TEST

Western Digital Ultrastar DC HC530 14 TB im Test

Portrait des Authors


Werbung

Mit der Ultrastar DC HC530 kann auch Western Digital seit einiger Zeit eine 14-TB-Festplatte anbieten, welche sich für Cloud-/Datacenter-Anwendungen, aber natürlich auch für ambitionierte Privatanwender eignet. Die Ultrastar DC HC530 kann dank Helium-Füllung, 7.200 U/min und konventionellem PMR-Aufzeichnungsverfahren gute Energieeffizienz bei hoher Geschwindigkeit bieten.

Western Digital ist zuletzt im "Kapazitätsrennen" bei Festplatten etwas zurückgefallen, zumindest aus Sicht von ambitionierten Privatanwendern. Die für NAS-Anwendungen optimierten Serien WD Red und WD Red Pro bieten als größtes Modell nur eine 10-TB-Variante, wo Seagate bei seiner vergleichbaren IronWolf-Serie schon Modelle mit 12 TB- und ein 14 TB anbietet. Toshiba als kleinster der drei verbliebenen Festplattenhersteller hat zwar auch eine NAS-Serie, aber gerade erst Modelle mit 12 und 14 TB angekündigt. Wer bislang auf der Suche nach größeren Modellen ist, musste bei Toshiba im Bereich Enterprise Capacity HDD schauen, in dem Toshiba allerdings sehr gut aufgestellt ist. Das 14-TB-Modell der MG07-Serie hatten wir bereits im Test, wobei Toshiba kürzlich mit der MG08-Serie den Sprung auf ein 16-TB-Modell angekündigt hat.

Dank der Übernahme von HGST vor einigen Jahren verfügt Western Digital über den traditionsreichen Produktnamen "Ultrastar", wobei dieser erst seit vergleichsweise kurzer Zeit nun exklusiv unter Western Digital direkt geführt wird. Im Gegensatz zu den klassischen "farbigen" Festplattenserien von WD, welche sich hauptsächlich an den privaten oder semi-professionellen Anwender richten, sind die Ultrastar-Modelle traditionell für Anwendungen im semi-/professionellen Umfeld entwickelt worden. Neben der Ultrastar DC HC530 als 14-TB-Modell sind mit den DC HC510 (10 TB) und DC HC520 (12 TB) noch zwei weitere Größen erhältlich.

Wie bei anderen Herstellern auch gibt es beispielsweise nicht nur ein einziges DC-HC530-Modell, sondern mehrere Varianten, welche sich in Sektorgröße (512e/4Kn), Schnittstelle (SATA/SAS) und Datensicherheitsfeatures unterscheiden, was anhand der Modellnummer zu erkennen ist. Unser Testmodell WUH721414ALE6L4 hat also 512e-Sektoren und ein SATA-6GB/s-Interface (=E6), kein Pin-3-Power-Disable-Support (=L) und keine Selbstverschlüsselung (=4). Beim Kauf ist es also wirklich wichtig, bei der Modellnummer auf alle Stellen zu achten.

Bei der Ultrastar DC HC530 kommt Western Digitals bzw. HGSTs bewährte HelioSeal-Technik zum Einsatz. Im Inneren der Festplatte wird dabei Helium als Füllgas verwendet, was gegenüber der herkömmlichen Luftfüllung einerseits die Unterbringung von mehr Magnetscheiben ermöglicht, aber auch gleichzeitig die Strömungsverluste im Inneren reduziert, was sich in einer geringeren Leistungsaufnahme niederschlägt. Dadurch war es WD möglich, insgesamt acht "Platter" zu verbauen, was gegenüber einer luftgefüllten Festplatte, bei denen nur bis zu ca. sechs Platter verbaut werden können, schon einen deutlichen Kapazitätssprung erlaubt. Aber auch die Kapazität der einzelnen Platter selbst wird langsam, aber stetig weiter gesteigert. Bei der Ultrastar DC HC530 kommt wie bei Seagates 14-TB-Modellen auch eine Technik namens Two-Dimensional-Magnetic-Recording (TDMR) zum Einsatz. Bei TDMR werden an einem Arm zwei (oder mehrere) Leseköpfe parallel eingesetzt, um eine Datenspur zu lesen. Die Kombination der gelesenen Daten von sehr dicht nebeneinander liegenden Leseköpfen ermöglicht die Gewinnung eines besseren Nutzdatensignals als es bei der herkömmlichen Auslesung einer Spur durch einen einzigen Kopf möglich wäre. Das Signal der einzelnen Spur ist klarer, was es im Gegenzug ermöglicht, die Spuren auf dem Platter noch etwas dichter zusammenzulegen, was wiederum die Kapazität eines Platters erhöht.

TDMR ist jetzt das wesentliche und auch wohl letzte Verfahren vor MAMR/HAMR. Das seit vielen Jahren übliche "konventionelle" Perpendicular-Magnet-Recording-Verfahren (CMR) kann so noch etwas gesteigert werden, ohne auf Shingled-Magnetic-Recording (SMR) mit seinen Nachteilen zurückzugreifen. Sowohl MAMR bei Western Digital als auch HAMR bei Seagate sind beides Verfahren von "Energy Assisted Magnetic Recording". Bei diesen Verfahren werden entweder Mikrowellen (MAMR) oder Laser (HAMR) verwendet, um den beim Beschreiben zu "magnetisierenden Bereich" zu beeinflussen bzw. zu erhitzen. Dadurch können neue Plattermaterialien verwendet werden, die mit konventionellen Schreibköpfen nicht zu beschreiben wären. Diese neuen Plattermaterialien können ohne Risiko von Bitverlusten deutlich enger beschrieben werden, was entsprechend deutlich gesteigerte Kapazitätsdichten erlaubt. Mit den ersten Modellen mit dieser neuen Technik soll angeblich wohl noch dieses Jahr zu rechnen sein, aber es gab hier auch schon einige Verzögerungen.

Mit einem Straßenpreis von aktuell ca. 610 Euro liegt die Western Digital Ultrastar DC HC530 gleichauf mit der ebenfalls 14 TB großen Toshiba MG07ACA14TE. Die Seagate Exos X14 ist aktuell noch nicht verfügbar, daher müssten wir die Seagate IronWolf Pro 14 TB mit ca. 570 Euro zum Vergleich heranziehen. Die normale Variante der IronWolf 14 TB, welche sicher eher an kleinere Storage- bzw.- NAS-Systeme richtet ist aktuell für ca. 500 Euro zu haben.

Kommen wir auf der nächsten Seite zur Western Digital Ultrastar DC HC530 mit 14 TB.

Technische Daten
Hersteller Western Digital

Serie

Ultrastar
DC HC530
Modellnummer WUH721414ALE6L4
Homepage westerndigital.com
Preis ca. 600 Euro
Formfaktor 3,5 Zoll
Kapazität 14 TB (8 Platter)
Speicherverfahren konventionelles PMR (CMR) mit TDMR
Schnittstelle SATA 6 Gb/s
Sektorgröße 512e
Umdrehungsgeschwindigkeit 7.200 U/min
Cache-Größe 512 MB
Leistungsaufnahme (Idle/Aktiv) 5,5 W / 6,0 W
Bitfehlerrate (UBER) 1 per 10^15
Annualized Failure Rate / 24x7-Freigabe 0,35% / ja
Einsatzgebiet Cloud / Enterprise Data Center
Herstellergarantie 5 Jahre
Besonderheiten

Helium-Füllung
RV-Sensoren
512 MB Cache

Kommen wir auf der nächsten Seite zur Western Digital Ultrastar DC HC530.