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Western Digital Ultrastar DC HC530 14 TB im Test - Western Digital Ultrastar DC HC530

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Die Western Digital Ultrastar DC HC530 ist insbesondere für Storage-Anwendungen im Bereich Cloud und HyperScale im Rechenzentrum entwickelt worden. Im Fokus steht hier eine hohe Kapazität bei gleichzeitig günstigen Kosten. Der Platz in einem Rack eines Rechenzentrums ist begrenzt und somit ist das Upgrade auf Festplatten mit höherer Kapazität ein Weg, die aktuell permanent nötige Steigerung der Gesamtkapazität zu erreichen. Mit dem netten Nebeneffekt, dass sich gerade beim Wechsel auf die Helium-Modelle die Energiekosten trotz gesteigerter Kapazität reduzieren. WD wirbt bei den Ultrastar ebenfalls damit, dass die Zuverlässigkeit gegenüber luftgefüllten früheren Serien um 25 % gestiegen sein soll.

Die Ultrastar WD HC500 Serie umfasst wie bereits erwähnt drei Kapazitätsstufen mit 10, 12 und 14 TB, die dann jeweils in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Kombinationen aus Schnittstellen, Sektorgröße und Features bzgl. Datensicherheit erhältlich sind. Grundsätzliche Merkmale sind allen Modellen der HC530 gemein. So rotieren die Platter mit 7.200 U/min und es ist ein mit 512 MB vergleichsweise großer Cache Speicher verbaut. Intern arbeiten bei der HC530 acht Platter umgeben von einer Helium-Füllung, wobei die Aufzeichnung per konventionellem PMR-Verfahren durch Two-Dimensional-Magnetic-Recording (TDMR) unterstützt wird.

Ähnlich wie Seagate setzt WD an den Schreib-/Leseköpfen ein zweistufiges Antriebsverfahren ein, was Reaktionszeit und Präzision verbessern soll. Der eigentliche Antrieb, der den kompletten Arm bewegt, wird noch durch einen "Micro Actuator" an der Spitze ergänzt. Hierbei sorgen Piezo-Elemente dafür, dass der eigentliche Schreib-/Lesekopf etwas bewegt werden kann. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Piezo-Elemente und auch der geringen bewegten Masse können so sehr schnell kleine Korrekturen in der Ansteuerung einer Spur erfolgen, was u.a. den Einfluss von (extern induzierten) Vibrationen reduzieren kann.

In Sachen Zuverlässigkeit kann die Western Digital Ultrastar DC HC530 mit vielversprechenden Werten punkten. Die Rate für nicht korrigierbare Lesefehler liegt bei 1 in 10^15 und somit auf dem in dieser Klasse üblichen Niveau. Weiterhin gibt WD eine MTBF von 2,5 Mio Stunden bei einer Annualized Failure Rate (AFR) von 0,35 % an. Laut Hersteller liegt somit - rein statistisch! - die Chance, dass die Festplatte bei Dauerbetrieb innerhalb eines Jahres ausfällt, bei 0,35 %. Als Enterprise-Laufwerk ist die HC530 natürlich für den Dauerbetrieb vorgesehen, mit 600.000 Load/Unload-Zyklen aber auch für Niedriglast-Anwendungen wie andere normale HDDs auch geeignet. Die Herstellergarantie beträgt bei der WD HC530 insgesamt fünf Jahre.

Das Workload Rating, welches die Intensität der Nutzung beschreibt, bei der keine negativen Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit zu erwarten sind, beträgt bei der HC530 insgesamt 550 TB/Jahr wie bei anderen Enterprise-Festplatten auch. So gibt Seagate bei seinen Exos X ebenfalls 550 TB/Jahr an, ebenso wie Toshiba für seine MG07. Eine Seagate IronWolf Pro liegt zum Vergleich bei 300 TB/Jahr, eine normale IronWolf oder WD Red bei 180 TB/Jahr und eine übliche Desktop-Festplatte muss sich mit 55 TB/Jahr begnügen.

Die Leistungsaufnahme der Ultrastar DC HC530 liegt dank Heliumfüllung auf einem niedrigem Niveau. Laut Hersteller beträgt der Verbrauch im Idle 5,5 Watt und "im Betrieb" 6,0 Watt. Im Betrieb soll die Umgebungstemperatur im Bereich von 5 °C  bis 60 °C liegen, bei Lagerung zwischen -40 °C und 70 °C. Mit einem Gewicht von 690 Gramm liegt sie ebenfalls in dem für diese Klasse üblichen bzw. "leichten" Rahmen.

Eine Besonderheit bei der Ultrastar DC HC530 ist die Tatsache, dass sie an den Seiten nur jeweils zwei Gewindelöcher zur Montage hat. Das übliche - leicht versetzte - mittlere Loch fehlt bei der HC530. Vermutlich weil im Inneren der Raum für die Platter so maximiert wurde, dass an dieser Stelle für ein Gewindeloch kein Raum mehr übrig war. Den Verzicht auf die beiden mittleren Bohrungen konnten wir erstmalig bei Seagates luftgefüllten 8-TB-Festplatten beobachten und auch spätere 10-TB- und 12-TB-Modelle mussten darauf verzichten. Interessanterweise hat Seagate bei seinen neuen 14-TB-Modellen wieder Platz für die mittleren Gewindelöcher gefunden und Toshibas MG07ACA14TE kommt ebenfalls mit allen sechs Montagebohrungen. Probleme machen die fehlenden mittleren Bohrungen nur in einigen NAS oder Gehäusen, wo die Festplatten nur "auf halber Länge" direkt verschraubt werden. Bei "artgerechter Haltung" der Ultrastar in entsprechenden Hotswap-Einschüben werden die mittleren Schraubenlöcher in der Regel nicht benötigt.