzwischen als ausgereizt gelten darf.
3D-Speicher erlaubt das Stapeln von Zellen und eröffnet so eine ganz neue Möglichkeit, die Datendichte enorm zu erhöhen, während die Grundfläche des Chips gleich bleibt. Doch kauft man als Endkunde natürlich keine einzelnen Speicherchips, sondern ein komplettes Laufwerk. So ist es dann auch hauptsächlich interessant, wie dieses Laufwerk als Ganzes arbeitet, unabhängig von der im Detail verwendeten Technologie.
Der erstmalig zum Einsatz kommende SM2256-Controller bringt keine neuen Funktionen oder eine höhere Performance im Vergleich zum Vorgänger SM2246, er ist jedoch notwendig, um TLC-Speicher einsetzen zu können. Wie auch der Vorgänger BX100 unterstützt die Crucial BX200 keine hardwarebeschleunigte Verschlüsselung, dies bleibt ein exklusives Feature der MX-Serie. Gestrichen wurde bei der BX200 außerdem die kleinste Variante mit 120 GB, das kleinste Modell hat nun 240 GB. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum Einen ist die Performance kleinerer Laufwerke schlechter, und da TLC-Speicher ohnehin keine hohe Performance bietet, wäre ein Modell mit 120 GB wohl einfach viel zu langsam. Durch den fallenden Preis der Laufwerke machen kleine Modelle außerdem immer weniger Sinn, da sich die Fixkosten für Controller, Gehäuse, Platine, etc. immer stärker auswirken.
Um die schlechtere Performance des TLC-Speichers etwas zu kaschieren, setzt Crucial bei der BX200 auf einen Pseudo-SLC-Cache. Dieser ist, je nach Kapazität, zwischen 3 und 12 GB groß und fängt Schreibzugriffe bis zu dieser Größe mit einer sehr hohen Geschwindigkeit ab. Ist der Cache voll oder das Laufwerk in einer Leerlaufphase, werden die Daten aus dem Pseudo-SLC-Cache in den TLC-Bereich verschoben. Da der Cache ein Teil des nichtflüchtigen NAND-Speichers ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlusts bei einem Stromausfall auch nicht.
Füllt man ein Laufwerk mit SLC-Cache an einem Stück, kann man das Verhalten aus dem obigen Screenshot beobachten: Solange der SLC-Cache gefüllt wird, ist die Geschwindigkeit sehr hoch. Danach bricht sie abrupt auf einen deutlich niedrigeren Wert ein. In einem realen Alltagsszenario hat der Controller selbstverständlich die Möglichkeit, den Inhalt des SLC-Caches in den TLC-Bereich zu verschieben, womit für die nächste Schreiboperation wieder die volle Geschwindigkeit des Caches zur Verfügung steht.