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In diesem Artikel haben wir die 6-TB-Festplatten der drei großen Hersteller im Test: Seagate, Toshiba und Western Digital haben uns Modelle ihrer Festplatten für NAS sowie für normale Desktop-PCs geschickt - und wir haben sie ausführlichen Tests unterzogen. Seagate schickt die BarraCuda und IronWolf, Toshiba die N300 und X300 und WD die Blue-, Black- und Red-Serie. Damit können wir - bis auf die Surveillance-Festplatten - den gesamten Markt der 6-TB-Festplatten abdecken.
Der interne Festplatten-Markt für Konsumenten teilt sich in drei große Bereiche: Festplatten für den Einsatz in normalen PCs, Festplatten für den Dauereinsatz in Speicherlösungen z.B. im NAS, und Festplatten für überwiegend schreibende Tätigkeiten, wie es bei der Aufzeichnung von Überwachungskameras der Fall ist. Von zwei dieser drei Bereiche haben wir uns jeweils ein Testsample von den drei großen Herstellern bereitstellen lassen. Für die Kapazitätsgröße 6 TB haben wir uns entschieden, da hier das Angebot aller Hersteller am größten ist und momentan diese Festplatten aufgrund der preislichen Attraktivität besonders oft gekauft werden.
Für die Verwendung im internen PC schickt Toshiba die X300 6 TB ins Rennen, welche mit 7.200 rpm zu den schneller drehenden Festplatten gehört. Mit derselben Umdrehungszahl dreht auch Western Digitals Black 6 TB, welche für den Einsatz in leistungsfähigen PCs konzipiert ist. Zusätzlich schickt WD auch die Standardvariante Blue 6 TB (WD60EZRZ) mit 5.400 rpm. Diese entspricht der ersten Serie nach dem Zusammenschluss von Green- und Blue-Serien. Seagate bietet auch zwei Serien für normale und spezielle Anwendungen an. Die BarraCuda für leisen und sparsamen Betrieb mit 5.400 rpm und die BarraCuda Pro mit 7.200 rpm und 24/7-Freigabe. Im Test haben wir die BarraCuda mit 6 TB und SMR.
Viele Hersteller bieten schon lange spezialisierte Festplatten für den Einsatz im NAS an. Diese haben eine Freigabe für den 24/7-Betrieb und eine optimierte Firmware für den Einsatz als Netzwerkspeicher. Die Western Digital Red 6 TB, die Seagate IronWolf 6 TB und die Toshiba N300 6 TB müssen zeigen, welche am besten ins NAS passt.
Zu jeder Festplatte haben wir die Informationen und Auffälligkeiten auf den Folgeseiten zusammengetragen. Natürlich dürfen auch umfassende Benchmarks nicht fehlen. Diese haben wir in den letzten Wochen durchgeführt und alle Festplatten durch unseren Testparcours laufen lassen.
CMR/SMR-Thematik
Vorab noch eine Erklärung zu der CMR/SMR-Thematik. Conventional-Magnetic-Recording-Festplatten (Nachfolgend CMR abgekürtzt) schreiben direkt mit Unterstützung ihres Caches Daten auf die Platter. Auch bei dauerhaft hohen Datenmengen können CMR-Festplatten diese mit ihrer spezifischen Geschwindigkeit "weg schreiben".
Bei Shingled-Magnetic-Recording-Festplatten werden die Daten zuerst in einen reservierten On-Disk-Cache-Bereich mit voller Geschwindigkeit bei CMR geschrieben. Erst danach werden diese Daten auf die Platter geschrieben. Dadurch, dass sich die Schreib-Spuren auf der Festplatte überlappen, müssen Daten, welche ggfs. neben der zu beschreibenden Bahn liegen, neu geschrieben werden. Das funktioniert so lange gut, bis der On-Disk-Cache gefüllt ist. Danach muss dieser Cache auf die eigentlichen Bahnen geschrieben werden. Kopiert man also eine Datei, welche größer ist als der On-Disk-Cache, bricht irgendwann die Transferrate massiv ein, da zuerst der Cache geleert werden muss.
Aus diesem Grund eigenen sich SMR-Festplatten nur für nicht zeitkritische oder überwiegend lesende Aufgaben. Solange man diesen Umstand beachtet und die Hersteller die Aufnahmemethode offen kommunizieren, besteht hierbei kein Nachteil. Sollte man aber aus Unwissenheit eine SMR-Festplatte für eine Schreib-Tätigkeit einsetzen, kommt schnell die Ernüchterung.
Als erster hat Hersteller Seagate diese Technologie bei seinen Archive-HDD eingesetzt. Mittlerweile verwenden alle Hersteller diese Technologie in bestimmten Modellen.